Gelsenkirchen. Bezirksligist Horst 08 holt sich durch den Erfolg Schwung. Bei einigen Klubs gibt es Frust - und für den YEG-Trainer sogar ein Nachspiel.

Guido Naumann, Trainer des SV Horst 08, hatte eine Vorahnung. „Vor dem Start der Stadtmeisterschafts-Endrunde habe ich gesagt, dass wir in der Gruppenphase gegen die SSV Buer verlieren, dann aber im Finale gegen sie gewinnen.“

Horst 08: Naumann mit exakter Vorhersage

Naumann behielt recht. Nach der deutlichen 0:4-Abfuhr im Gruppenspiel standen sich Horst 08 und die Rothosen im Endspiel erneut gegenüber. Dieses Mal machte es der Außenseiter dem favorisierten Landesligisten sehr schwer und erkämpfte sich in der regulären Spielzeit ein 0:0. Im Elfmeterschießen bewiesen die Horster in der Glückaufkampfbahn die besseren Nerven und siegten 4:3.

Horster Jubeltraube nach dem Gewinn der Gelsenkirchener Feldkreismeisterschaft. Mit der Nr 44: Jannik Lobe, der zum besten Turnier-Keeper gekürt wurde. Foto: Olaf Fuhrmann / FUNKE Foto Services
Horster Jubeltraube nach dem Gewinn der Gelsenkirchener Feldkreismeisterschaft. Mit der Nr 44: Jannik Lobe, der zum besten Turnier-Keeper gekürt wurde. Foto: Olaf Fuhrmann / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Auf Bueraner Seite verschoss ausgerechnet Knipser Can Bugday, der nach dem Turnier mit vier Treffern von Schalke-Legende Klaus Fischer mit der Torjägerkanone ausgezeichnet wurde, einen Strafstoß. Da auch Maurice Hövel seinen Versuch nicht im Horster Kasten, in dem mit Jannik Lobe der beste Keeper der Stadtmeisterschaft stand, unterbrachte, brach bei den Horstern nach dem verwandelten Elfer von Ahmed Dilek Riesenjubel aus.

Buers Can Bugday hätte seine Trophäe lieber gegen den Titel getauscht

„Leider hat es für uns nicht zum Sieg gereicht, das ist natürlich schade. Ich wäre lieber mit meiner Mannschaft Stadtmeister geworden, anstatt die Torjäger-Trophäe mit nach Hause zu nehmen“, stellte Buers Talent Can Bugday fest.

Horsts Trainer Naumann sieht sehr gute Leistung

Horsts neuer Trainer Guido Naumann war sichtlich stolz auf sein Team. „Wir haben eine sehr gute Leistung gezeigt. Wenn man seit 10 Uhr morgens auf dem Platz steht, dann zieht sich so ein Turnier - und man will natürlich das Bestmögliche erreichen. Meine Jungs haben richtig Gas gegeben. Ich glaube, dass uns der Erfolg für die Meisterschaft Auftrieb geben wird. Gerade im Finale auch noch das Lokalduell gegen die SSV Buer zu gewinnen, ist ein schönes Gefühl für unseren Verein.“

Die Bueraner Can Bugday (Mitte) und Melih Aydin kämpfen im Finale um den Ball. Foto: Olaf Fuhrmann / FUNKE Foto Services
Die Bueraner Can Bugday (Mitte) und Melih Aydin kämpfen im Finale um den Ball. Foto: Olaf Fuhrmann / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Mit etwas bangem Blick schaut der ehemalige Zweitligaprofi auf den heutigen Montag. „Unser Führungsspieler Aygün Köstekci hat Kniebeschwerden und kürzlich eine MRT-Untersuchung machen lassen. Heute erwartet er die Ergebnisse. Wir hoffen, dass es nichts Schlimmes und vielleicht nur eine Dehnung ist“, sagt Naumann.

Sichtlich ungehalten verließen die Sportfreunde Bulmke die Glückaufkampfbahn. Der ambitionierte Kreisligist benötigte in seinem letzten Gruppenspiel einen Sieg gegen den SC Hassel und forderte kurz vor dem Ende einen Strafstoß, nachdem Onur Gündüz zu Fall gekommen war.

Kein Elferpfiff: Sportfreunde Bulmke hadern

Bulmkes Neuzugang Daniel Bertram: „Ein glasklarer Elfer. Mit einem 3:2 wären wir ins Halbfinale eingezogen.“ Gerüchte, wonach der Unparteiische, der für Bulmke nicht auf den Punkt zeigte, angeblich Vereinsmitglied bei Gruppen-Konkurrent Horst 08 sein soll, bestätigten sich im Nachhinein nicht. Der Schiedsrichter pfeift für Middelich-Resse.

Ein Bulmker Betreuer sah in der hektischen Schlussphase gegen den SC Hassel noch die Rote Karte, gab allerdings an, den Unparteiischen nicht beleidigt, sondern nur nach dem vermeintlichen Elfmeter und der verbleibenden Nachspielzeit gefragt zu haben.

Zwischen Horst 08 und YEG Hassel ging es zwischenzeitlich emotional zu. Für YEGs Mert Kilic gab es einen Platzverweis. Foto: Olaf Fuhrmann / FUNKE Foto Services
Zwischen Horst 08 und YEG Hassel ging es zwischenzeitlich emotional zu. Für YEGs Mert Kilic gab es einen Platzverweis. Foto: Olaf Fuhrmann / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Unschöne Vorkommnisse gab es auch im Halbfinale zwischen YEG Hassel und Horst 08. Nach einer Beleidigung flog YEG-Leistungsträger Mert Kilic vom Platz und muss nun zwei Spiele pausieren. YEG Hassels Trainer Marcel Radke ließ sich ebenfalls zu einem Schimpfwort gegenüber Schiedsrichtern und Turnierleitung hinreißen. Der Fall geht an die Spruchkammer.