Gevelsberg. Hasslinghausen kritisiert den Gegner nach einem irren Spiel aufs Schärfste. Insgesamt gab es drei Gelb-Rote Karten. Auch ein Trainer fliegt runter.
„Ich habe noch nie so feindliche Blicke gesehen, als ich einen Fußballplatz verlassen habe“, wunderte sich die Vorsitzende Vanessa Aufermann nach einem doppelten und sensationellen Comeback von ihrem SV Ararat Gevelsberg. Mit drei späten Toren hat der Fußball-A-Ligist gegen den TuS Hasslinghausen ein 0:1 noch in einen wichtigen 3:1-Sieg umgemünzt – und ist plötzlich doch wieder im Titelkampf drin.
Doch so groß die Freude bei Ararat nach dem Spiel mit drei Gelb-Roten Karten war, so riesig war die Empörung aufseiten des Gegners TuS Hasslinghausen, der scharf gegen die Gevelsberger schießt. „Ich habe noch nie eine Mannschaft gesehen, die sich so benommen hat wie Ararat. Das hat mit Fußball nichts zu tun und so benimmt man sich nicht. Ich verstehe, warum Silschede nicht gegen sie spielen möchte. Eigentlich sollten sie komplett verbannt werden und ich verurteile das Verhalten aufs Schärfste. Sie sollten alle in sich gehen und hinterfragen“, wetterte Hasslinghausens Co-Trainer Christian Parlow nach dem emotionalen Spiel.
Amiar jubelt provokant vor der gegnerischen Bank
Nach einem frühen 1:0 von Marlon Defontaine (17.) drehte Ararat spektakulär das Spiel. Erst Halil Aslan mit einem direkten Freistoßtreffer aus 20 Meter Entfernung nur wenige Minuten vor Schluss (83.), dann Atik Oktay mit dem Siegtreffer (91.) und schließlich setzte Mohammed Al Saeed mit dem 3:1 noch einen drauf (94.).
Auch interessant
Ein Grund für die Empörung von Hasslinghausen war eine der beiden Gelb-Roten Karten gegen Ararat. Beim 2:1 jubelte Khalid Amiarwie schon vor einigen Wochen im Spiel gegen die SpVg. Linderhausen provokant zur Hasslinghauser Bank. „Er hat eine obszöne Geste gemacht und das ist absolute Provokation. Es waren auch Kinder da“, war Parlow sauer.
Ararats Aufermann stellt sich vor ihren Spieler
Ararats Vorsitzende nimmt den Platzverweis aber locker und mit einem Lachen: „Er hat es wieder gemacht und ich kann ihm eigentlich nicht böse sein. Er hat krass Emotionen, die rauskommen. Er ist dann im Fieber und das werde ich auch nicht aus ihm raus bekommen“, sagt sie. Zudem sah auch Ararats Trainer Ishak Aykoc Gelb-Rot. „Er hat mit seinem eigenen Spieler geschimpft und nach der Gelben Karte abgewunken und dann wieder Gelb bekommen“, erklärt Aufermann den Platzverweis. Auch Hasslinghausens Marlon Defontaine flog mit der Ampelkarte in der Schlussphase nach mehreren Fouls vom Feld.
„Es waren 90 Minuten Dauerprovokationen gegen uns und sie waren nur am Labern, auch gegen den Schiedsrichter“, sagt Parlow. Auch Aufermann solle sich hinterfragen, was sie von sich gebe, sagt der Co-Trainer. Die feindlichen Blicke nach dem Spiel konnte Aufermann sich aber nicht so recht erklären. „Sie haben uns noch nicht mal Tschüss gesagt“, meinte sie. Ihr Team ist jetzt drei Punkte hinter der Tabellenspitze und doch wieder Titelkandidat, nachdem sie die Meisterschaft in der Vorwoche noch aufgaben. „Es ist noch nicht vorbei. Wir müssen aber auf die anderen hoffen“, sagt Aufermann.