Ennepetal. Es lief, wie es immer läuft – und dann bringt ein Spruch die SpVg. Linderhausen richtig in Fahrt bringt. Am Ende kommt es zu Rudelbildungen.

Nach Spielschluss wurde es noch einmal turbulent. Spieler des TuS Ennepetal II und vom Gast SpVg. Linderhausen kamen sich in die Haare – ein Sinnbild für das, was in den 90 Minuten zuvor zu sehen war. Die Ennepetaler Reserve musste sich gegen den Tabellendritten Linderhausen mit einem 2:2 (1:2)-Remis begnügen, was sich angesichts von knapp 50 Minuten in Überzahl eher wie eine Niederlage für den Tabellenführer anfühlte. Entsprechend groß schien da auch der Frust bei einigen Ennepetalern nach dem Spiel gewesen zu sein.

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Letztendlich hatten sich aber alle im Griff und es blieb bei einigen Wortgefechten zwischen Spielern beider Mannschaften. Ein passendes Ende für eine Partie, in der sich beide Mannschaften über die gesamte Spieldauer nichts schenkten. Dabei hatte eigentlich alles so angefangen, wie es so oft anfängt bei Heimspielen des TuS Ennepetal II. Nach der Parade von Linderhausens Torwart Noah Tschierse stand Torjäger Joe Hellmann genau richtig und staubte zum 1:0 für die TuS-Reserve ab (11.). Im Anschluss daran kam es zu einem Wortlaut, der laut Linderhausens Trainer Marc Dülm für eine besondere Motivation sorgte. „Ich habe nur gehört: ‘Das weiße Ballett tanzt wieder’. Sowas motiviert meine Jungs natürlich“, so der Trainer der Spielvereinigung.

Lüdtke dreht die Partie

Vielleicht war es auch diese Motivation, die Jonas Lüdtke die Überzeugung schenkte, aus rund 25 Metern draufzuhalten und den Ball wunderschön im Kasten von Ennepetals Luke Späth unterzubringen (16.). In der Folge drückten die Ennepetaler, blieben gegen eine kompakte und robust, teilweise auch sehr hart verteidigende Linderhausener Hintermannschaft aber ohne große Chancen. Die Gäste hingegen nutzten ihre seltenen Gelegenheiten und kamen erneut durch Lüdtke (36.) zur überraschenden Führung.

Anschließend kam es zu einer der entscheidenden Szenen in diesem Spiel. Nach einem langen Ball zögerte Linderhausens Schlussmann Tschierse zu lang, kam anschließend zu spät gegen Hellmann und sah die Rote Karte für ein Foulspiel als letzter Mann (43.). Anschließend war es dann aber Patrick Ryppa, der kurz vor der Pause noch beinahe für das 1:3 gesorgt hätte.

Linderhausener Serie ausgebaut

Weil Ryppa nicht traf und Linderhausen in Unterzahl kaum noch in Ballbesitz kam, spielte sich die zweite Halbzeit komplett in der Hälfte der Spielvereinigung ab – große Chancen der Ennepetaler blieben aber Mangelware. So musste ein Freistoß aus dem Halbfeld herhalten, bei dem sich Tim Salzmann durchsetzte und das Spielgerät per Kopfball-Bogenlampe im Tor unterbringen konnte (58.).

Große Freude: Ennepetals Tim Salzmann (zweiter von links) jubelt mit seinem Team über seinen 2:2-Ausgleich.
Große Freude: Ennepetals Tim Salzmann (zweiter von links) jubelt mit seinem Team über seinen 2:2-Ausgleich. © Marinko Prša

Viel mehr sollte nicht mehr passieren – bis auf die Rote Karte für Salzmann, der wegen Nachtretens in der Nachspielzeit vom Feld verwiesen wurde. „Wir haben viel zu viele lange Bälle geschlagen, statt den Gegner auseinander zu ziehen“, befand ein enttäuschter TuS-Trainer Marius Hornschuh nach der Partie. Sein Pendant auf Linderhausener Seite freute sich natürlich. „Großes Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben uns in Unterzahl zerrissen und unsere Serie aufrecht erhalten“, so Marc Dülm, der mit der SpVg. Linderhausen nun seit neun Spielen ungeschlagen ist.