Gevelsberg. Der Mangel an Fußball-Schiris ist groß – aber im vergangenen Jahr nicht größer geworden. Schiri-Chef Lepperhoff schaut auf die Saison zurück.

Patrick Lepperhoff ist seit Jahren als Vorsitzender des Kreis-Schiedsrichter-Ausschusses (KSA) Chef der Unparteiischen im Fußballkreis 13 Hagen/Ennepe-Ruhr. Als solcher koordiniert er das gesamte Schiedsrichterwesen im Kreis, wozu insbesondere die Ansetzung der Spielleiter zu den einzelnen Spielen auf Kreisebene zählt. Mit dem 33-Jährigen, der selbst Spiele bis zur Westfalenliga leitet, haben wir über die abgelaufene Saison gesprochen.

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Wie beurteilen Sie die gerade beendete Spielzeit 2022/23 aus der Sicht des Schiedsrichter-Obmanns?

Patrick Lepperhoff: Die Saison ist insgesamt positiv verlaufen. Unsere Schiedsrichter haben mit guten Leistungen auf den Sportplätzen im Kreis, aber auch in Westfalen überzeugt. Darüber hinaus haben wir (sicherlich auch durch das vom DFB ausgerufene und medial präsente) „Jahr der Schiedsrichter“ einen sehr erfolgreichen Anwärterlehrgang mit insgesamt 13 neuen Schiedsrichtern für unseren Kreis im Juni abgeschlossen.

Gibt es unter den Referees so etwas wie Nachwuchstalente?

Ja, dazu zählt zum Beispiel Nick Schneider aus Volmarstein. Ihn haben wir für die neue Saison für das Nachwuchs-Förderteam des Verbandes nominiert.

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Was bedeutet das für ihn?

Nick wird in dem Förderteam durch Verbands-Coaches betreut und nimmt unter anderem an einem speziellen Lehrgang in Kaiserau für junge Schiedsrichter teil. Der findet in den Herbstferien statt und geht über fünf Tage.

Negativtrend zuletzt gestoppt

Wie viele Schiedsrichter gibt es aktuell im Kreis und wie hat sich deren Zahl in den vergangenen Jahren entwickelt?

Aktuell gibt es einschließlich der 13, die ihren Anwärterlehrgang gerade erfolgreich beendet haben, jetzt 155 Schiedsrichter. Nach einem Rückgang auf 130 vor zwei Jahren ist es uns gelungen, die Zahl zuletzt wieder zu steigern.

Reicht das, um alle Spiele bis in die untersten Klassen zu besetzen?

Nein, eigentlich bräuchten wir etwa 200 Männer und Frauen für dieses Amt im Kreis gemäß Sollberechnung.

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Man hört und liest immer wieder von Angriffen auf Schiedsrichter auch bei Spielen auf Kreisebene – sei es durch Zuschauer oder auch aktive Spieler. Wie ist es in der vergangenen Saison damit im Kreis 13 gewesen?

Gewaltvorfälle, so will ich sie einmal nennen, hat es leider auch in dieser Saison wieder gegeben. Über die Probleme mit Ararat Gevelsberg wurde ja ausführlich berichtet. In dem Ausmaß ist Ararat aber sicher ein Ausreißer. Einzelne Vergehen und Täter sehen wir immer wieder.

Wie kann man das künftig in den Griff bekommen?

Wichtig sind hier die Urteile der Sportgerichte, um Spielern und Verantwortlichen noch deutlicher die Grenzen aufzuzeigen. Die konsequenteren Urteile in der vergangenen Saison bewerten wir vom Kreis-Schiedsrichterausschuss positiv.