Gevelsberg. Lange lagen die Oberliga-Handballer der HSG Gevelsberg/Silschede gegen Menden zurück. Eine Aufholjagd endete in letzter Minute dramatisch.
Ein berauschender Handballabend in der Gevelsberger Halle West endete trotz überragendem Kampf mit einer Enttäuschung für die Oberliga-Handballer der HSG Gevelsberg/Silschede. Gegen die klar favorisierten SG Menden Sauerland Wölfe unterlagen sie durch einen Siebenmetertreffer von Nils Flor bei abgelaufener Uhr mit 32:33 (16:18). „Ich kann meiner Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Eigentlich haben wir gegen einen sehr starken Gegner alles richtig gemacht“, lobte Trainer Sascha Simec sein Team.
Die Gastgeber erwischten den besseren Start und lagen nach zweieinhalb Minuten mit 3:0 in Führung. Im Anschluss stand die Deckung der SG sicherer, die Gevelsberger mussten im Angriff für jedes Tor hart arbeiten. Mehrfachen gerieten sie vor der Pause mit fünf Treffern in Rückstand, ließen sich aber auch davon nicht beeindrucken. Mit einem starken Schlussspurt und Toren durch Benedikt Philippi, Sam Lindemann und den gut aufgelegten Daniel Krüger kämpften sie sich bis zum Pausenpfiff wieder heran. Nach 20 Minuten kam bei den Gästen der ehemalige Gevelsberger Rafael Dudczak in die Partie, der beim Einlaufen vom Gevelsberger Publikum herzlich empfangen wurde. „Es hat Bock gemacht, mal wieder hier zu spielen und mit den Jungs auf dem Feld zu stehen“, sagte er kurz nach dem Abpfiff. „Dann war es auch noch ein richtig gutes Spiel, zum Glück mit dem besseren Ausgang für uns.“
Nach dem Seitenwechsel lief die HSG weiter einem Rückstand hinterher. In einer Phase, in der sich die Gäste vermehrt mit dem Schiedsrichtergespann beschäftigten, glich Benedikt Philippi erstmals zum 23:23 (43.) aus. Die Schlussviertelstunde hatte dann alles, was das Handballherz begehrt. Viele Zeitstrafen, schöne Tore und wichtige Paraden von HSG-Keeper Sven Wulf sowie Routinier Matthias Kohl auf der anderen Seite des Feldes.
Umstrittene Entscheidung
Christopher Schrouven brachte seine Farben mit 32:31 (59.) in Führung, Christian Klein glich kurz darauf aus. Nach einer Auszeit wurde der HSG im letzten Angriff ein umstrittener Schrittfehler abgepfiffen, wodurch die Mendener bei zehn Sekunden Restspielzeit in Ballbesitz kamen. Mit der letzten Aktion erarbeiteten sie sich einen Siebenmeter, den Flor zum Endstand verwandelte.
Trotz der Niederlage konnten die Gevelsberger mit erhobenem Haupt vom Feld gehen, die rund 400 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Halle West konnten sich über mangelnde Unterhaltung nicht beklagen. „Die Jungs haben einen begeisternden Auftritt gezeigt und unglaublich gekämpft. Mit dieser Leistung hätten wir einen Punkt verdient gehabt“, stellte sich Simec nach der Partie vor sein Team.
Ein Kuriosum gab es noch am Rande des Spielfelds. Vor der Partie fiel die Anzeigetafel in der Halle West aus. Die Spielzeit wurde während der Begegnung immer wieder über die Lautsprecher durchgesagt. Zusätzliche Arbeit kam auch auf Zeitnehmer Martin Porsch zu. Statt wie gewohnt das Ergebnis auf der Anzeigetafel zu präsentieren, musste er nach jedem Tor den Spielstand per Zettel für Schiedsrichter, Teams und Publikum auf dem Zeitnehmertisch aktualisieren.