Ennepetal. Der Erste empfängt den Zweiten – und der kuscht aber mal so gar nicht vor dem absoluten Topfavoriten. Darum ist Schwelms Trainer zuversichtlich.
Neun Punkte aus vier Spielen. So gut ist der VfB Schwelm lange nicht mehr in die Saison gestartet. In den vorherigen vier Spielzeiten waren es jeweils sieben, nur im Aufstiegsjahr 2018 standen nach vier Partien bereits zehn Zähler auf dem Konto. Klar, dass VfB-Trainer Nermin Jonuzi sehr zufrieden ist und voller Zuversicht zum Spitzenreiter VfR Sölde fährt, der mit der Maximalausbeute von zwölf Punkten die Bezirksliga 6 anführt.
„Wir sind sehr gut vorbereitet“, berichtet der Coach, der am Donnerstag bereits die dritte Trainingseinheit in dieser Woche absolviert hat. Dass es zum vermeintlichen Überflieger der Bezirksliga 6 geht, schreckt Jonuzi nicht ab. „Ich habe mich sehr gut auf den Gegner vorbereitet. Wir haben nichts zu verlieren und werden eine breite Brust zeigen“, verspricht er.
Schwelm fährt als Zweiter zum Topspiel
Die Schwelmer lassen sich von dem Torverhältnis der Dortmunder mit 20:0 Toren nicht beeindrucken. „Nach so einem Spiel wie gegen TuS Ennepetal, wo meine Innenverteidiger und Sechser genauso wie die Stürmer vorne gezeigt haben, wo es langgeht, brauchen wir uns davor nicht zu fürchten“, gibt sich Jonuzi selbstbewusst. Immerhin führt er ja die Kreisstädter auch als Tabellenzweiten in das Topspiel des fünften Spieltages.
„Für mich ist vor allem wichtig, dass meine Mannschaft frei im Kopf ist und Fußball spielt“, sagt der VfB-Coach. Er sieht das Team aus dem Dortmunder Südosten nicht als Überflieger. „Ich habe Videos gesehen. Da waren viele Freistoßtore bei. Die trifft man nicht immer.“ Und auch vor den früheren Oberligaspielern im Sölder Kader ist Jonuzi wenig beeindruckt: „Das sind zwei Spieler, und die haben fünfmal in der Oberliga gespielt.“ In der Oberliga hat der VfR Sölde seine Blütezeit erlebt. Nach dem Abstieg 1997, als der Hauptsponsor den Geldhahn zugedreht hatte, begann aber ein Niedergang, der den Klub bis in die B-Liga abstürzen ließ.
Sölde ist ein Team mit Gardemaß
Ungewöhnlich ist die Körperlänge der Spieler im Team von Trainer Marco Nagel. „Mit Damian Marchewka, Leon Beeke, Leif Otto, Marvin König, Stefan Patt, Michael Kuhfeld und Patrick Johann bringen wir eine ziemliche Wucht auf den Platz“, schwärmt der VfR-Trainer von seiner Truppe. Fünf Akteure reichen an die Zwei-Meter-Marke heran, der vom Königsborner SV gekommene Damian Marchewka übertrifft sie sogar. Der 27-Jährige spielt in der Sölder Innenverteidigung. Wir sind gespannt, wie er gegen den kleinen, wuseligen Schwelmer Stürmer Stephensunny Chukwudi aussieht.
Neun Punkte aus vier Spielen holte der VfB bisher. Ein Schnitt, der hochgerechnet auf die 30 Partien der Saison 67 Zähler ergäbe. In der vergangenen Saison ist der VfB Westhofen mit fünf Punkten weniger Meister geworden.