Breckerfeld/Gevelsberg. Kaum ein Kartfahrer in Deutschland ist aktuell so erfolgreich wie Dennis Höller. Für seine Trips um den Globus braucht er auch viel Zeit und Geld
Es war ein aufregendes Jahr in der Karriere von Kartfahrer Dennis Höller. Mit seinem Team PF Racing ist er über Rennstrecken auf der ganzen Welt gefahren und konnte einige bemerkenswerte Erfolge einfahren. Der Breckerfelder resümiert die Leistungen der letzten 365 Tage, gibt seine persönlichen Highlights bekannt und erklärt, wie sich alles überhaupt finanzieren lässt und wie es sich ganz oben an der Weltrangliste anfühlt.
Für seinen Sport ist Dennis Höller in diesem Jahr viel gereist. Ganze neun verschiedene Länder hat er, neben Deutschland, für das Kartfahren besucht. Das sind womöglich mehr, als so mancher in seinem gesamten Leben sehen wird. Dabei fuhr er dreimal in Frankreich, jeweils zweimal in Dubai, Italien und Tschechien und jeweils einmal in England, Marokko, Portugal und der Slowakei. Bei den meisten der dort stattfindenden internationalen Wettkämpfe handelt es sich um 24-Stunden-Rennen. Alle von ihnen fallen unter die „Sodi World Series“, über die auch die Qualifikation zum Weltfinale erfolgt.
Erfolgreich in der Stadt der Superlative – als Gastfahrer
Am vergangenen Wochenende ging es für Höller wieder für ein 24-Stunden-Rennen in die Stadt der Superlative, nach Dubai. Das besondere war, dass er für ein anderes Team fuhr. „Wir waren mit unserem Team nicht am Start und dann hat mich ein befreundetes Team aus der Schweiz gefragt, ob ich aushelfen möchte“, so Höller. Mit dem Team Superdryver holte er den dritten Platz von insgesamt 36 Teams und schaffte es knapp auf das Podium. „Das ist ein Erfolg, dafür dass wir alle zum ersten Mal so zusammengefahren sind“, meint Höller. Er selbst holte die Pole Position im Qualifying. Eine Premiere für ihn in Dubai.
Von allen Rennen, die ein Team für die Sodi World Series absolviert, gehen die zehn besten davon in die Gesamtwertung ein, um faire Bedingungen zu schaffen. Dennis Höller hat es mit seinen Bewertungen tatsächlich geschafft, am Ende des Jahres in Weltrangliste der globalen Rennserie auf Platz Eins von 2955 gelisteten Teams zu landen. „Wir sind alle sehr glücklich damit“, freut sich Höller. Damit sind sie nämlich auch automatisch für das Weltfinale im kommenden Jahr qualifiziert, das am Slovakiaring in der Slowakei stattfinden wird.
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Ganz besonders war für Dennis Höller in diesem Jahr die Verteidigung des Vize-Weltmeistertitels im Sommer in Portugal. Anders als in den restlichen Rennen, ist er dort nämlich alleine, ohne sein Team gefahren. „Das war für mich das absolute Highlight! Dort hieß es dann einer gegen alle“, erinnert sich Höller. Auch das Gewinnen des französischen Indoor-Kart-Meistertitels ist für ihn weit oben mit dabei. Zuletzt muss für ihn auch der Sieg des 24-Stunden-Rennens in der Slowakei mit seinem Team auf dem Zettel stehen. Das Rennen fand zum ersten Mal dort statt. Zum WM-Finale geht es für Höller dann wieder dorthin zurück.
In der Weltrangliste steht Höller ganz oben
Höllers sportliches Fazit definiert sich leicht: „Wir sind ein relativ neues und junges Team, das sich erst vor zweieinhalb Jahren gefunden hat. Für mich ist es die tolle Entwicklung, die wir auf und neben der Strecke genommen haben. Wir sind wesentlich eingespielter.“ Vor allem durch die 24-Stunden-Rennen wurde das Team zusammengeschweißt. Im Vergleich zum Vorjahr sprang man in der Weltrangliste von Platz drei auf eins. „Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich aktuell schon ziemlich gut drauf bin und in vielen Drucksituationen, die zwischendurch herrschen, wesentlich entspannter und abgeklärter bin, als vor fünf Jahren“, so Höller.
Dinge, die jeder Fahrer eines Teams im Kartsport braucht, sind Zeit und Geld. Höllers Arbeitgeber steht hinter seiner Leidenschaft, seine Urlaube verteilt der Breckerfelder meist auf die verlängerten Rennwochenenden. Trotzdem wurde der Laptop zum Arbeiten auch schon mit in den Koffer gepackt. Finanziell ist es ebenso aufwendig. „Jeder Einzelne muss da natürlich schon eine größere Summe im Jahr mitbringen. Glücklicherweise steht da auch ein großer Sponsor hinter, für den wir sehr dankbar sind“, sagt Höller. Ohne Sponsoren könne man im Kartsport nicht überleben, vor allem nicht auf diesem Niveau. Seine Dankbarkeit wolle Höller mit Erfolgen zeigen, um etwas zurückzugeben.
Im nächsten Jahr soll es für ihn nicht weniger aufregend weitergehen. Für Rennen in Italien, Bulgarien, Marokko und der Slowakei beispielsweise sind er und sein Team bereits angemeldet. Das Ziel ist es, weiterhin in der Top drei der Welt zu verweilen. „Es wäre zudem toll, wenn wir als Team das Weltfinale im nächsten Jahr auf dem Podium abschließen können. Ich denke, dass haben wir uns jetzt über die Zeit hin verdient“, meint Höller. Auch wenn es ein bisschen Glücks bedarf, soll sich dann all die harte Arbeit weiter auszahlen.