Gevelsberg. Sechster Sieg in Serie für den kurdischen Klub, der Meister werden will. Zwei Platzverweise sorgen für unnötige Hektik am Ende.

Nach 100 Minuten hatte auch der Schiedsrichter dann ein Einsehen und erlöste RW Rüggeberg. „Wir hätten heute ewig weiter spielen können und hätten kein Tor geschossen“, sagte Rüggebergs Co-Trainer Jens Hoog nach der 0:2 (0:1)-Niederlage seines Team beim SV Ararat Gevelsberg. Der kurdische Verein vom Hundeicken bleibt damit auf dem Vormarsch und macht Ernst bei seinem Bestreben, um die Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga A2 mitspielen zu wollen. Genau damit dürfte RW Rüggeberg nach der Pleite in Gevelsberg nichts mehr zu tun haben dürfen.

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Es war kein sonderlich schönes Spiel, dass sich bei Wind und Regen am Hundeicken ereignete. Beide Teams spielten sehr fehlerbehaftet, nur selten gelang es den Teams, den Ball mal über mehrere Stationen in den eigenen Reihen zu halten. Auf die erste wirklich Torszene mussten die Zuschauer lange warten, denn erst nach rund einer halben Stunde kamen die Gäste aus Rüggeberg erstmalig gefährlich vor das gegnerische Gehäuse. Nach einer Hereingabe von links ließen aber gleich zwei Rüggeberger den Ball durch, statt aus kurzer Distanz selbst den Abschluss zu suchen. Wenig später hatten die Gastgeber vom SV Ararat Glück, als ein Schuss von Rückkehrer Beyhan Kilic aus rund 20 Metern an der Latte landete.

Devues Patzer sorgt für Ararats Führung

Und so blieb es beim torlosen Remis, ehe Niclas Devue im Rüggeberger Tor nach einem eigentlich harmlosen Abschluss von Halil Aslan ein folgenschwerer Fehler unterlief. Beim Versuch den Schuss wegzufausten, rutschte Devue der Ball durch die Hände ins Tor. (39.). Mit diesem Ergebnis ging es in eine etwas zu lang geratene Halbzeitpause – erst nach knapp 20 Minuten wurde das Spiel fortgesetzt.

Wir hätten heute ewig weiter spielen können und hätten kein Tor geschossen.
Jens Hoog, Co-Trainer beim Fußball-A-Ligisten RW Rüggeberg

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In der zweiten Halbzeit dann der nächste Rückschlag für die Gäste. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung tauchte Ararats Neuzugang Mohammad Al Saeed rechts frei im Strafraum auf und sorgte mit seinem platzierten Schuss ins lange Ecke für die 2:0-Führung des kurdischen Vereins. Die Gastgeber zogen sich anschließend vermehrt in die eigene Hälfte zurück, überließen Rüggeberg größtenteils den Ball und lauerten auf Konter. „Sie haben wirklich sehr diszipliniert gespielt“, zeigte sich Rüggebergs Co-Trainer Stefan Coscia beeindruckt von dem Auftreten des Gegners.

Rüggeberg komplett ohne Durchschlagskraft

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Sein Team hatte zwar in der zweiten Halbzeit über weite Phasen des Spiels den Ball, konnte damit an diesem Sonntag aber nur sehr wenig anstellen. Immer wieder liefen die Rüggeberger ins Abseits oder spielten schlampige Pässe, sodass Ararats Schlussmann Mehmet Sengül nur wenig zu tun bekam. Nur einmal musste er im zweiten Durchgang eingreifen, als er nach einer Ecke einen Schuss von Florian Rimpel aus dem oberen Eck fischte. Ansonsten gelang den Rüggebergern nicht viel. Auch die Hereinnahmen von Ole Höfinghoff, Mick Himmelmann und Winterzugang Viyo Vijayakumaran brachten keinen frischen Wind in die lahmende Offensive.

Auf der anderen Seite verpasste Ararat mehrfach die vorzeitige Entscheidung. Erst scheiterte Atik Oktay nach einem Konter im Eins-gegen-eins an Devue, kurz vor dem Ende landete ein weiterer Abschluss nach Konter nur am Außennetz. Hektisch wurde es allerdings nur noch, weil der Unparteiische aus Dortmund, den die SVA-Vorsitzende Vanessa Aufermann extra beantragt hatte, sehr schnell Karten zog. Sechs Gevelsberger und drei Rüggeberger bekamen in einem eigentlich fairen Spiel eine Verwarnung, zudem flog ein Ararats Trainer Attila Oktay nach zu lautstarkem Protest im Anschluss an eine Fehlentscheidung des Unparteiischen vom Platz. Nach Abpfiff bekam zudem Leander Jendrzey die Ampelkarte, weil er nach dem Schlusssignal wütend auf die Schiedsrichter zulief und seinem Frust freien Lauf ließ.