Gelsenkirchen. Bulmke geht als Geheimfavorit in die Endrunde der Stadtmeisterschaft GE. Trainer Wolf erklärt, in welcher Liga sein Team mithalten könnte.
85 Spiele in der U19-Bundesliga für den FC Schalke 04: Mit so viel Erfahrung gehen die Sportfreunde Bulmke am Sonntag in die Endrunde der Fußball-Feldstadtmeisterschaft Gelsenkirchen. Auf dem Papier gehört der A-Ligist eigentlich nicht zu den Favoriten, doch der jüngste Transfer der Sportfreunde unterstreicht die Ambitionen der des Klubs nochmal deutlich: Mit Paul Stieber haben sie kürzlich einen weiteren Spieler verpflichtet, der vor einigen Jahren noch für Schalke in der U19-Bundesliga gespielt hat. 48 Mal kam der mittlerweile 26-Jährige da für die Königsblauen zum Einsatz. Zuletzt war Stieber beim Oberligisten SV Schermbeck.
Neben Görkem Can, der vor vier Jahren sogar Kapitän der Schalker U19 gewesen war und vor einigen Monaten nach Bulmke gewechselt ist, ist Stieber der zweite frühere Schalke-Jugendspieler, der nun bei den Sportfreunden kickt. Beide werden auch am Sonntag (ab 11 Uhr) bei der Endrunde der Feldstadtmeisterschaft in der Glückauf-Kampfbahn dabei sein.
Gelsenkirchener A-Ligist bekommt „Mega-Qualität“
Bulmkes Trainer Sascha Wolf ist von Stieber begeistert: „Bei den letzten Testspielen hat man direkt gesehen: Paul hat eine Mega-Qualität. Er ist klein, schnell, quirlig. Er könnte locker Oberliga spielen”, schwärmt er. Und wie haben es die Bulmker geschafft, Stieber zu holen? Ganz sicher ist sich Wolf da auch nicht: „Ich glaube, das läuft über die berufliche Schiene. Unser Präsident hat sich da besonders stark gemacht. Mehr weiß ich dazu nicht.”
Klar ist: Die Bulmker gehen mit einer großen Portion Erfahrung in die Endrunde. Vor Stieber hatten sie schon unter anderem Daniel Bertram und Ali Serhan vom Landesligisten SSV Buer verpflichtet. Beide werden am Sonntag übrigens auf ihre ehemaligen Teamkollegen treffen, denn die Bueraner sind gemeinsam mit Bulmke in einer Gruppe. Zu den weiteren Gegnern zählen Landesliga-Absteiger SV Horst 08 und Bulmkes Ligakonkurrenten FC Glückauf Hüllen und Adler Feldmark.
Für die Stadtmeisterschaft stapelt Sascha Wolf tief – aber ungern
Trotz des namhaften Kaders hält sich Trainer Wolf aber bei den Zielen für die Endrunde zurück: „Wir gehören zu den unterklassigen Mannschaften. Deshalb müssen wir auch tief stapeln, obwohl ich das eigentlich gar nicht möchte. Wir sind ja keine normale Kreisliga-A-Mannschaft. Ich bin mir sicher: Wir könnten ohne weiteres in der Bezirksliga spielen und ich würde sogar sagen, dass wir auch in der Landesliga nicht absteigen würden”, meint er und stellt schließlich fest: „Wenn ich bei so einem Turnier antrete, möchte ich auch soweit wie möglich kommen.”
Größere Ziele könnte eigentlich Titelverteidiger YEG Hassel ausrufen. Der Westfalenliga-Absteiger hat aber eine schwierige Gruppe mit den drei Bezirksligisten Erler SV 08, SV Hessler 06 und Viktoria Resse sowie A-Liga-Vizemeister Spvgg Middelich-Resse erwischt.
Und die Hasseler haben gerade mehr mit sich selbst zu tun: Die letzten beiden Testspiele mussten sie aufgrund von Personalnot absagen, für die Endrunde wird Trainer Marcel Radke bis zu drei Spieler aus der zweiten Mannschaft in den Kader berufen. “Wir sind schon froh, dass wir überhaupt mal wieder spielen können”, sagt Radke, als ihn die WAZ auf seine Ziele für das Turnier anspricht. “Das Halbfinale ist aber auf jeden Fall das Ziel. Wir müssen uns nicht kleiner machen als wir sind.”
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Er wird am Sonntag auch erstmals die vier weiteren Neuzugänge einsetzen, die YEG kurzfristig noch verpflichtet hat, darunter Eray Ciplak. Den 19-Jährigen haben die Hasseler aus der U19 des FC Kray geholt, ausgebildet wurde er bei Rot-Weiss Essen. Allerdings muss YEG am Sonntag auch auf einen ganz wichtigen Mann verzichten: Mesut Özkaya fällt urlaubsbedingt aus, er war im vergangenen Jahr noch als wertvollster Spieler des Turniers ausgezeichnet worden. Außerdem werden unter anderem die verletzten Faruk Gülgün und Can Kilic fehlen.
YEG Hassel: Generalprobe für das Wattenscheid-Spiel
Trainer Radke ist deshalb vor allem wichtig, dass sich am Sonntag niemand mehr verletzt. „Für uns sind das einfach Vorbereitungsspiele unter Wettkampf-Bedingungen”, sagt er. Allerdings ist die Endrunde gleichzeitig auch schon eine Generalprobe: Am Mittwoch treffen die Hasseler nämlich im Westfalenpokal auf die SG Wattenscheid 09.
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