Schwelm. Das Rennen um die Meisterschaft in der Kreisliga A2 ist so spannend wie lange nicht mehr. Die Verfolger haben sich verstärkt.

Der Meisterschaftskampf in der Fußball-Kreisliga A2 ist in diesem Jahr extrem eng. Mit der TSG Sprockhövel II, der SpVg. Linderhausen, dem SC Wengern und RW Rüggeberg konkurrieren vier Mannschaften um den Titelgewinn. Bis auf Rüggeberg haben alle Teams die Liga zeitweise bereits angeführt. Sprockhövel II ist weiterhin der klare Favorit, die drei Verfolger haben sich aber im Winter verstärkt. Das sind die Erfolgsaussichten auf eine mögliche Meisterschaft.

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TSG Sprockhövel II: 60 Prozent

Die Sprockhöveler Reserve geht mit drei Punkten Vorsprung als Tabellenführer in die restliche Saison. Aber noch viel größer als das kleine Polster ist die Favoritenrolle. „Wenn die TSG durchzieht, gucken wir alle in die Röhre“, bringt es Marc Dülm, Trainer vom Verfolger Linderhausen, auf den Punkt. Der Favorit selbst hält den Ball aber noch flach: „Wir haben den Grundstein gelegt, aber es kann noch viel passieren“, sagt TSG-Coach Christian Kalina. Er hat ein eingespieltes und gewachsenes Team.

Darunter sind viele starke Einzelspieler wie Max Maron, Fabian Feldmann oder Raoul Meister, die schon deutlich höher gespielt haben. Passend zur Rückrunde kommen Maron und Feldmann nach längeren Verletzungspausen wieder zurück. Genauso sind die jüngeren Spieler, die aus der eigenen Jugend stammen, höherklassigen Fußball gewohnt. Ein weiterer großer Vorteil im Saisonendspurt könnten die hauseigene Oberliga-Mannschaft oder die beiden überkreislichen A-Jugend-Teams sein, die die Reserve personell unterstützen könnten. Die Meisterschaft dürfte für Sprockhövel Formsache sein, die Reserve könnte sich höchstens nur selbst im Weg stehen. Aus eigener Kraft könnten die Konkurrenten der TSG-Reserve wohl nur sehr unwahrscheinlich gefährlich werden.

SpVg. Linderhausen: 20 Prozent

„Wir haben nur Außenseiterchancen“, weiß Trainer Marc Dülm und gibt seinem Team wie diese Redaktion ebenfalls eine zehnprozentige Chance auf den Titel. Für die Rückrunde hat sich der aktuell Zweite mit zwei erfahrenen Spielern verstärkt: Marco Scharloh kommt vom FC SW Silschede für die Innenverteidigung. Zudem kehrt Schlüsselspieler Tobias Voshage nach einem Jahr USA wieder zurück. „Linderhausen hatte eine extrem gute Hinrunde. Damit habe ich so nicht gerechnet, gerade nach dem Umbruch im Kader“, sagt Kalina. In den schweren Partien hat die Spielvereinigung immer wieder gezeigt, wozu sie imstande ist. In beiden Saisonspielen gegen Sprockhövel haben sie dem Titelfavoriten große Kopfschmerzen bereitet und spielten zweimal Remis.

Die werden kein Spiel in der Rückrunde verlieren, das muss auch ihr Ziel sein.
Marc Dülm, Trainer der SpVg. Linderhausen, über RW Rüggeberg

RW Rüggeberg: 10 Prozent

Das Team aus dem Höhendorf ist hinter dem SC Wengern und Ararat Gevelsberg auf den fünften Platz abgerutscht. In den letzten fünf Spielen vor Jahresende ließ Rüggeberg gegen Linderhausen (2:4), den TuS Hasslinghausen (1:3) und den FSV Gevelsberg (2:2) gleich dreimal Punkte liegen. Der Abstand zur TSG beträgt acht Punkte – Rüggeberg hat aber ein Spiel weniger absolviert. Ein Abstand, der aufholbar ist. Zudem hat sich Rüggeberg im Winter kräftig verstärkt. Mit Beyhan Kilic, Bülend Can, Artin Pouralhosseini (alle Vatanspor), Vijo Vijayakumaran (TuS Ennepetal II) und Flamur Zhushi (BW Voerde) kamen gleich mehrere Spieler mit Stammspielerqualitäten. „Sie haben richtig zugeschlagen und man muss sie als Nummer zwei in der Liga sehen. Die werden kein Spiel in der Rückrunde verlieren, das muss auch ihr Ziel sein. Sie hatten vorher schon eine bomben Truppe“, schwärmt Linderhausens Dülm. Bei den Rüggebergern schaut man gelassener auf die restliche Saison. „Wir werden versuchen, unser Bestes zu geben und sehen, wo wir landen. Wir haben nach wie vor keinen Druck“, sagt RWR-Trainer Daniel Frölich.

SC Wengern: 10 Prozent

Die Wengeraner haben die Tabelle lange angeführt. Doch die letzten beiden Rückrundenspiele verloren sie gegen RW Rüggeberg (1:3) und den SV Ararat Gevelsberg (2:3). So sind sie auf den dritten Rang abgerutscht. „Wengern hat eine überragende Offensive, sie muss man immer auf dem Schirm haben“, sagt Sprockhövels Kalina über den Konkurrenten, der mit 63 Toren die meisten in der Liga geschossen hat. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf die Tabellenführung. Mit Moritz Klöwer (SV Bommern) und Alpay Zaraoglu (BW Haspe) verstärken zwei Spieler aus der Bezirksliga den A-Ligisten.

SV Ararat Gevelsberg, TuS Hasslinghausen: 0 Prozent

Der SV Ararat Gevelsberg hat die Hinrunde mit fünf Siegen in Serie fulminant abgeschlossen. Darunter waren starke Ergebnisse wie das 6:0 gegen Hasslinghausen und das 3:2 gegen Wengern. Besonders Atik Oktay trägt mit 23 Saisontoren den kurdischen Klub und ist der beste Torjäger der Liga. Das hat sie auf den vierten Platz hochgespült. Sechs Punkte beträgt der Abstand auf Sprockhövel aktuell. Die Gevelsberger werden dieses Jahr eine starke Saison abliefern, aber zum Titel wird es wahrscheinlich trotz der guten Form nicht reichen. Genauso beim TuS Hasslinghausen, der nach einem größeren Umbruch im Sommer als Sechster mit neun Punkten Rückstand schon zu weit zurückliegt.