Ennepetal. Es sollte etwas ruhiger zugehen mit den Altherren von RW Rüggeberg. Da dran ist bei der aktuellen Form von Ole Höfinghoff aber nicht zu denken.

Eigentlich, das stand für Ole Höfinghoff von RW Rüggeberg fest, wollte er seine Fußballschuhe im vergangenen Sommer an den Nagel hängen. Nur noch mit den Altherren wollte er zum Spaß ein bisschen kicken. Doch in dieser Saison spielt er bei dem Fußball-A-Ligisten eine äußerst wichtige Rolle und blüht mit seinen 33 Jahren gerade noch einmal so richtig auf.

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Seine gute Form hat der Offensivspieler an diesem Wochenende erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt, als er beim 3:2-Sieg gegen Ararat Gevelsberg mit einem Doppelpack zum entscheidenden Mann wurde. Bei seinem ersten Treffer vollendete er einen Steilpass eines Mitspielers zum wichtigen 1:1-Ausgleich, danach leitete er mit seinem Treffer zum 2:1 die Wende im Spiel und den späteren Sieg für seine Mannschaft ein.

Mit den Jahren wird Höfinghogg noch besser

Doppelt erfolgreich

Am Samstag stand Ole Höfinghoff auch für die Altherren der Rüggeberger auf dem Platz.

Seine zwei Tore halfen, die TSG Herdecke II zu bezwingen und den zweiten Platz in der Kreisliga B abzusichern.

Damit steht der Angreifer nun bei sechs Saisontoren, sein bester Wert seit langem. „Er ist einer der Erfahrensten bei uns und super wichtig für die Mannschaft. Er ist auf dem Feld viel reifer geworden und spielt viele schöne Bälle, mit denen er seine Mitspieler in Szene setzt. Und er schießt wieder mehr Tore, der Trend ist bei ihm positiv“, schwärmt sein Trainer Daniel Frölich.

Und auch Höfinghoff selber freut sich über seine aktuell starken Leistungen. „Ich erlebe gerade meinen zweiten Frühling, bin frei vom Verletzungspech und fit und frei im Kopf“, erzählt er freudig.

Auch draußen noch eine wichtige Stütze: Ole Höfinghoff (rechts) versucht Vogelsangs Gianluca Salvo aufzuhalten.
Auch draußen noch eine wichtige Stütze: Ole Höfinghoff (rechts) versucht Vogelsangs Gianluca Salvo aufzuhalten. © Michael Scheuermann

Bei den vielen guten Auftritten, die Höfinghoff in dieser Saison immer wieder hinlegt, ist es umso erstaunlicher, dass er vor der Saison eigentlich aufhören wollte. Schließlich bekamen er und seine Frau im August Nachwuchs und das Privatleben sollte Vorrang genießen, Fußball sollte nur noch Nebensache in seinem Leben sein und Höfinghoff wollte ab und zu bei den Altherren zum Spaß vor den Ball treten.

Geburt des Sohns als Motivationsschub

Aber genau das Gegenteil ist nun eingetroffen. Sein Sohn habe bei ihm, das erklärt er, für einen Motivationsschub gesorgt. „Ein paar Wochen nach der Geburt kam der Entschluss, dass ich doch weitermache. Ich habe wieder Hummeln im Hintern“, erzählt er. Bei den Altherren spielt er – wie er es schon zuvor wollte – aber genauso im vollen Pensum mit. „Ich mach jetzt einfach beides“, sagt Höfinghoff mit einem Lachen.

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Und mit den Altherren hat er an diesem Wochenende mal eben so noch den bisher größten Vereinserfolg geholt: den Aufstieg in die Kreisliga A. So hoch spielten die Altherren von RW Rüggeberg seit Vereinsbestehen noch nie. Dabei hat der Aufstieg für den Angreifer gleich zwei Besonderheiten inne.

Große Freude am Fußball in Rüggeberg

Zum einen ist Höfinghoff nun mit den Leuten aufgestiegen, mit denen er bereits vor zwölf Jahren bei den Senioren den Sprung aus der B-Liga in die A-Liga geschafft hat, als er bei Rüggeberg angefangen hat. Zum anderen verbindet er mit diesen Mitspielern noch eine für ihn schöne Erfahrung. „Das sind genau die Leute, von denen ich vor vielen Jahren das Kreisliga-Dasein gelernt habe. Jetzt in meinem fußballerischen Spätherbst noch mal mit ihnen zu spielen, ist ein echt schönes Gefühl“, verrät Höfinghoff.

So gut es aktuell auch bei den Altherren und den Senioren für ihn laufen mag, mit seinem Karriereende beschäftigt sich der Rüggeberger trotzdem schon – ein zweites Mal nach seinem Rücktritt bei der ersten Mannschaft vor einem halben Jahr. „Irgendwann muss auch mal gut sein. Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist. Vielleicht hänge ich aber noch ein Jahr dran“, lässt er seine Zukunft offen.