Schwelm. Vor dem Tor hat der Fußball-Bezirksligist vom Brunnen viel zu bieten, jetzt kommt ein neuer Goalgetter hinzu. Das ist Drilon Useini.
Mit der Verpflichtung von Drilon Useini ist dem Fußball-Bezirksligisten VfB Schwelm noch ein überraschender und vielversprechender Wintertransfer gelungen. Der 24-jährige Mittelstürmer kommt vom Niederrhein-Bezirksligisten Spvg. Solingen-Wald 03. Dort hatte es zuletzt zwischen ihm und dem Trainer nicht gestimmt, so dass die Walder den Vertrag mit ihm auflösten. In Schwelm will Useini nach Abschluss seiner Ausbildung zum Maschinenbautechniker jetzt durchstarten.
VfB-Beiratsmitglied Uwe Jöns ist sehr froh über die Neuverpflichtung. „Er ist ein torgefährlicher Offensivspieler, der in seinen 102 Seniorenspielen 88 Tore erzielt hat“, berichtet er. Seine ersten drei Seniorenjahre hat der Stürmer bei seinem Stammverein FC Remscheid verbracht. Dort hat es jedoch nur zu einem Einsatz in der Landesligamannschaft gereicht. Ansonsten trat er in der zweiten Mannschaft an. Nach einem Jahr beim TS Struck wechselte er im Sommer 2022 zum Bezirksligisten Spvg. Solingen-Wald 03.
Durch die Abendschule nicht immer beim Training
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Dass seine Fußballkarriere zunächst nicht die erhoffte Fahrt aufgenommen hat, erklärt Drilon Useini so: „Ich habe nach der Lehre zunächst eine Ausbildung zum Maschinenbautechniker an der Abendschule begonnen. Da habe ich es nicht geschafft, rechtzeitig zum Training zu kommen. Die Schule habe ich im letzten Jahr abgeschlossen. Dadurch habe ich wieder genügend Zeit und will nochmal richtig angreifen.“
Vom Wechsel in den beschaulichen Solinger Stadtteil Wald im letzten Jahr seiner Ausbildung hatte er sich für die zweite Spielzeit dort einen Durchbruch erhofft. Warum der ausgeblieben ist, beschreibt Useini so: „Da sollte ich mich im ersten Jahr fit halten und in der zweiten Saison dann angreifen. Leider gab es dann einen Trainerwechsel, und der neue Coach hat nicht mehr auf mich gesetzt. In Gesprächen mit dem Vorstand haben wir dann entschieden, dass es besser für mich ist, irgendwo Spielpraxis zu suchen, um mich weiterzuentwickeln. Deshalb wurde der Vertrag aufgelöst.“
VfB erfüllt den Wunsch von Trainer Jonuzi
Das war der Punkt, an dem die beim VfB seit einem Jahr aktiven Leci-Brüder ins Spiel gekommen sind. Die hatten ihren alten Kumpel Drilon aus gemeinsamen Zeiten beim FC Remscheid schon vor der jetzt laufenden Saison auf einen Wechsel zum Schwelmer Brunnen angesprochen – aber erfolglos. „Da hatte ich aber noch in Solingen unter Vertrag gestanden“, erklärt Useini. „Jetzt nach der Vertragsauflösung war der Weg frei.“
So kam es, dass er schon mal am Winter-Lauftraining der Schwelmer im Schnee teilgenommen hat. „Dirk Butzbach und ich haben ihn da Anfang Januar dann persönlich als ganz sympathischen und netten Menschen kennengelernt“, erzählt Uwe Jöns. Trainer Nermin Jonuzi hatte ihn vorgestellt und den Wunsch geäußert ihn unter Vertrag zu nehmen. „Den Wunsch haben wir ihm erfüllt“, so Jöns weiter.
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Der Trainer ist natürlich hocherfreut, dass er jetzt offensiv aus dem Vollen schöpfen kann. Mit „Kosta“ Likidis, Gianluca Muzzi, Rico Hein, Stephensunny Chukwudi, Abdoulie Cham und jetzt noch Drilon Useini sind die Schwelmer offensiv wohl das Maß aller Dinge in der Bezirksliga 6. Seinen Neuzugang charakterisiert der Coach so: „Drilon kann rechts wie links spielen, auf der Zehn oder in der Spitze und hat mit 24 Jahren viel Potenzial.“ Wie er selbst verfügt Useini über mazedonische Wurzeln und hat auf seinen neuen Coach „einen souveränen, professionellen Eindruck gemacht“.
Schwelm setzt vorerst weiter auf volle Offensive
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Mit 47 Treffern verfügt der VfB nach Spitzenreiter VfR Sölde bisher ohnehin schon über den zweitbesten Angriff der Liga, stellt mit Muzzi den Top-Torjäger (19 Tore). Da ist die Defensive schon mehr eine Baustelle. Keine der zehn vorne platzierten Mannschaften hat so viele Gegentreffer kassiert wie die Schwelmer: 36. „Da sind wir dran für den Sommer“, sagt Nermin Jonuzi, „ich denke, dass wir das halbe Jahr bis dahin noch gut über die Bühne bringen werden. Durch viele Wechsel wegen Krankheit oder Verletzung hatten wir oft keine stabile Abwehr.“
Immerhin hat die Elf vom Brunnen ja bisher schon bewiesen, dass sie Spiele drehen kann, auch wenn sie mit mehr als einem Tor in Rückstand gerät. Da gilt eben die profane Weisheit: Spiele gewinnt man, wenn man ein Tor mehr schießt als der Gegner. Schon deshalb kann die Verpflichtung Useinis trotz bereits großer Konkurrenz im Offensivbereich Sinn machen. Zumal auch die Konkurrenz um die Startplätze intensiviert wird. „Ich habe meinen Jungs gesagt: Bis zum 8. Februar sind die Positionen alle frei, wer sich durchsetzt, wird bei mir spielen.“