Ennepetal. Eine Kiste Kaltgetränke mit zum Fußball nehmen ist Woche für Woche Standard. Der TuS Ennepetal muss dafür nun eine satte Strafe zahlen.

Es gibt Geschichten im Fußball, die kann man sich nun wirklich ausdenken. Die Altherren-Fußballer vom TuS Ennepetal müssen nun ein Ordnungsgeld in Höhe von 100 Euro dafür bezahlen, weil sie eine Kiste Bier mit zum Spieltag am 4. November in die Sporthalle brachten. Das steckt dahinter.

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Thomas Riedel kann nur den Kopf schütteln, als er von dem durch den Staffelleiter Bernd Fröhlich verhängtem Ordnungsgeld hört. „Das ist doch Wahnsinn“, fährt es aus dem Sportlichen Leiter des TuS Ennepetal heraus, der bei besagtem Spieltag der zweiten Altherren-Mannschaft seines Vereins selbst auf dem Feld stand. Weil einer seiner Mitspieler Geburtstag hatte, brachte dieser, wie üblich im Amateursport, eine Kiste Bier mit zum Spieltag. Diese verstaute der TuS laut Riedel in der eigenen Kabine.

Riedel ist mächtig sauer auf den Staffelleiter

Grund für das verhängte Ordnungsgeld ist die Regelung, dass die austragenden Vereine von Altherren-Spieltagen für die Bewirtung zuständig sind. Ausrichter des Spieltages am 4. November in der Kreissporthalle Ennepetal, unweit des Vereinsheims des TuS Ennepetal, war der FC BW Voerde, der dieser Verpflichtung auch nachkam. Kommt ein Verein dieser Verpflichtung nicht nach, ist ein Ordnungsgeld in Höhe von 250 Euro vorgesehen. Die Ausrichtung der einzelnen Spieltage im Altherren-Fußball wechselt an jedem Wochenende, durch die eingeführte Regelung sollen Einnahmen für den Ausrichter und die Versorgung der Fußballer garantiert werden.

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Dass sein Verein nun eine solche Strafe zahlen muss, ist für Thomas Riedel überhaupt nicht nachvollziehbar. „Da ist wohl jemand durch unsere Kabine gegangen und hat die Kiste gesehen“, vermutet Riedel. Für ihn ist das jetzt zu zahlende Ordnungsgeld ein weiterer Beleg dafür, wie sich die Verbände durch Strafen an die Vereine bereichern – zumal seine Mannschaft laut Riedel dafür bekannt sei, tendenziell eher „für den höchsten Umsatz“ zu sorgen. Zu allem Überfluss verlor sein Team das Spiel gegen die SG Obersprockhövel/TSG Sprockhövel II auch noch mit 0:11.

Voerde bekommt den kleinsten Teil der Strafe

Auf Nachfrage dieser Zeitung musste auch Olaf Steinhaus von BW Voerde über die Entscheidung des Staffelleiters schmunzeln. Ein Teil des verhängten Ordnungsgelds geht an seinen Verein, dem laut Auslegung Einnahmen durch die selbst mitgebrachten Getränke entgangen seien. Die restliche Summe wandert in die Kassen des Fußballkreises.