Ennepetal. Leicht wird es nicht, doch Sebastian Westerhoff geht optimistisch an seine Aufgabe beim TuS Ennepetal ran. So plant er den Weg zum Klassenerhalt.

Sebastian Westerhoff hätte auch warten können. Weiter Trainer beim Fußball-Westfalenligisten DSC Wanne-Eickel bleiben können. Doch als Thomas Riedel, der Sportliche Leiter beim Oberligisten TuS Ennepetal, bei ihm meldete, war klar, dass er sich einer anspruchsvollen Aufgabe stellen möchte. Der ehemalige Junioren-Nationalspieler startet am 3. Januar in das Projekt Klassenerhalt beim aktuellen Schlusslicht der Oberliga. Wir haben mit ihm über seine Pläne gesprochen, wie er dieses Projekt angehen möchte.

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Guten Tag Herr Westerhoff. Wie werden Sie die Feiertage verbringen?

Sebastian Westerhoff: Ich werde mit meiner Familie feiern, mit meiner Frau und meiner kleinen Tochter. Die Tage sind komplett durchgetaktet und stehen im Zeichen der Familie.

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Ihre neue Aufgabe beim TuS Ennepetal spielt keine Rolle?

Nein, dafür ist davor genug Zeit gewesen und danach noch genug Zeit. Mit meinem Vater werde ich aber wahrscheinlich schon ein wenig fachsimpeln. Er freut sich sehr für mich, dass ich diese Chance bekomme.

Der erste Eindruck beeindruckt

Sie haben sich das letzte Spiel vor der Winterpause vor Ort angesehen. Welchen Eindruck haben Sie beim 2:0-Sieg über Gievenbeck von Ihrem neuen Team gewinnen können?

Da habe ich eine Mannschaft gesehen, die noch lange nicht tot ist. Man hat allen Spielern angemerkt, dass sie sich der Situation bewusst sind und alles dafür tun, um Spiele in der Oberliga gewinnen zu können. Mein Eindruck ist, dass alle Bock auf die Rückrunde haben. Wie alle gemeinsam verteidigt haben, hat mir sehr gut gefallen.

Sebastian Westerhoff (rechts) vor seinem letzten Spiel als Trainer des DSC Wanne-Eickel – ausgerechnet bei seinem Heimatverein SC Obersprockhövel mit Trainer Robert Wasilewski.
Sebastian Westerhoff (rechts) vor seinem letzten Spiel als Trainer des DSC Wanne-Eickel – ausgerechnet bei seinem Heimatverein SC Obersprockhövel mit Trainer Robert Wasilewski. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Was wird Ihrer Ansicht nach Ihre wichtigste Aufgabe in den kommenden Wochen bis zum Pflichtspielstart am 29. Januar sein?

Fußballerisch ist meiner Meinung nach noch Luft nach oben, es liegt noch mehr Potenzial in der Mannschaft. Da werden wir das ein oder andere machen. Aber dieses eine Spiel, was ich jetzt gesehen habe, dient auch nicht als der Maßstab. Für mich wird es viel mehr das A und O sein, alle auf den gleichen Weg zu bekommen, denn unser Ziel können wir nur zusammen erreichen. Da nehme ich mich ausdrücklich auch mit in die Rechnung.

Ennepetaler Spieler starten mit Laufeinheiten

Wann starten Sie in die Vorbereitung?

Wir werden am 3. Januar einsteigen, bis dahin werden die Spieler von mir einen Laufplan bekommen.

Sie haben für die dreiwöchige Vorbereitung gleich vier Testspiele vereinbart. Wieso?

Das ist bewusst so gewählt. Wir können vieles im Training ausprobieren und testen, aber ein Spiel liefert da immer noch mehr Erkenntnisse. Außerdem sollen alle Spieler, auch die, die ich bisher noch nicht in einem Spiel gesehen habe, die Chance bekommen, sich zeigen zu können.

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Vier Spieler werden diese Chance nicht mehr haben, da sich der Verein einvernehmlich von ihnen getrennt hat. Waren Sie in diese Entscheidung involviert?

Nein, das war eine Entscheidung der Sportlichen Leitung. einige der Spieler kannte ich noch aus der Westfalenliga, aber hatte natürlich jetzt keinen Eindruck, wie sie sich in der Oberliga geschlagen haben. Ich wurde nach meiner Meinung gefragt, die Entscheidungen habe ich aber nicht getroffen.

Neue Spieler müssen Bock auf Ennepetal haben

Auf der Gegenseite will der TuS Ennepetal noch personell nachbessern, ein erster Zugang konnte bereits vermeldet werden. Welche Ansprüche haben Sie an neue Spielern?

Am wichtigsten ist es, dass wir Spieler bekommen, die sich unserer Aufgabe annehmen wollen. In unserer Situation gehören einfach einige gewisse Aspekte wie Einsatz- und Laufbereitschaft dazu, wir brauchen aber auch fußballerische Dinge, die unserem Kader gut tun. Da müssen die Spieler Bock drauf haben.

Sie sprechen fußballerische Aspekte an. Was meinen Sie damit genau?

Als Offensivspieler gehört es für mich dazu, auch offensiv Fußball spielen zu wollen. Der lange Ball gehört in der Oberliga natürlich dazu, darf aber nicht unser einziges Mittel sein. Ich würde mich freuen, wenn wir zielstrebig spielen und das klappt eben nicht nur mit langen Bällen. Wenn es möglich ist, wollen wir auch offensiv druckvollen Fußball spielen, wo der Ball ein wenig mehr läuft.

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Wie schwer macht die aktuelle Platzierung die Verhandlung mit neuen Spielern?

Keine große. Bisher hat zumindest kein Spieler in den Gesprächen zu mir gesagt, dass er nicht kommen möchte, weil wir Tabellenletzter sind. Vielleicht spielt das bei einigen im Hinterkopf eine Rolle. Auch wenn es im Winter immer schwieriger ist als im Sommer, neue Spieler zu finden, die einem sofort helfen, gibt es sie. Genau die wollen wir überzeugen.