Gevelsberg/Leipzig. Bei der WM stand Lukas Klostermann überraschend im Kader und zeigte gute Leistungen. Im Verein ist seine Situation etwas schwieriger.
Lukas Klostermann ist wieder voll da! Nach einem für den Fußball-Nationalspieler aus Gevelsberg persönlich schweren ersten Halbjahr arbeitet er darauf hin, zum Start in die Restsaison der Bundesliga wieder Stammspieler bei seinem Verein RB Leipzig zu werden. Die langfristige Zukunft des 26-Jährigen ist Stand jetzt noch offen.
„Ich fühle mich sehr gut, jetzt geht es darum, wieder richtige Match-Fitness zu bekommen“, sagte Klostermann jüngst im Interview mit dem Vereins-TV. Der Verteidiger hat eine der schwersten Phasen seiner Karriere hinter sich. Eine Sprunggelenks- und Syndesmoseverletzung setzte ihn monatelang außer Gefecht, in der Bundesliga hatte er nur am 1. Spieltag mitwirken können.
Eine der wenigen positiven WM-Auftritte
Kurz vor der Weltmeisterschaft stand er wieder auf dem Trainingsplatz und wurde – für viele Beobachter überraschend – trotz seiner langen Verletzungspause von Bundestrainer Hansi Flick in den deutschen Kader berufen. Inzwischen erzählt Klostermann offen, dass die Aussicht auf eine WM-Teilnahme ihn bei seinem Weg zurück auf den Platz angespornt habe. „Es war ein Ziel, auf das ich hingearbeitet habe. Es tat auch gut, in der Phase ein konkretes Ziel zu haben. Das hat mich sicher auch angetrieben“, sagt der ehemalige Spieler des FSV Gevelsberg.
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Bei der WM kam er zu zwei Einsätzen, jeweils nach Einwechslung, und gehörte zu den wenigen positiven Erscheinungen im deutschen Team, das schon nach der Vorrunde die Segel streichen musste. Jetzt hat er aber wieder den Vereinsfußball im Fokus, wo er mit den Leipzigern viel erreichen kann. In der Bundesliga-Tabelle steht Klostermanns Verein auf dem dritten Platz und hat sechs Zähler Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern München, den ersten Gegner des neuen Jahres am Freitag, 20. Januar um 20:30 Uhr.
Nach wie vor mit Chancen auf mehrere Titel
Aus Klostermanns Sicht gehe es nun darum, „dass wir mehr oder weniger so weitermachen. Wir haben sehr viel richtig gemacht. Es wird eine große Herausforderung, direkt daran anzuknüpfen.“ Auch im DFB-Pokal und in der Champions League ist Leipzig noch vertreten, die Chance auf Titel ist nach wie vor gegeben.
Doch wie geht es langfristig für den Abwehrspieler weiter? Sein Vertrag beim amtierenden DFB-Pokalsieger läuft bis 2024. Eine Verlängerung ist möglich, aber noch nicht sicher. Der neue Sportvorstand Max Eberl sagte jüngst im Interview mit dem „Kicker“, dass „die nächsten zwölf bis 18 Monate ambitioniert werden“. Der Kader werde „ein neues Gesicht bekommen“. Er führte aus: „Da geht es nicht nur um Leistungsträger, sondern auch um arrivierte Spieler, die den Verein in den letzten Jahren getragen haben. Da wird und muss man sich in Ruhe zusammensetzen.“
Klostermann ist einer dieser arrivierten Spieler, von denen Eberl spricht. Wie seine Zukunft aussieht, wird entscheidend vom nächsten halben Jahr abhängen. Erkämpft sich Klostermann im Duell mit dem Franzosen Mohamed Simakan seinen Stammplatz zurück und bringt gute Leistungen, dann könnte auch seine langfristige Zukunft in Sachsen liegen. Voraussetzung dafür ist, dass die Fitness stimmt. Auf die Frage, was er sich persönlich für das nächste halbe Jahr wünscht, entgegnete Klostermann folgerichtig: „Ich wünsche mir vor allem, gesund zu bleiben.“