Ennepetal. Der Faustschlag des Voerder Torwarts sorgte überregional für Aufsehen. Jetzt steht fest, wie lange er nicht auf dem Feld stehen wird.
Die Bilder vom Blackout von Fabian Voß gingen einmal quer durch ganz Deutschland. Der inzwischen ehemalige Torwart des Fußball-A-Ligisten BW Voerde II hatte nach einer Entscheidung des Schiedsrichters diesen mit einem Faustschlag zu Boden gestreckt und wurde unmittelbar danach von seinem Herzensverein ausgeschlossen. Am vergangenen Mittwoch hat das Kreissportgericht nun entschieden, wie es für den 32-Jährigen weitergeht. Ebenfalls wurde die Wertung des nach 67 Minuten abgebrochenen Spiels gegen den TuS Hasslinghausen entschieden.
Fabian Voß hätte selbst dafür sorgen können, dass es überhaupt nicht zu einem Verfahren gegen ihn kommt. Hätte er sich nämlich von seinem Verein FC BW Voerde nach dem Faustschlag am 15. Oktober abgemeldet, wäre es nie zu der Verhandlung am vergangenen Mittwoch gekommen. „Er hat aber darauf bestanden, sich den Konsequenzen zu stellen“, sagt Olaf Steinhaus. Der Vorsitzende von BW Voerde war bei der Verhandlung zugegen. Der unmittelbar nach den Geschehnissen ausgesprochene Vereinsausschluss sei laut Steinhaus aufgrund der noch ausstehenden Verhandlung nicht umgesetzt worden, auch in Zukunft soll Voß Mitglied in Voerde bleiben können. Nur Fußball wird er so schnell nicht mehr spielen dürfen.
Strafe für Fabian Voß überrascht in einem Punkt
Das Urteil für Fabian Voß ist wenig überraschend. Wie bereits unmittelbar nach dem Vorfall von Schiedsrichter-Obmann Patrick Lepperhoff gefordert, erhält der 32-Jährige die maximale Strafe von acht Jahren. Allerdings wurden die letzten beiden Jahre dieser achtjährigen Sperre auf Bewährung ausgesetzt. „Ich akzeptiere diese Strafe“, sagt Voß, der in dieser Zeit auch Vereinsmitglied bei BW Voerde bleiben möchte, weil ihm der Verein auch weiterhin am Herzen liege. „Ich habe in der Verhandlung meine Sicht der Geschehnisse geschildert und mich noch einmal bei allen Betroffenen entschuldigt“, sagt Fabian Voß. Der betroffene Schiedsrichter war bei der Verhandlung nicht zugegen, beide werden sich aber vor einem Zivilgericht wiedersehen, da der Unparteiische Strafanzeige wegen vorsätzlicher, leichter Körperverletzung und Sachbeschädigung gestellt hat.
Fabian Voß bedauert den Vorfall weiterhin und möchte sich nach Möglichkeit bei dem Opfer persönlich entschuldigen. Der Schiedsrichter hatte dem unmittelbar nach dem Vorfall eine Absage erteilt. „Vielleicht habe ich nach dem Zivilverfahren noch einmal die Gelegenheit, mit ihm zu reden“, sagt Voß.
Seine Sperre endet am 16. Oktober 2029, Voß ist dann 38 Jahre alt. „Dann möchte ich wieder Fußball spielen, auch im Verein. Ich will allen beweisen, dass die zwei Jahre Bewährung kein Fehler war und dass das Gericht diese Entscheidung nicht bereuen muss“, so der ehemalige Kreisliga-Torwart. Bis dahin möchte er sich anderweitig im Verein engagieren.
Spiel wird für den TuS Hasslinghausen gewertet
Das Kreissportgericht wertete die beim Stand von 1:2 aus Voerder Sicht abgebrochene Begegnung gegen Hasslinghausen mit 2:0 für die Gäste. Zusätzlich muss BW Voerde in diesem Zusammenhang die Verfahrenskosten in Höhe von 338,45 Euro an den Fußballkreis Hagen/Ennepe-Ruhr zahlen.