Breckerfeld. Er gewinnt und gewinnt und gewinnt – und bereitet sich parallel auf den Höhepunkt der Karriere vor. Dafür nimmt der Kartsportler sogar mächtig ab
Wer Dennis Höller in diesen Tagen erreichen möchte, muss Glück haben. Nicht nur aufgrund seiner beruflichen Verpflichtungen, sondern vor allem wegen der Vorbereitung auf das größte Kartrennen seines Lebens im November ist der Breckerfelder zurzeit schwer zu greifen – was auch für die Konkurrenz gilt.
Der 35-jährige Kart-Weltmeister versucht aktuell jede freie Minute zu nutzen, um im Kart zu sitzen. Mitte November steht für Dennis Höller nämlich der vorläufige Höhepunkt seiner sportlichen Karriere im Rennsport an: Die „Superkart supernationals 26“ in Las Vegas. Dort wird sich Höller mit den besten Fahrern der Welt messen, in der Vergangenheit gingen bei diesem Event schon spätere Motorsport-Legenden wie der alte und neue Formel-1-Weltmeister Max Verstappen oder auch Michael Schumacher an den Start. „Ich kann nicht einschätzen, was auf mich zu kommt. Aber den ein oder anderen Akzent möchte ich da schon setzen“, sagt Höller.
Höller stellt alles andere hinten an
Und dafür braucht es eben die entsprechende Vorbereitung. Rein körperlich ist der ohnehin schon trainierte Höller in diesen Tagen kaum wiederzuerkennen, zehn Kilogramm hat er in der Vorbereitung auf Las Vegas bereits verloren. „Es fühlt sich für mich persönlich so an, als wäre ich zu dünn“, sagt er und lacht. Insgesamt darf er in Las Vegas mit dem 83 Kilogramm schweren Kart 160 Kilogramm auf die Waage bringen, entsprechend musste er nun sein Training umstellen. „Weniger Masse, mehr Cardio“, so das einfache Rezept von Dennis Höller. „Alles für den Sport“, fügt er dann noch an. Der Breckerfelder weiß, was er will und investiert dafür alles ihm mögliche.
Lesen Sie auch: Wahnsinns-Finish: Dennis Höller fährt bald vor dem Caesars Palace
Um auch mit dem für ihn besonderen Kart des italienischen Herstellers „TB Kart“ zurechtzukommen, nutzt Höller jede Gelegenheit, um in dem 35 PS starken Zweitakt-Rennkart zu trainieren – mit Trainingsrunden im belgischen Genk, in Kerpen oder wie am kommenden Wochenende im französischen Metz. Wobei das Rennen in Metz nicht genau das ist, was so wirklich in die Vorbereitung auf Las Vegas passt. Dort geht es nämlich, anders als in einem Monat, in der Halle um den französischen Meistertitel – Höller ist nach seinem Triumph hier im vergangenen Jahr der Titelverteidiger. „Und den will ich auch verteidigen, auch wenn es dieses Mal besonders schwer wird“, weiß der Breckerfelder.
In Metz sieht sich Höller eher als Außenseiter
Andere Fahrer haben sich nämlich deutlich spezifischer auf das Rennen in Metz vorbereitet, Höllers Fokus lag in den vergangenen Monaten eindeutig auf dem Training an der frischen Luft – und Kartfahren in einer Halle und Kartfahren auf Freiluftstrecken sind eben zwei unterschiedliche Paar Schuhe. „Drinnen musst du viel runder fahren, viel sauberer. Draußen ist es schneller, da kannst du einen kleinen Fahrfehler schneller über die Geschwindigkeit wieder reinfahren“, weiß Höller.
Passend dazu: Kart-Ass Dennis Höller: Für seinen Sport fliegt er um die halbe Welt
Deutlich besser in die Vorbereitung passte da schon das Rennen im Rahmen der „Sodi World Series“ am vergangenen Wochenende in Bulgarien, wo Höller mit seinem Team „PF Racing“ nach 24 Stunden erneut ganz oben stand – so wie im März, als er sich mit dem Team den Weltmeistertitel in der Slowakei sichern konnte. Durch den Sieg in Bulgarien hat das PF Racing-Team bereits die Qualifikation in der Tasche.
In der kommenden Woche geht es für den Kartsport-Globetrotter dann noch einmal nach Dubai, wo er als Gastfahrer für ein anderes Team bei einem 12-Stunden-Rennen einspringt. Das Ziel von Dennis Höller dürfte dabei klar sein – ein zweiter Platz ist es mit Sicherheit nicht.