Schwelm. Die Baskets fahren dank eines herausragenden Miller den ersten Sieg ein. Doch zunächst hatte Coach Möller wieder einen glühend roten Kopf.
Noch zwei Minuten bis zur Halbzeit: Der 2,04-Meter-Hüne Khalil Miller bekommt den Ball von Robert Merz zugespielt und verwandelt mit einem mächtigen Dunk. Die beiden sollten am Ende die besten Spieler aufseiten der EN Baskets Schwelm sein, diese Szene war sinnbildlich für ihre Leistung – und ein Wendepunkt beim 74:67 (38:34)-Sieg gegen Ibbenbüren. Es war die erste Führung der Schwelmer.
Als Miller nur wenige Augenblicke später per Dreier zu seinem neunten Punkt in Folge trifft, ist das Lob von seinen Mitspielern groß. Beim Ertönen der Schlusssirene ist alles klar: Die EN Baskets holen ihren ersten Saisonsieg und schlagen die Audemax Ballers Ibbenbüren am zweiten Spieltag der ProB.
Wurfquote wieder schwach
Es war ein hartes Stück Arbeit für die Schwelmer Basketballer, denn die Anfangsphase der Partie machte es für Trainer Falk Möller schwer, nicht komplett aus der Haut zu fahren. Nach fast sieben gespielten Minuten lag seine Mannschaft mit 15:2 Punkten zurück und machte genau da weiter, wo sie am vergangenen Samstag aufhörte: Zehn Würfe vergaben die Schwelmer bis zu diesem Zeitpunkt und ließen ganze 16 Rebounds der Ibbenbürener zu. Oben drauf kamen noch fünf eigene Fouls. „Ich war recht sauer und ich glaube, ich hatte einen roten Kopf. Die Intensität hat nicht gestimmt und wir haben nicht gut gearbeitet. Es war insgesamt keine spielerische Glanzleistung aber danach haben wir uns reingekämpft“, sagt Möller.
Intensität und Kampfgeist - genau dies hatte der Coach der Schwelmer vor der Partie als entscheidende Faktoren festgemacht. Zu seinem Glück legte sich der Schalter bei seinen Spielern mit zunehmendem Verlauf der Partie immer weiter um und sie ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Bis zum Ende des ersten Viertels kamen die EN Baskets bis auf vier Punkte heran (15:19).
Miller mit starken Zahlen
Im zweiten Viertel ging dann die Show des Khalil Miller los. Mit 23 Punkten und elf Rebounds verbuchte er am Dienstagnachmittag die besten Werte in diesen beiden Kategorien. Immer wieder assistierte ihm Robert Merz. „Robert hat gerade in der zweiten Halbzeit ein sehr gutes Spiel gemacht. Khalil hat über das ganze Spiel eigentlich gut gepunktet, das war schon wichtig“, so Möller. Die Schwelmer gingen mit einer 38:34-Führung in die Pause.
Das Spiel beim Aufsteiger in Ibbenbüren hatten viele Höhen and Tiefen und wirklich auf einer Führung ausruhen konnten sich die EN Baskets nie. Wieder einmal bedingt durch eine ausbaufähige Trefferquote: Lediglich jeder fünfte Wurf außerhalb der Dreierlinie fand seinen Weg in den Korb. Zwischenzeitlich rutschte dieser Wert sogar unter 15 Prozent. Stattdessen verließen sich die Schwelmer auf den Erfolg unter dem Korb, wo die Hälfte aller Versuche gelangen. „Das hat uns den Glauben an uns zurückgegeben, dass wir da einfach scoren können, wenn wir wollen“, sagt Möller. Bis auf die katastrophale Anfangsphase setzte sein Team defensiv das um, was er sich vorstellte. 63 Rebounds aufseiten des Gegners sind in der Summe jedoch zu viel. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns, das muss man leider so sagen“, resümiert der Trainer.
„Sieg war absolut wichtig“
Eine dünne Zwei-Punkte-Führung vor dem letzten Durchgang konnten die EN Baskets in der 38. Minute durch Matchwinner Khalil Miller auf die zwischenzeitlich höchste Führung von neun Punkten ausbauen (70:61). Nach solch einem Start gegen einen Aufsteiger die Konzentration zu bewahren zeuge von Klasse, sollte aber in der Form nicht nötig sein. „Der Sieg war trotzdem absolut wichtig. Mit den Sixers kommt jetzt eines der Topteams. Mit der gleichen Zahl an Fans und einer besseren Leistung haben wir da vielleicht eine Chance“, stimmt Möller auf den nächsten Spieltag ein.
EN Baskets: Miller (23, elf Rebounds), Reuter (13), Merz (11), Hornscheidt (10, fünf Assists), Frazier (8), Ajagbe (7), Cikara (2), Urspruch, Bergen.