Porta Westfalica/Gevelsberg. Die knappe Niederlage der HSG Gevelsberg/Silschede in Möllbergen hat ein Nachspiel. Trainer Šimec voll des Lobes für den Auftritt seines Teams.
Bruchteile einer Sekunde waren entscheidend für die nächste knappe Niederlage der Oberliga-Handballer der HSG Gevelsberg/Silschede gegen eine Top-Mannschaft der Liga. Gegen den TuS Möllbergen unterlagen die Gevelsberger in wahrlich letzter Sekunde mit 29:30 (15:17) – wobei das letzte Wort in diesem Spiel noch nicht gesprochen ist. Die HSG legte Einspruch gegen die Wertung des Spiels ein.
Grund dafür ist die Szenerie rund um das entscheidende Tor der Gastgeber. „Ich bin mir nicht sicher, ob der Ball rechtzeitig vor der Sirene die Linie überschritten hat“, sagt Gevelsbergs Trainer Sascha Šimec. Möllbergens Jannik Rosemeier wurde auf Rechtsaußen freigespielt, und ging laut Šimec bei 59:59 Minuten auf der Anzeigetafel zum Abschluss hoch. Anschließend versenkte er das Spielgerät und sorgte, nach dem Torpfiff der beiden Unparteiischen, für großen Jubel bei den Ostwestfalen. Aufschluss über die Korrektheit des Treffers soll die Videoaufnahme der Partie geben.
Gevelsberg legt 5:0-Lauf hin und gleicht aus
Sascha Šimec geht allerdings nicht von einem erfolgreichen Einspruch aus – und muss in diesem Fall mit einer weiteren bitteren Enttäuschung leben. Seine Mannschaft war dem Tabellenfünften über die gesamte Spielzeit auf Augenhöhe begegnet und hatte sich auch durch einen Fünf-Tore-Rückstand zu Beginn der zweiten Hälfte nicht abschütteln lassen. Aus dem 17:15-Halbzeitstand hatte Möllbergen innerhalb von fünf Minuten eine 21:16-Führung gemacht, weil die Gevelsberger in dieser Phase zu unkonzentriert im Abschluss agierten.
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Erst eine Auszeit von Šimec brachte die HSG wieder in die Spur, in der Folge sorgten Benedict Philippi mit drei Treffern, Christopher Schrouven per Siebenmeter und Leo Stippel für den 21:21-Ausgleich. Wenige Minuten später sorgte der starke Philippi sogar für die 23:22-Führung der Gevelsberger.
Umstrittene Zeitstrafe in der Schlussphase
In der Schlussphase wurde es dann oft hektisch – eine Hektik, zu der die beiden bis dahin guten Unparteiischen ihren Teil mit einigen Zeitstrafen beitrugen. „Fast alle 50:50-Entscheidungen sind gegen uns ausgefallen“, sagt Šimec über die letzten zehn Minuten in der hart umkämpften Partie.
Möllbergen – Gevelsberg/Silschede 30-29 (17-15)
HSG Gevelsberg/Silschede: Wulf, Scholz – Philippi (7), Schrouven (6/4), Stippel (4), Schröter (3), Rüggeberg (3), Fege (2), Bulk (1), Skupin (1), Lindemann (1), Apel.
Tore TuS Möllbergen: Halstenberg (8), Kämper (6/3), Berg (4), Rosemeier (3), Richter (3), Gräper (3), Kaatze (2), Schulz (1).
Zeitstrafen: Gevelsberg 7, Möllbergen 3.
So geht es weiter: Am Samstag um 19.30 Uhr beim Tabellenzwölften TSV Hahlen, Sporthalle Hahler Feld in Minden.
Drei Minuten vor dem Ende deutete dann vieles auf einen Sieg der Gastgeber hin, da die HSG in Unterzahl, Lennart Bulk hatte eine umstrittene Zeitstrafe kassiert, mit 26:29 in Rückstand geriet. Doch erneut ließ sich die Šimec-Sieben nicht abschütteln, zwei Treffer von Nils Rüggeberg und der siebte Treffer von Philippi sorgten für den wiederholten Ausgleich – ehe es zum umstrittenen Siegtreffer der Möllbergener kam. „Ich kann meinem Team keinen Vorwurf machen. Natürlich haben wir auch den ein oder anderen Fehler zu viel gemacht oder gute Gelegenheiten ausgelassen. Aber wir haben über 60 Minuten alles investiert“, sagt Šimec.
Über den Ausgang des Einspruchs wird nun der Staffelleiter entscheiden. Bleibt es bei der Pleite, ist es für die HSG nach der 32:33-Niederlage gegen Menden die nächste knappe Pleite gegen ein Team aus dem oberen Tabellendrittel – und damit erneut verpasste wichtige Punkte im Rennen um den Klassenerhalt.