Ennepetal. Es hätte kaum ein besseren Zeitpunkt für einen Treffer gegeben, als den, den Beyhan Kilic für RW Rüggeberg im Derby gegen den Ennepetal II wählte

Bei so manchem Fußballspielen lohnt es sich, nicht vorzeitig den Platz zu verlassen und bis zum Schlusspfiff des Schiedsrichters zu bleiben. Das Spiel zwischen dem TuS Ennepetal II und RW Rüggeberg war so eins. Im Kreisliga-Derby der beiden Lokalrivalen dauerte es bis in die dritte Minute der Nachspielzeit, bis es so richtig emotional wurde: Beyhan Kilic hatte eine der ganz wenigen Chancen in einem schwachen Fußballspiel genutzt und damit für großen Jubel im Lager der Rüggeberger Gäste gesorgt – entsprechend lange Gesichter gab es auf der anderen Seite, wo der TuS Ennepetal II im Rennen um die Meisterschaft nun auf Schützenhilfe angewiesen ist.

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Daniel Frölich jubelte mit Schlusspfiff der Begegnung. Natürlich jubelte er. Der Trainer von RW Rüggeberg konnte aber auch ein Stück weit sein Glück nicht fassen, dass es seiner Mannschaft wirklich gelungen war, den Favoriten geschlagen zu haben. „Das ist die Krönung für eine tolle Rückserie“, sagte er, um sich anschließend fast schon ein wenig zu entschuldigen. „Für Marius und seine Truppe tut es mir schon leid. Wir werden am Sonntag gegen Sprockhövel aber genau so alles raushauen, wie wir das heute gemacht haben“, versprach der ehemalige Mitspieler von Ennepetals Trainer Marius Hornschuh.

Ennepetal ohne Hellmann und Riedel zahnlos

Tatsächlich hatten seine Spieler in den 90 Minuten plus Nachspielzeit alles auf dem Feld gelassen, was sie in sich hatten. Dabei präsentierte sich Rüggeberg vor allem im ersten Spielabschnitt ebenbürtig, hatte bei den wenigen Abschlüssen beider Teams zuvor sogar teilweise spielerisch mehr überzeugt als die feldüberlegenen Gastgeber. Klare Torchancen blieben aber aus. „Ich kann mir das noch nicht so wirklich erklären“, sagte ein sichtlich geknickter Marius Hornschuh nach der Partie. Natürlich musste er mit Joe Hellmann und David Riedel auf zwei wichtige Spieler in seinem Aufgebot verzichten, dennoch war die TuS-Reserve deutlich besser aufgestellt als die Gäste aus dem benachbarten Rüggeberg.

TuS Ennepetal II – RW Rüggeberg 0-1 (0-0)

TuS Ennepetal II: Luke Späth – Schweflinghaus (46. Suleyman), Salzmann, Janitzky, Böhlke, Lars Späth, Avan (46. Kayak), Konnerth, Calin, Herter, Vijayakumaran.

RW Rüggeberg: Devue – Mooren, Jendrzey, Tinzmann (8. Pouralhosseini), Höfinghoff, Wiese, Rimpel, Kilic, Khoutour, Fuchs (55. Süther), Blumenroth.

Tor: 0:1 Kilic (90.+3).

„Offensiv haben wir alles eingewechselt was da war“, sagte Daniel Frölich nach der Partie. Viel war das allerdings nicht, dass den immer müder werdenden Younes Khoutour oder Routinier Ole Höfinghoff da noch unterstützen konnte. Und so wurde es auch nach und nach eine Frage der Kräfte, warum sich die Rüggeberger immer weiter in die eigene Hälfte drängen ließen und Entlastungsangriffe immer seltener wurden.

Es blieb allerdings dabei, dass sich die bisher so überragende Offensive des TuS Ennepetal II keine guten Gelegenheiten erspielen konnte und letztlich wie bereits am vergangenen Spieltag beim 0:0 in Gevelsberg ohne eigenen Treffer blieb.

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Rüggeberg hingegen ließ die ein oder andere gute Konterchance aufgrund von technischen Unsauberkeiten aus, ehe Beyhan Kilic in der 93. Spielminute links im Ennepetaler Strafraum freigespielt wurde. Kilic ließ sich die Chance nicht entgehen und brachte den Ball mit der Innenseite zum 1:0-Siegtreffer halbhoch im kurzen Eck unter.

Hornschuh gibt Aufstieg noch nicht auf

Die zweite Mannschaft des TuS Ennepetal ist nach der zweiten Niederlage in dieser Saison nun auf Schützenhilfe angewiesen, hatte aber am Sonntag Glück, dass der Konkurrent TSG Sprockhövel II überraschend bei Ararat Gevelsberg unterlag. „Wir machen weiter, bis es entschieden ist“, sagt Marius Hornschuh. Wenn alles so läuft wie sich das Daniel Frölich wünscht, ist die TuS-Reserve am kommenden Wochenende wieder mittendrin. Am Ostermontag aber genoss Frölich noch ein wenig den Derbysieg mit seinem Team. „Das Hinspiel war bei uns noch sehr präsent, da wollten wir uns schon für revanchieren“, so der RWR-Trainer. Dank Kilic’ spätem Treffer ist dies nun mehr als gelungen