Gevelsberg. Im Spiel gegen den Tabellenletzten setzt sich der Tabellenführer letztlich souverän ab. Doch zwischendurch sah es nicht so gut aus.

Der Applaus nach der Schlusssirene war verdient für die Spieler der HSG Gevelsberg/Silschede. Das Team bildete einen Kreis, hüpfte wieder in ihrer Heimfestung und Trainer Sascha Šimec konnte entspannt über das Spielfeld laufen. Die Aufgabe, als Tabellenführer der Verbandsliga den Laternenträger, die SGSH Dragons II zu besiegen, ist gelungen. 34:23 hieß es am Ende in der Sporthalle West.

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Vollen Fokus auf die Partie sollten die HSGler haben, das betonte der Coach bereits vor der Partie und erinnerte gleich nach Anwurf daran, als die Gäste den ersten Angriff ausführen durften. Das setzte Nils Schröter direkt mal um, fing einen Pass ab, hatte freie Bahn zum Gegenstoß und bescherte Gevelsberg die Führung. Die baute die HSG zunächst aus, weil sie im Angriff konsequent war, vor allem Sam Lindemann am Kreis – auch einmal nach einem klugen Rückhand-Pass von Aljosha Apel. Einen Wurf von ihm blockte der Dragons-Torwart zwar, griff den Ball aber erst, als er schon über die Linie gekullert war – Treffer. Der Start gefiel Trainer Šimec.

Schlendrian bei der HSG - aber mehr Fehlwürfe bei den Dragons

Gevelsberg - SGSH Dragons II 34:23 (15:11)

HSG Gevelsberg/Silschede: Scholz, Wulf - Skupin (7/4), Schröter (5), Schrouven (5), Bulk (4), Lindemann (4), Rüggeberg (3), Friedberg (3), Breuker (2), Freitag (1), Apel, Gusewski.

So geht es weiter: Am kommenden Samstag tritt die HSG beim Tabellensiebten SuS Oberaden an (19.45 Uhr).

Doch danach kam so ein bisschen der Schlendrian rein – dabei hätte die HSG die Fehlwurfquote der SGSH ausnutzen können, um früh davonzuziehen. Doch plötzlich stand es 6:6, später 8:8. „Wir haben wie in den vergangenen Wochen die Gegner in das Spiel zurückgeholt. Dann haben wir ein bisschen gebraucht, haben uns geschüttelt“, weiß Šimec, der in der ersten Halbzeit gleich beide Auszeiten nahm. Die Hausherren ließen die Gegner jedoch zu keiner Zeit im Spiel in Führung gehen. Ein bisschen Glück spielte dabei eine Rolle: Die Dragons leisteten sich in Summe zu viele Fehlwürfe und verloren den Ball häufiger im Angriff. Das spielte der Šimec-Sechs in die Karten und so legte die auf 16:11 zur Halbzeit vor – ehe es wieder eine Hängephase gab. Erneut wollte der Ball nicht rein, bis Minute 36 fand der er achtmal nicht den Weg ins Netz, sondern prallte zumeist vom Torwart ab.

Unsere breite Bank hat sich bezahlt gemacht, wir konnten durchwechseln.
Sascha Šimec, Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Gevelsberg/Silschede

Richtig heran kamen die Gäste aus Schalksmühle allerdings nicht mehr. Ab dem 18:13 durch Kreisläufer Lennart Bulk ging es in Richtung Sieg, der Vorsprung wurde stetig größer. „Unsere breite Bank hat sich bezahlt gemacht, wir konnten durchwechseln“, freute sich Šimec, der sich zwischenzeitlich natürlich trotzdem über die nicht verwerteten, klaren Chancen ärgerte. Der Liga-Primus stabilisierte sich im Verlaufe der zweiten 30 Minuten wieder. In der Abwehr legte er zu und netzte in der Offensive konzentriert ein. Hinten heraus durch einige Gegenstöße. Selbst bei der am Ende zum Teil 4:2-Deckung der Gäste spielte sich Gevelsberg gut durch. Spielmacher Nils Rüggeberg kam in Hälfte zwei zum Einsatz und steuerte die Angriffe, wofür er sich Lob bei seinem Trainer einholte.

Šimec erinnert in der Halbzeit an die Kreisläufer

Das erhielt auch Bulk, der am Kreis sehr agil war und viermal traf. Hinten blockte er die Gegner sowie einen Wurfversuch gut und hatte mit seinen Kameraden die gegnerischen Kreisläufer im Griff. „Wir haben gerade die in der Halbzeit noch einmal angesprochen und wer wie um sie herum stehen muss. Wir wussten im Vorfeld, dass die Gegner stark am Kreis sind. Damit hatten wir in der ersten Halbzeit Probleme“, so Šimec. Im eigenen Tor parierten hinten heraus Kapitän Christian Scholz und Keeper-Kollege Sven Wulf einige Bälle.

Hatte die HSG freie Wurfbahn und kam in den Spielfluss, passte es und der Abstand erhöhte sich immer weiter. Dazu durch einige Siebenmeter, die sich die Gevelsberger durch ihren Vorwärtsdrang erzwangen und bis auf eine Ausnahme (Tom Gusewski) annahmen. „Wir haben in der Abwehr zugelegt und hinterher auch die einfachen Tore gemacht“, resümierte Šimec und drehte noch eine Runde mit zufriedenem Gesicht.