Gevelsberg. Trotz vieler Chancen gibt es am 23. Spieltag ein Novum in der Kreisliga A: Der TuS Ennepetal II schießt kein Tor. Auch, weil einer Nerven zeigt.

Enttäuscht sanken die Spieler des TuS Ennepetal II auf den Boden. Zum allerersten Mal in dieser Saison blieb der bisherige Tabellenführer ohne eigenen Treffer. Mit 0:0 trennte sich das Team von Trainer Marius Hornschuh vom FSV Gevelsberg II, der damit das einzige Team in dieser Saison sein wird, gegen das die Ennepetaler Reserve nicht gewinnen konnte. Entsprechend enttäuscht war Marius Hornschuh auch – und dementsprechend glücklich war sein Gegenüber Marvin Borberg.

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Abgezeichnet hatte sich dieses Remis im Vorfeld nicht. Die zweite Mannschaft des FSV ist in diesem Jahr noch sieglos, lief in den vergangenen Wochen der starken Verfassung aus der Hinserie deutlich hinterher. „Wir haben endlich mal wieder die richtige Einstellung zum Spiel gehabt“, befand Marvin Borberg nach der Partie. „Wenn wir so auftreten, dann ist es echt schwer, uns zu schlagen.“

Ennepetal anfangs durchaus beeindruckt

Tatsächlich traten die Gevelsberger ab der ersten Minute bis in die Haarspitzen motiviert auf das Feld, feierten gewonnene Zweikämpfe und ließen sich auch nicht durch die fußballerische Überlegenheit der Ennepetaler von der ihrer Linie abbringen. Und so tat sich die TuS-Reserve vor allem im ersten Durchgang äußerst schwer, kam kaum zu guten Gelegenheiten und hatte bei einem Abschluss von Kevin Ostholt auch ein wenig Glück, dass der Ball am eigenen Gehäuse vorbeistrich.

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Das änderte sich aber im zweiten Durchgang, als die Vorstöße der Gevelsberger immer seltener wurden und sich eigentlich nur noch auf Befreiungsschläge beschränkten. Ennepetal hatte das Spiel komplett an sich gerissen und drückte – ließ aber eine Vielzahl an Torchancen aus. Oft war FSV-Schlussmann Patrick Penzold Endstation – oder er hatte Glück. So wie bei einem Abseitstreffer von Tim Salzmann oder als Benjamin Calin das Spielgerät aus acht Metern knapp über das Gevelsberger Tor knallte.

Hellmann verschießt Elfmeter

Die größte Gelegenheit zur Führung verpasste allerdings ein anderer. Ausgerechnet Torjäger Joe Hellmann setzte knapp fünf Minuten vor dem Spielende einen Foulelfmeter neben das Tor.

Unschön waren allerdings die Szenen, die sich unmittelbar nach dem verschossenen Elfer abspielten. Mehrere Gevelsberger Spieler feierten den vergebenen Strafstoß von Hellmann, in dem sie den Ennepetaler direkt anschrien. Ein weiterer Ausdruck davon, wie gallig die Spieler von Marvin Borberg waren, dem Tabellenführer wie bereits im Hinspiel, dass sie mit 2:1 für sich entschieden hatten, ein Bein zu stellen.

Sprockhövel II zieht vorbei

Verdient wäre ein Sieg der Ennepetaler aber allemal gewesen. „Es fühlt sich so wie eine Niederlage an“, sagte ein sichtlich geknickter Marius Hornschuh nach den emotionalen 90 Minuten. Wir hatten genug Chancen, um dieses Spiel für uns zu entscheiden. Dieses Unentschieden ist sehr ärgerlich“, so Hornschuh weiter. Bedingt durch das erst dritte Spiel, dass sein Team in dieser Saison nicht gewinnen konnte, rutscht der TuS in der Tabelle auf den zweiten Platz hinter die TSG Sprockhövel II. Bei zwei Punkten Rückstand hat sich die Ausgangslage im Zweikampf um die Meisterschaft geändert.