Gelsenkirchen. Mit dem SC Hassel verabschiedet sich ein Bezirksligist nach der Vorrunde. Hüllen überrascht. Zwei Teams treten gar nicht an.
Der Erler SV 08 hat bei der Gelsenkirchener Feldkreismeisterschaft eine Top-Qualifikationsrunde hingelegt und alle fünf Spiele in Gruppe C bei einem Torverhältnis von 19:3 Treffern gewonnen.
Czerwinski lobt seiner Erler Mannschaft
Trainer Michael Czerwinski, der U19-Torwart Daniel Nettlich zwischen die Pfosten beordert hatte: „Wir haben den Ball sehr gut laufen lassen, schon viele Dinge, die wir uns im Training erarbeitet hatten, gut umgesetzt und durch unsere fünf Siege ein Statement gesetzt. Das macht Freude auf die Endrunde am nächsten Wochenende in der Glückaufkampfbahn.“
Als Gruppenzweiter sind auch die Kreisliga A2-Topteam Sportfreunde Bulmke und die Spvgg Middelich-Resse als bester Dritter in der Finalrunde um die Gelsenkirchener Stadtkrone dabei. In Gruppe A setzte sich erwartungsgemäß Bezirksligist Hessler 06 durch. „Sportlich war alles okay“, bilanzierte 06-Trainer Holger Siska, „wir wollten weiterkommen. Das haben wir geschafft. Leistungsmäßig gibt es sicherlich noch Luft nach oben.“ Siska hatte bei seinen Heßleranern ähnliche Probleme wie viele andere Mannschaften: Mehrere Spieler fehlten.
Adler Feldmark bucht das Final-Ticket
Als Zweiter buchte Kreisliga-Klub DJK Adler Feldmark das Ticket für die Finalrunde in der Glückaufkampfbahn. Die dickste Überraschung gab es in Gruppe B, in der sich Kreisliga-Vertreter Glückauf Hüllen den ersten Platz erkämpfte, obwohl die Hälfte des 22-Mann-Spielerkaders nicht zur Verfügung stand.
Neu-Trainer Ümit Cimke: „Der Sprung in die Endrunde ist für uns etwas ganz Besonderes. Das wird uns einen Motivationsschub geben. Ich möchte meinen Jungs vermitteln, dass sie an sich glauben sollen. Das haben wir hier in der Vorrunde schon gezeigt. Wir nehmen den Kampf gegen höherklassige Teams gerne an. Wenn bei uns alles passt, können wir Favoriten durchaus ärgern.“
SC Hassel: Neun Punkte reichen nicht
Gegen den SC Hassel kassierten die personell geschwächten Hüllener eine Rote Karte wegen angeblicher Schiedsrichter-Beleidigung. Talent Serif Berkay Ozcelik wurde vom Unparteiischen Diab El-Issa des Feldes verwiesen. Der nachträgliche Versuch der Hüllener, die Rote Karte am Tisch der Turnierleitung im erklärenden Gespräch mit den Verantwortlichen zurückzunehmen, brachte nichts ein. In Unterzahl hatte sich Glückauf ein Remis gegen den favorisierten SC Hassel erkämpft und damit einen weiteren Schritt zum Gruppensieg gemacht. Für die Hasseler reichte es nicht zum Weiterkommen.
Das Lüttinghof-Team hoffte zwar auf den Finalrunden-Sprung als bester Gruppendritter, aber dafür waren die neun Punkte am Ende zu wenig. Co-Trainer Salih Türkgeldi: „Wir haben drei Mal Unentschieden gespielt und nur gegen DJK TuS Rotthausen gewonnen. Dazu gab es noch den kampflosen Sieg gegen Schaffrath. Da hatten wir uns sicherlich mehr erhofft. Trotzdem war es kein verschenkter Tag bei der Vorrunde für uns. Wir waren insgesamt sieben Stunden mit dem Team auf der Platzanlage, die Neuzugänge konnten sich so noch besser kennenlernen. Das war fast wie ein kleines Trainingslager.“
Schaffrath und Genclerbirligi sagen ab
Der SC Schaffrath hatte sich am Vortag der Gruppenspiele abgemeldet, weil die Mannschaft zu wenig Spieler hatte. Gleiches galt für Genclerbirligi Resse – auch hier konnte keine ausreichende Spielerzahl zusammengestellt werden. So geriet der Turnierplan in Gruppe A und B durch jeweils eine fehlende Mannschaft durcheinander.
Es gab zwischenzeitlich viel Leerlauf, so dass Viktoria Resses Trainer Matthias Potthoff wegen der langen Spielpause in seiner Gruppe bei der Turnierleitung erkundigte, ob seine Jungs „zwischendurch mal zwei Stunden raus“ dürfen. Hessler-Coach Holger Siska gewann dem dezimierten Teilnehmerfeld zumindest etwas Positives ab: „Wir hatten Glück. Unser letztes Gruppenspiel fiel aus. Dadurch war das Vorrunden-Turnier für uns etwas eher vorbei.“
SSV/FCA Rotthausen: Petzke findet es traurig
Roger Petzke, Trainer des SSV/FCA Rotthausen, verpasste mit seinem Team nur knapp die Finalrunde. Petzke fand es „schade“, dass gleich zwei Vereine nicht zur Vorrunde erschienen: „Der Veranstalter gibt sich Mühe - und dann dann so etwas. Traurig.“
Ähnlich sah es Hüllens Ümit Cimke: „Das ist eigentlich ein Turnier, das man als Plattform nutzen kann, um sich zu zeigen.“ Vorbildlich kämpfte in Gruppe C Außenseiter RWW Bismarck. Nachdem mehrere Spieler angeschlagen ausfielen, zog sich Torwart Florian Brandenburg im letzten Gruppenspiel gegen Erle 08 (1:6) ein Feldspieler-Trikot an. Sein Vater Frank, der als spielender Co-Trainer ebenfalls für RWW auf dem Rasen stand: „Wir haben uns trotz des letzten Platzes in unserer Gruppe so teuer wie möglich verkauft.“