Gevelsberg. Offiziell aus beruflichen und privaten Gründen hört Borberg als Trainer der A-Liga-Reserve auf. Ein Spieler folgt interimsweise.

Das Personalkarussell beim FSV Gevelsberg hört sich nicht auf zu drehen. Nachdem sich mit Lars Möske bereits der Trainer der Bezirksliga-Mannschaft in diesem Herbst aus dem Stefansbachtal verabschiedete, folgt nun mit Marvin Borberg auch der Trainer der zweiten Mannschaft in der Fußball-Kreisliga A2. Offiziell betonen beide Seiten, dass diese Trennung einvernehmlich aufgrund von beruflichen wie privaten Verpflichtungen Borbergs resultiert, im Hintergrund rumorte es zwischen der Sportlichen Leitung und dem Trainer der Reserve aber schon länger. Als neuer Trainer der zweiten Mannschaft soll jetzt ein Spieler das Team interimsweise bis zum Sommer betreuen.

+ + + Du willst wissen, was im lokalen Sport in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal, in Wetter und Herdecke sowie in Hagen passiert? Melde Dich hier zum kostenlosen Newsletter an + + +

Marvin Borberg spricht für gewöhnlich offen. Bezüglich seines Rückzugs beim FSV Gevelsberg II aber gibt sich der ehemalige Trainer der SpVg. Linderhausen eher schmallippig. „Ich führe eine Firma mit elf Mitarbeitern und habe zwei Kinder, da ist es mir aktuell zeitlich nicht möglich, auch noch eine Fußballmannschaft zusätzlich unter einen Hut zu bekommen“, begründet er seinen Schritt. Die Entscheidung dazu reifte in ihm bereits länger, nach dem überraschenden 3:1-Sieg der Gevelsberger über die bis dato ungeschlagene SpVg. Linderhausen Ende November teilte er dies der Sportlichen Leitung und dem FSV-Vorstand mit. „Es war nicht geplant, dass es so schnell gehen würde“, sagt Borberg.

Atmosphärische Störungen zuletzt auch sichtbar

Beim FSV Gevelsberg folgt man der Erklärung des nun ehemaligen Reserve-Trainers. Hinter den Kulissen waren die atmosphärischen Störungen zwischen der Sportlichen Leitung und Borberg aber deutlich zu vernehmen. Beide Seiten wollten dies auf Nachfrage dieser Redaktion aber nicht kommentieren. Marvin Borberg stand beispielsweise beim Derby des Bezirksliga-Teams gegen BW Voerde mit dem damals in die dritte Mannschaft degradierten und später entlassenen Fabian Külpmann zusammen. Auch hierzu wollten sich beide Parteien nicht näher zu äußern.

Unabhängig davon hat der FSV Gevelsberg mit Spieler Dennis Hoppe einen Nachfolger für Borberg gefunden. „Das war die naheliegendste Lösung für uns, Dennis ist das Gesicht der zweiten Mannschaft“, sagt Wolfgang Hamann. Hoppe selbst ist noch als Spieler aktiv und will sich in der anstehenden Rückrunde auch trotz der neuen Rolle nicht mit dem Spielen zurückhalten. „Ich denke, das können die Jungs auch gut einschätzen“, sagt der bisherige Spielführer. Die Rolle als Kapitän möchte er nun abgeben, im April will sich Hoppe dann mit dem FSV-Vorstand zusammensetzen und beraten, wie es in der neuen Saison weitergeht.

Borberg zieht ein eher durchwachsenes Fazit

Hoppe folgt damit nach gerade einmal 18 Monaten auf Marvin Borberg als Reservetrainer. „Wir hatten Höhen und Tiefen, tabellarisch war das erste Jahr ok. Am Ende sind es aber rein sportlich gesehen gemischte Gefühle, in dieser Mannschaft steckt mehr Potenzial“, sagt Borberg. Trotzdem schaut er positiv auf seine Zeit in Gevelsberg zurück. „Ich habe hier einige Freundschaften geschlossen, die auch außerhalb des Fußballs halten werden“, so der Ex-FSV-Trainer. Wie es für ihn persönlich in Zukunft weitergehen wird, lässt sich Borberg offen. „Jetzt stehen erst einmal andere Dinge im Fokus. Wir werden sehen was kommt, vielleicht wird es ja auch mal etwas in einer anderen Position“, sagt er.