Ennepetal. Sommerzugang Anhari trifft mit Ennepetal auf seinen Ex-Verein Finnentrop/Bamenohl. Vor dem Oberliga-Duell verrät er, worauf es ankommen wird.

Die Stimmung im Training auf dem Bremenplatz ist gut. Oussama Anhari kann mit seinen Kollegen während der Trainingseinheiten auch mal den ein oder anderen Spaß machen. Die Spieler des TuS Ennepetal haben die vergangenen drei Spiele in der Fußball-Oberliga allesamt gewonnen. Der kommende Gegner, die SG Finnentrop/Bamenohl, weist genau einen entgegengesetzten Trend auf. Doch Trainer Sebastian Westerhoff mahnt, dass alle fokussiert bleiben müssen. Am Sonntag tritt er mit seiner Elf im Sauerland an (Anstoß: 15.30 Uhr).

Erst einen Sieg hat der anstehende Gegner in dieser Saison eingefahren. Ausgerechnet zum Auftakt bei Regionalliga-Absteiger SG Wattenscheid (3:1-Erfolg). Es folgten je zweimal ein 3:3 gegen die SpVgg Erkenschwick und die Sportfreunde Siegen, ehe es fünf, teils sehr deutliche Niederlagen in Folge hagelte. „Wir wissen aber aus der Erfahrung der letzten Jahre, dass Finnentrop eine gute Oberliga-Mannschaft stellen kann. Sie verfolgen immer einen spielerischen Ansatz mit viel Laufeinsatz und Ballbesitz, das fängt schon beim Torwart an. Auch der neue Trainer Ibou Mbaye verfolgt genau den gleichen Ansatz“, weiß Westerhoff. Die Spielweise sei durchaus risikobehaftet. „Wenn wir wie zuletzt gut in die Zweikämpfe kommen und ebenfalls viel laufen, dann kriegst du sie“, betont er.

„An Qualität verloren“

Der Kern der Mannschaft aus Finnentrop ist zusammengeblieben. Neu dabei ist seit Sommer etwa Bernie Lennemann, er wechselte von Lennestadt zur Spielgemeinschaft. „Der Junge ist ein unglaublich schneller Spieler. Dem dürfen wir nicht viele Räume hinter der Kette geben. Der hat so ein hohes Tempo, den kriegst du nicht mehr ein“, gibt Westerhoff als Warnung an sein Team heraus. Zudem sei Phillip Hennes in der Sturmspitze gefährlich. „Er ist fähig, aus jeder Lage ein Tor zu machen. Er hat einen sehr guten, überlegten Torabschluss“, so Westerhoff. Es sind nicht viele Spieler, die die SG verlassen haben. Einer von ihnen ist Oussama Anhari, der nun für den TuS die Schuhe schnürt - und seine Ex-Teamkollegen noch genauer kennt.

„Das Team ist zwar im Groben zusammengeblieben, hat aber schon an Qualität verloren und muss sich wohl erst an den neuen Trainer gewöhnen. Die Mannschaft ist etwas aus dem Rhythmus gebracht worden“, erzählt der Mittelfeldspieler, der in der Vorsaison von seinem Wohnort Hemer aus immer eine Stunde bis nach Finnentrop fahren musste. Er ist froh, dass sich der Zeitaufwand durch die viel kürzere Reise nach Ennepetal reduziert hat. In seiner neuer Mannschaft möchte er eine gute Rolle spielen und sich selbst entwickeln. Viel habe er in den vergangenen Wochen nicht von seinen ehemaligen Mitspielern gehört. Und er betont ganz klar: „Wir spielen den besseren Fußball, die SG kommt wirklich mehr über den Kampf. Wir sind im Moment aber in einer Form, die man nicht unterschätzen sollte.“

Anfällig be Standards

Er warnt ebenfalls vor Torjäger Hennes: „Den darfst du vor dem Sechzehner nicht den Ball annehmen lassen, der schießt direkt. Er kann den Ball auch gut abschirmen, gewinnt Kopfballduelle. Dann wird er gefährlich. Selbst aus spitzem Winkel versucht er, den Ball noch ins Tor reinzudrehen.“ Mit Danielle Maurice Werlein verfügt die SG zudem über einen weiteren gefährlichen Offensivspieler. Dafür ist der torgefährliche Rafael Camprobin nicht mehr im Kader – er spielt nun beim SC Paderborn II. Es könne außerdem ein Vorteil sein, dass Moritz Kümhof wohl noch fehlt. „Er ist deren Motor, der läuft“, weiß Anhari, der zudem anmerkt, dass mit Außenspieler Raffael Camprowien ein starker Außenspieler den Verein verlassen hat. Hinzu kommt: Die Sauerländer sind anfällig bei Standards und verlieren in der Defensive häufiger Kopfballduelle.

„Ich denke, wir knacken sie. Ich bin auf jeden Fall sehr heiß. Ich freue mich, die Kollegen wiederzusehen und drücke ihnen auch die Daumen, dass sie unten rauskommen. Aber erst nach unserem Spiel“, sagt Anhari.