Gevelsberg. Was für ein Drama in Gevelsberg! Kurz sieht es so aus, als würde der FSV die Tabellenführung verlieren. Doch dann griff die Lebensversicherung.

Der Traum der FSV Gevelsberg von der Meisterschaft und dem Aufstieg in die Landesliga lebt. Lange hatte es nicht nach einem Sieg der Bachtaler gegen die SF Hüingsen ausgesehen. Doch am Ende stand ein hart erkämpfter 3:2 (1:0)-Sieg, den Mathias Schoger mit einem Kopfball nach einem Eckball von Mergim Bozhdaraj per Kopfball sichergestellt hatte. Da die Konkurrenz aus Westhofen den erwarteten Kantersieg gegen Abstiegskandidat SV Deilinghofen/Sundwig einfuhr, bleibt das Titelrennen in der Fußball-Bezirksliga 6 weiter spannend.

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Nachdem Schoger – bereits in der Nachspielzeit – den Siegtreffer erzielt hatte, trieb FSV-Vorsitzender „Schorsch“ Bauermeister sein Team noch einmal ein. „Jetzt noch zwei Minuten beißen“, forderte er von den Jungs. Nein, es war keine Galavorstellung der Gevelsberger. Sie kamen über den Kampf, den sie über die komplette Spielzeit ablieferten. Rennen, in die Zweikämpfe gehen, nie aufgeben – das zeichnete den Tabellenführer aus. So war es ein hoch verdienter Arbeitssieg gegen einen starken Gegner, der sich auf seinen Ausnahmetorjäger Salvatore Militano verlassen konnte. Der Rechtsfuß war zwar über weite Strecken der Partie abgemeldet, traf dann aber doch innerhalb von fünf Minuten doppelt – zum Ausgleich und zur 2:1-Führung.

Möske muss kräftig rotieren beim FSV

Gevelsberg – Hüingsen 3-2 (1-0)

Gevelsberg: Hamann – Stärk (61. Zschunke), Bartu, Rösner, Akbaba (88. Kappel), Behr, Träptau, Bozhdaraj, Dienemann, Husseck (71. Susic), Schoger (90.+5 Püls).

Zuschauer: 150.

Tore: 1:0 Behr (22.), 1:1, 1:2 Militano (50., 55.),2:2, 3:2 Schoger (73., 90.+1).

So geht’s weiter: Am Sonntag (21. Mai) trägt der FSV sein letztes Saisonspiel beim FC Herdecke-Ende aus.

Damit war das Spielgeschehen auf den Kopf gestellt. Denn die Gevelsberger hatten viel mehr Torchancen kreiert – aber wie in der Vorwoche im Derby gegen BW Voerde nicht genutzt. Dabei waren die Voraussetzungen diesmal deutlich schlechter. FSV-Trainer Lars Möske sprühte vor dem Spiel nicht gerade vor Optimismus. Kein Wunder: Neben den Rot-gesperrten Leon Herweg und Dmytro Martyshov sowie Fabian Külpmann (fünfte Gelbe Karte) musste er auch auf Timo Guidi und Max Schröder verzichten, während Abwehrchef Fabian Rösner wieder zur Verfügung stand. Es war die Stunde der Ersatzleute. Wobei: Dieses Prädikat traf nun ganz und gar nicht zu auf Nasir Bartu, Nick Träptau und Alex Stärk. Alle drei machten ihre Sache sehr gut. Zudem lieferten Mergim Bozhdaraj und Julian Dienemann eine Topleistung ab. Dienemann, eigentlich ein Sechser, füllte die Rolle als Zehner aus, seinen angestammten Posten zelebrierte Träptau mit höchstem Einsatz.

Julian Dienemann macht gegen Hüingsen eine gutes Spiel auf ungewohnter Position.
Julian Dienemann macht gegen Hüingsen eine gutes Spiel auf ungewohnter Position. © Michael Scheuermann

Vorne bemühten sich Yann Luca Husseck und Mathias Schoger redlich, ohne allerdings zunächst zu treffen. Dass Schoger, nachdem er zuvor bereits ein paar Mal dicht am Torerfolg geschnuppert hatte, am Ende die entscheidenden Treffer setzte, ist nichts Ungewöhnliches. Nicht umsonst hat ihn Wolfgang Hamann, der Sportliche Leiter des FSV, einst als „meine Lebenversicherung“ bezeichnet. Außerdem war er es auch, der mit einer Kopfballvorlage Henrik Behr die 1:0-Führung ermöglicht hatte.

Extra-Lob von Möske

Ihre beste Phase hatten die Gäste in den ersten 15, 20 Minuten der zweiten Halbzeit. Da zogen sie das Spiel auseinander und brachten die FSV-Defensive einige Male in Schwierigkeiten. Mit Erfolg, wie Militanos beide Treffer bewiesen. Doch die Gastgeber berappelten sich, stellten die Intensität noch eine Stufe höher und holten sich so verdient die für die Fortführung des Titelkampfs unerlässlichen drei Punkte.

Für Trainer Lars Möske hatten sich alle Spieler für ihren Einsatz ein Riesenlob verdient. Einen wollte er aber besonders herausheben: Nick Träptau, dem seine Knieverletzung nicht anzumerken war: „Mein größter Respekt vor dem Jungen. Er hat trotzdem gekämpft und gerackert und die Jungs heiß gemacht – das war Wahnsinn.“