Schwelm. Am Ende verliert der VfB Schwelm beim Tabellenführer klar, liefert aber lange gut Paroli. Trainer Jonuzi fliegt fälschlicherweise vom Platz.

Fünf Tore in einem Spiel zu schießen ist ja Standard für den VfR Sölde. Das war in den ersten vier Saisonspielen so, das war auch am Sonntag gegen den VfB Schwelm wieder der Fall. Dass sie aber auch Gegentreffer hinnehmen müssen, das war neu für den Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga. So bleibt den Kreisstädtern nach der 2:5 (1:2)-Niederlage der Trost, dem Titelfavoriten die ersten beiden Gegentore der Saison verpasst zu haben.

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Es war ein rassiges Spiel, von beiden Mannschaften auf dem Kunstrasen des Sportplatzes Rosengarten zwischen Aplerbeck und Holzwickede intensiv geführt. Trotz der abnormen September-Hitze gaben die Akteure beider Seiten alles. Die Schwelmer, von ihrem Trainer Nermin Jonuzi hervorragend auf den Gegner eingestellt, zeigten keine Angst vor dem Gegner, der mit den ersten Ergebnissen seinen Anspruch auf die Meisterschaft eindrucksvoll unterstrichen hatte.

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So hatte der VfB auch die erste Chance des Spiels nach einem Eckball in der dritten Minute. Ein Freistoß aus 23 Metern bescherte den Gastgebern die erste Topgelegenheit. Doch Ilya Fjodorovs verhinderte nach einer Viertelstunde den VfB-Rückstand mit einer Glanzparade. Doch mit einem Kopfball nach dem anschließenden Eckstoß gelang den Platzherren dann doch die Führung. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier. Einen schnellen Konter mit 3:1-Überzahl schlossen die Sölder zehn Minuten vor dem Pausenpfiff aus zehn Metern erfolgreich ab.

Jonuzi fliegt unberechtigt vom Platz

VfR Sölde – VfB Schwelm 5-2 (2-2)

VfB Schwelm: Fjodorovs – Jöns, D. Kresse (67. Bellia), Hong-Gonzalez (23. Müller), F. Kresse. Chukwudi, Hein (78. Cham), Neda (87. K. Likidis), Ellrich, M. Leci, Muzzi (74. Pavlidis).

Tore: 1:0 Otto (15.), 2:0 König (36.), 2:1 Chuwkudi (41.), 2:2 Muzzi (48., Foulelfmeter). 3:2 Hammelstein (68.), 4:2 Johann (71.), 5:2 Muzzi (72., Eigentor).

Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte gegen Schwelms Trainer Nermin Jonuzi (48.).

So geht’s weiter: VB Schwelm – SC Berchum/Garenfeld (Sonntag, 15 Uhr).

Das hätte durchaus der Wendepunkt in der Partie sein können. Doch für den sorgten Stephensunny Chukwudi kurz vor der Pause und Gianluca Muzzi nach Wiederbeginn. Der eher klein gewachsene Chukwudi besorgte nach einem Freistoß per Kopf vom linken Fünfmeterraum aus den Anschlusstreffer, Muzzi war mit einem an ihm selbst verwirkten Foulelfmeter zum 2:2 erfolgreich. Damit war die Partie in der gerade begonnenen zweiten Halbzeit wieder völlig offen.

Allerdings hatte sich Trainer Nermin Jonuzi in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs die Ampelkarte eingefangen. „Zu Unrecht“, wie Betreuer Uwe Jöns berichtet. Nachdem er nach einer Diskussion mit dem Schiedsrichter Gelb gesehen hatte, zückte der Gelb-Rot, weil er eine Anweisung an einen Spieler wohl auf sich bezogen hatte.

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Im zweiten Durchgang präsentierte sich Jonuzis Team spielerisch sogar stärker als die Dortmunder und war dem dritten Treffer näher als die Gastgeber. Der Coach hatte in seiner Einschätzung des Gegners durchaus richtig gelegen. Aber auch seine Analyse, dass der VfR vor allem bei Standards brandgefährlich ist, bewahrheitete sich. Sölde profitierte von der Wucht ihrer groß gewachsenen und kräftigen Spieler. Und damit – wie schon in den vorangegangenen Partien – von der Durchschlagskraft bei Standards. „Sölde ist gerade deshalb spielerisch einfach ziemlich schwierig zu verteidigen“, stellte Jöns fest.

Zwei Gegentore nach Ecken

Es dauerte bis Mitte des zweiten Spielabschnitts, ehe Sölde durch drei Treffer innerhalb von vier Minuten für die Entscheidung gesorgt hatte. Ein Kopfballtreffer nach einer Ecke, ein Schuss vom Fünfmeterraum nach Hereingabe von rechts und erneut ein Tor nach einem Eckball, bei dem auch noch Muzzis Oberschenkel unglücklich im Spiel war, brachen den Widerstand der Schwelmer, die danach noch eine Reihe Sölder Chancen vereitelten und selbst mit einem Freistoß aus 22 Metern, den Rico Hein knapp am linken Pfosten vorbeischoss, den Schlusspunkt einer insgesamt starken Partie setzten.

Nermin Jonuzi sah sich bezüglich seiner Einschätzung des Gegners bestätigt: „Es war tatsächlich keine Übermannschaft, wir haben ihnen die letzten drei Tore geschenkt. Spielerisch waren sie nicht stark, nur eben bei den Standards.“