Ennepetal. Vollends zufrieden oder doch Verbesserungsbedarf? Diese Noten geben sich die Spieler und der Trainer seiner Mannschaft für die Hinserie

Die Spieler des TuS Ennepetal fangen langsam an, die Heimniederlage gegen die TSG Sprockhövel zu verdauen. Das geht umso besser, wenn sie nicht nur auf das vergangene Wochenende, sondern auf die gesamte Saison blicken. Denn auch wenn sie nach wie vor einfach kein Derby gewinnen können, ist die Hinrunde historisch gut: 24 Punkte aus 15 Spielen, darunter acht Siege und sieben Niederlagen. Damit ist es die zweibeste in der Oberliga-Geschichte der Ennepetaler. So bewerten Trainer Sebastian Westerhoff und seine Spieler die bisherige Oberliga-Saison.

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Tor

Zwischen den Pfosten gibt es seit Jahren nur einen, der Saison für Saison den Kasten sauber hält. Marvin Weusthoff spielt inzwischen seine elfte Saison für die Ennepetaler und ist nicht von der Torlinie wegzudenken. Auch wenn der Veteran wie gegen Erkenschwick, wo er gleich vier Mal hinter sich greifen musste, mal keinen guten Tag erwischen kann, konnte sein Team in der Hinrunde wieder voll und ganz auf ihn zählen. Seinem Ruf als Elfmeterkiller machte er auch in dieser Spielzeit wieder alle Ehre: Schon drei Strafströße parierte er allein in der ersten Saisonhälfte bereits. „Das ist ein offenes Geheimnis und das werden wenige anders sehen, dass wir mit Marvin immer noch einen der besten Torhüter der Oberliga im Tor haben“, weiß auch Trainer Westerhoff.

Seine unorthodoxe Art des Torwartspiels macht der 34-Jährige mit schwierigen Paraden und seiner Unterstützung im Spielaufbau wett. „Ich bin recht zufrieden mit der Hinrunde. Klar sind zwei, drei Spiele drin gewesen, wo ich Verbesserungspotenzial sehen würde, aber sonst habe ich eine gute Runde gespielt“, so Weusthoff.

Note Westerhoff: 2+
Note Weusthoff: 2-

Abwehr

In der Verteidigung des TuS Ennepetal hat sich etwas getan: Mit den bisher 24 Gegentoren hat die Mannschaft aktuell zehn weniger auf dem Konto als noch zur Winterpause der Vorsaison. Trotzdem gab es einige Aufs und Abs in der Hinserie. Zwar gewann man sechs der acht Spiele zu Null mit weißer Weste, kassierte jedoch auch in gleich vier Spielen vier Gegentore. Im Laufe der Hinrunde hat sich, teils gezwungenermaßen, ein dauerhaftes Abwehr-Duo gebildet: Linus Frölich und Patrick Polk. Polk hat es seit seiner Ankunft im Sommer geschafft, mit all seiner Erfahrung Stabilität in die Verteidigung zu bringen. „Wir standen in der Defensive größtenteils sehr gut, aber es ist auch ausbaufähig. Gerade die Spiele, in denen wir viele Gegentore bekommen haben, waren zu viel und tun besonders weh“, weiß Polk.

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Aufgrund der Ausfälle von Stefan Siepmann und Sebastian Lötters, die zusammen nicht mal auf 90 Minuten kommen, war auch der junge Linus Frölich gesetzt – hat es sich durch seine Leistungen jedoch verdient. „Linus hat sich im Vergleich zur Rückrunde letzte Saison extrem entwickelt. Er ist viel viel sicherer am Ball geworden und hat seine individuellen Fehler abgestellt“, lobt Westerhoff. Zusammen mit den Dauerbrennern Deniz Yasar und Abi El Youbari auf den Außenverteidigerpositionen ergibt sich eine gestandene Viererkette, die durchaus in der Hinrunde überzeugte.

Note Westerhoff: 2-
Note Polk: 2

Mittelfeld

Auch das Zentrum der Ennepetaler kennt sich in- und auswendig. Am liebsten stellt Trainer Westerhoff dort Kevin Meckel, Robin Gallus und Marius Müller auf. Und das nicht ohne Grund: Mit Gallus und Müller hat Sechser Meckel nicht nur zwei Kapitäne und Sprachrohre, sondern auch massig Torgefahr vor sich. Durch Müllers fünf und Gallus‘ drei Treffer, erzielte das Achter-Duo mehr als ein Drittel der Ennepetaler Tore in der Hinrunde. „Acht Tore aus dem Mittelfeld ist schon ganz erfolgreich. Wir verstehen uns blind und das ist dieses Jahr denke ich sogar noch stärker geworden“, betont Gallus.

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Vor allem Müller ging in seiner Premieren-Saison als erster Kapitän nicht nur durch seine vielen Treffer voran. Sein Ausfall konnte durch die Breite des Kaders und Spieler wie Ben Binyamin, Christoph van der Heusen und Duje Goles aufgefangen werden. „Aufgrund dieser Qualität, sehe ich bei diesem Mannschaftsteil aber auch die meiste Luft nach oben. Wenn wir im Mittelfeld zu viele Bälle verlieren, dann verlieren wir meistens Spiele“, moniert Westerhoff. Trotzdem habe sich das Umschaltspiel laut Gallus verbessert und mit einer besseren Chancenverwertung, hätten sogar noch mehr Tore aus dem Mittelfeld entstehen können.

Note Westerhoff: 3+
Note Gallus: 2-

Sturm

Ähnlich wie Gallus und Müller haben auch Nils Nettersheim und Lilian Reyes Mellado zusammen acht Tore in der Hinrunde erzielt. Neben Routinier Nettersheim spielt sich der 20-jährige Reyes Mellado immer mehr in den Rhytmus der Oberliga. „Lili hat im Vergleich zur letzten Saison eine ganz andere Sicherheit und Selbstverständlichkeit in seinem Spiel“, lobt ihn Westerhoff. Cedrick Hupka komplettiert das Angriffs-Trio mit dem meisten Minuten, aber auch mit Spielern wie Eric Yahkem und Oussama Anhari lauert noch viel Qualität in den Reihen der Ennepetaler, die das Team in der Rückrunde möglichst weit nach oben Schießen soll.

Note Westerhoff: 3+
Note Nettersheim: 3+

Jetzt geht der Blick aber erst einmal auf das letzte Spiel vor der Winterpause. Dort kommt kein geringerer Gegner als Tabellenführer Lotte nach Ennepetal. Anstoß ist am Samstag um 16 Uhr im Bremenstadion.