Schwelm. Der Center der EN Baskets spielt eine beeindruckende Saison und hat noch große Ziele. Schwierige Herausforderung am Wochenende.
Bei den EN Baskets Schwelm haben in den vergangenen Jahren schon so einige Spieler aus Nordamerika gespielt. Die Liste der Import-Spieler ist lang, schließlich gibt der nordamerikanische Markt jede Menge talentierte Spieler her, die vielleicht nicht den Sprung in die NBA geschafft haben, stattdessen aber das Abenteuer Europa für sich entdeckt haben. Khalil Miller ist so ein Spieler, der aktuell für die EN Baskets durch die ProB pflügt. 16 Punkte, elf Rebounds und bemerkenswerte 2,5 Blocks sammelt der Kanadier in dieser Spielzeit für die Schwelmer Basketballer durchschnittlich ein. Auf seiner ersten Station außerhalb seiner Heimat hat er einige Dinge sehr zu schätzen gelernt, die ihn durchaus von der langen Liste der Importspieler unterscheidet.
Am kommenden Wochenende steht ein ganz besonderes Spiel für Khalil Miller an. „The Real Deal“, so sein selbst gewählter Spitzname, bekommt es beim Gastspiel am Samstag beim SC Rist Wedel mit Camron Reece zu tun. Der Center der Wedeler legt in dieser Saison vergleichbare Zahlen wie Miller auf und gilt daher neben dem Schwelmer als der beste Center der ProB Nord. Miller weiß aber schon ganz genau, wie er Reece begegnen möchte. „Er ist physisch sehr stark, hat aber keinen guten Wurf. Das macht es für mich leichter, ihn zu verteidigen“, sagt der 28-Jährige. Er freut sich auf das besondere Duell mit Reece, denn Miller liebt Herausforderungen.
Schwelm ist Millers erste Station im Ausland
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Diese war auch das erstmalige Verlassen seiner Heimat, um am anderen Ende des Atlantischen Ozeans Basketball zu spielen. Bereut hat Khalil Miller diesen Schritt bisher zu keinem Zeitpunkt. „Ich konnte mich sehr schnell einleben, nach einer Woche war ich eigentlich angekommen“, sagt er. Sportlich ist er das in jedem Fall, wie seine Leistungen auf dem Parkett Woche für Woche unterstreichen. Drei Mal in dieser Saison wurde er von der Liga bereits zum Spieler der Woche ernannt. „Ich habe mich gut weiterentwickelt“, stellt er für sich selbst fest.
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Miller wohnt gemeinsam mit Center-Kollege Sadiq Ajagbe in einer Wohngemeinschaft, andere Spieler der EN Baskets wohnen im gleichen Haus. An Deutschland schätzt Miller vor allem die Sauberkeit und, wie so viele der Importspieler, das Essen. „Nicht weit von uns zuhause ist ‚Komischke‘, ich liebe die Pizza da“, sagt der 2,06 Meter-Hüne. Geschmacklich unterscheidet er sich da von einigen der vielen Importspieler in Deutschland, die für gewöhnlich Döner Kebab bevorzugen.
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Neben der Sauberkeit und der Pizza der kleinen Imbissbude an der Berliner Straße schätzt Miller die Freundlichkeit der Menschen. Jeder hier sei ihm gegenüber zuvorkommend begegnet, weshalb es ihm auch schnell leicht fiel, seine Leistung auf dem Basketballcourt zu bringen. Ein weiterer Faktor dafür ist die bereits von vielen seiner Mitspieler erwähnte gute Chemie im Team der EN Baskets. „Die brauchst du, um erfolgreich sein zu können“, sagt Khalil Miller. „Jeder hier kennt seine Rolle, es gibt keinen Neid, niemand ist selbstsüchtig“, sagt er.
Millers mutige Prognose ist aktueller denn je
Für Khalil Miller war bereits kurz nach seiner Ankunft klar, was das Ziel ist. Im September vergangenen Jahres sagte er mit voller Überzeugung, dass er Meister werden will – und das hat sich bis heute auch nicht geändert. „Wir können weit kommen, vielleicht sogar das Finale erreichen“, sagt er. Dann hätten die Verantwortlichen der EN Baskets bei einer möglichen Rückkehr für die neue Saison ein großes Argument mehr, denn die Teilnahme am Finale würde gleichzeitig auch den Aufstieg in die ProA bedeuten. „Ich will jetzt nicht Ja oder Nein sagen, aber die Möglichkeit besteht, vor allem wenn wir nächste Saison in der ProA spielen“, sagt Miller offen und ehrlich. Bis dahin gilt es aber noch einige Spiele zu spielen für ihn und seine Mitspieler – und die eine oder andere Pizza bei Komischke wird es wohl auch noch geben.