Hassel. Der Gelsenkirchener Verein schwebte in der letzten Saison in Gefahr, bekam aber die Kurve. Die Positiv-Wende ist eng mit zwei Namen verbunden.
Es hat den Anschein, dass der SC Hassel die Talsohle der vergangenen Jahre durchschritten hat und wieder etwas entspannter in die nahe Zukunft blicken darf. Die erste Mannschaft, die vor sechs Jahren noch in der Fußball-Oberliga kickte, konnte in diesem Frühjahr den Abstieg in die Kreisliga A vermeiden, obwohl fünf der 18 Mannschaften in der Bezirksliga ins Gras beißen mussten. Aber auch für die anderen Teams des traditionsreichen Klubs sieht es inzwischen wieder deutlich besser aus.
Enis Ayyildiz und Salih Türkgeldi bringen SCH auf Kurs
Großen Anteil am Hasseler Aufschwung haben die beiden Trainer Enis Ayyildiz und Salih Türkgeldi. „Es besteht eine gute Harmonie zwischen der Mannschaft und den Trainern“, sagt Hassels Abteilungsleiter Jörg Böving. Enis Ayyildiz und Salih Türkgeldi brachten erst die zweite Mannschaft auf Kurs, anschließend legten sie als Nachfolger von Calogero Cavaleri eine grandiose Rückrunde mit der ersten Mannschaft hin und waren maßgeblich an der Rettung beteiligt.
Böving: „Nichts mit Abstieg zu tun haben“
Für Jörg Böving war früh klar, dass das erfolgreiche Duo auch in der Saison 2023/24 an vorderster Front stehen wird. „Wir müssen zusehen, dass wir den Elan der vergangenen Rückrunde mitnehmen“, sagt der Abteilungsleiter vor dem Meisterschaftsstart am 13. August. „Das Ziel ist es, diesmal nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu bekommen.“
In der neuen Saison spielen zwar nicht mehr 18 Mannschaften in der Staffel 9, sondern nur noch 15, aber bei drei Absteigern wird es vermutlich auch diesmal wieder ein Hauen und Stechen im Tabellenkeller geben. Die Hasseler hoffen, dass sie sich da raushalten können. Ein Platz im sicheren Mittelfeld, damit wäre Jörg Böving nach Jahren des Zitterns und des ständigen Neuaufbaus bereits zufrieden.
Dass neben seinem SC Hassel alle fünf weiteren Mannschaften aus Gelsenkirchen der Staffel 9 zugeordnet wurden, begrüßt er sehr. „Derbys sind immer gut“, betont er. „Ich spiele doch lieber gegen SSV Buer II als dass ich nach Bochum fahren muss.“
Hassel: Die Zweitvertretung ist aufgestiegen
Das Damoklesschwert der Kreisliga A, das in der zurückliegenden Spielzeit lange Zeit über dem Lüttinghof hing, ist an der ersten Mannschaft des SC Hassel vorübergegangen. Aber trotzdem sind die Grün-Weißen in der Saison 2023/24 im Kreis-Oberhaus vertreten, und zwar mit ihrer zweiten Mannschaft. Sie hat den direkten Durchmarsch von der Kreisliga C in die Kreisliga A geschafft.
Jörg Böving weiß, bei wem er sich dafür in erster Linie zu bedanken hat. „Enis Ayyildiz und Salih Türkgeldi haben den Grundstein für den Aufschwung gelegt“, sagt er. Jetzt haben der erfahrene Ludwik Harelik und der junge Tobias Heidenreich als Trainer das Sagen. Sie hoffen, sich mit der zweiten Mannschaft in der starken Staffel 1 für die eingleisige Kreisliga A qualifizieren zu können.
38-Mann-Kader bei der SCH-“Zwoten“
In Personalnot sollte der SC Hassel II eigentlich nicht geraten. „Die zweite Mannschaft hat einen 38 Mann starken Kader, was aufgrund der Wechselschichtler auch erforderlich ist“, teilt Jörg Böving mit. Der Zulauf wirkt sich auch positiv auf die dritte Mannschaft aus. Sie hat in der Kreisliga C zuletzt Rang sieben belegt, auch mit ihr soll es aufwärts gehen.
„Einen Aufstieg kann man nicht planen, aber sie sollte schon im oberen Tabellenbereich mitmischen“, sagt Jörg Böving. Die gute Entwicklung, die der SC Hassel derzeit nimmt, macht auch der folgende Satz des Abteilungsleiters deutlich: „Angesichts des enormen Zulaufs im Seniorenbereich hatten wir kurzzeitig sogar überlegt, eine vierte Mannschaft ins Leben zu rufen.“