Sprockhövel. Die Sprinterin präsentiert sich in der Hallensaison so stark wie noch nie und hat zwei Normen für die DM geknackt. Das sind die Gründe.

Sophie Bleibtreu klingt glücklich, wenn sie über ihre derzeitigen Leistungen spricht. Das kann sie auch, denn die Sprinterin aus Haßlinghausen hat kürzlich in der Halle ihre Bestzeiten sowohl über 60 als auch über 200 Meter gesteigert. Damit hat sie sich für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert, die am kommenden Wochenende in Leipzig anstehen. Dort war die Sportlerin des TV Wattenscheidvor vier Jahren schon mal über 60 Meter – die Norm war damals allerdings nicht so hoch.

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Bei den Westfälischen Hallenmeisterschaften schnappte sich Bleibtreu Ende Januar den Titel über ihre beiden Kurzdistanzen. Über 60 Meter gab es mit 7,51 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit. Damit erfüllte sie die B-Norm für die DM und kratzte an der A-Norm (7,50 Sekunden). Klar war seit vergangener Woche: Sie steht im Feld der 32 Starterinnen. Ebenso über 200 Meter unter den derzeit 18 schnellsten deutschen Sprinterinnen. Über die 200 Meter lief sie beim Run & Fly Meeting in Dortmund ihre aktuelle Bestzeit (24,37 Sekunden), zuvor raste sie bei den Westfälischen Meisterschaften zum Titel. Dabei lief es gar nicht optimal, es gibt also noch Luft nach oben.

Bleibtreu unter etablierten Starterinnen

Beim Wettkampf waren vereinzelt etablierte Leichtathletinnen dabei, etwa Siegerin Sophia Junk (LG Rhein-Wied, 23,73 Sekunden). Neben bekannten Namen steht die Sprockhövelerin nun auch in Leipzig auf der Bahn. „Natürlich kenne ich die Namen und weiß, wie schnell sie sein können“, sagt sie. Sie spüre dennoch keinen Druck: „Ich habe nichts zu verlieren.“ Ihr Ziel: jeweils Halbfinale. Möglicherweise startet die 21-Jährige zusätzlich noch mit der 4x200-Meter-Staffel des TVW.

Ich hätte deshalb nicht damit gerechnet, aktuell so schnell zu sein.
Sophie Bleibtreu, Sprinterin aus Haßlinghausen

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Die 200 Meter standen im Training übrigens gar nicht im Vordergrund. „Ich hätte deshalb nicht damit gerechnet, aktuell so schnell zu sein“, zeigt sich die Sprinterin selbst überrascht. Das gebe ihr Selbstbewusstsein. Vor allem, weil es im Jahr 2023 gar nicht gut für Bleibtreu lief. Sie hatte durch ihr duales Studium parallel zu Wettkämpfen Prüfungen und auswärts Blockseminare. Dadurch musste sie in Summe über drei Monate alleine trainieren, ohne die direkte Rückmeldung ihres Trainers, Slawomir Filiposkwi, zu erhalten. Auch der merkte, dass das vergangene Jahr nicht den Ansprüchen seiner Sportlerin entsprach. Nun gibt es die Erfolgserlebnisse. Bleibtreu sagt: „Daran sieht man, da ist noch was drin. Ich möchte aber realistisch bleiben.“