Gevelsberg. Wegen einer Ankündigung gegenüber dieser Zeitung geriet Stefanie Muthke beim FC SW Silschede in die Kritik. Nun hat sie ihr Amt niedergelegt.
Die Ambitionen nach der starken Rückrunde der vergangenen Saison waren groß bei Stefanie Muthke. Die bittere Realität bei den Bezirksliga-Fußballerinnen des FC SW Silschede sieht hingegen düster aus. Elf Niederlagen setzte es in elf Spielen, weshalb die Silschederinnen als einziges Team der Liga noch punktlos sind und entsprechend auch am Tabellenende stehen. Stefanie Muthke aber ist ambitioniert und zieht sich deswegen nun aus Silschede zurück. Die 32-Jährige legte am Montagabend ihr Amt im Höhendorf nieder.
20 Punkte aus zwölf Spielen holte der FC SW Silschede in der Rückserie der vergangenen Saison und sicherte sich so nach einer schwachen Hinrunde souverän den Klassenerhalt. Die in der ersten Runde gesammelten neun Punkte der vergangenen Saison hätten die Silschederinnen nun gerne wieder auf dem Konto – stattdessen sind es aber null. Bei einer verheerenden Bilanz von 7:44 Toren scheint das Unternehmen Klassenerhalt in weiter Ferne. Am vergangenen Wochenende gegen den PSV Bork sah es zumindest bis kurz nach der Halbzeitpause so aus, als könne dieser Negativlauf ein Ende finden.
Das i-Tüpfelchen am Sonntag
Marina Menkel hatte Silschede in der 48. Minute mit 2:1 in Führung gebracht, ehe das Team komplett einbrach. Innerhalb von gerade einmal sech Minuten erzielten die Gastgeberinnen aus Selm drei Tore in Serie (50., 52., 56.), wenig später folgten noch die Gegentore fünf und sechs. Durch die erneute Pleite beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer inzwischen neun Punkte – große Hoffnungen auf Besserung ist derzeit nicht in Sicht. „Das war das i-Tüpfelchen“, sagt Stefanie Muthke im Gespräch.
Seit 14 Jahren durchgängig in der Bezirksliga
Der FC SW Silschede stellt als Bezirksligist das höchstklassige Frauen-Team im südlichen Ennepe-Ruhr Kreis.
Seit der Saison 2008/2009 spielen die Silschederinnen durchgängig in der Bezirksliga.
Nach der Saison 04/05, die Silschede als Absteiger aus der Verbandsliga auf Platz vier in der Landesliga abschloss, zog Silschede das Team zurück. Im ersten Jahr des Neuanfangs 07/08 gelang der Aufstieg aus der Kreisliga in die Bezirksliga.
In den vergangenen Wochen habe sie die Mannschaft nach eigener Auffassung nicht mehr erreicht. Der Auslöser ihrer Meinung nach war ein Bericht in dieser Zeitung, in dem sie bekannt gab, dass für sie nach der aktuellen Saison Schluss ist als Trainerin beim FC SW Silschede. „Das kam wohl nicht bei allen gut an. Ich habe aber immer nur für ein Jahr zugesagt, von da her mache ich mir da keinen Vorwurf. Es ist doch legitim wenn ich sage, dass ich anschließend etwas anderes machen möchte“, sagt Muthke.
Aussprache bleibt ohne ernsthafte Ergebnisse
Nach einer Aussprache mit Verein und Mannschaft war die Sache für die Trainerin erledigt – doch innerhalb ihres Teams war das bevorstehende Ende ihrer Trainerin durchaus noch ein Thema. „Irgendwann fing es damit an, dass die Spielerinnen ohne Grund Widerworte gegeben haben“, sagt Muthke.
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In den vergangenen Wochen habe sie die Mannschaft nicht mehr erreicht, weshalb sich die B-Lizenz-Inhaberin nun zu dem Schritt entschloss, sich von ihrem Posten zurückzuziehen. Dabei wollte sie sich eigentlich der schlechten sportlichen Situation stellen und die Silschederinnen wieder aus dem Tabellenkeller führen. „Dieser Herausforderung wollte ich mich eigentlich stellen“, sagt Muthke.
Die Assistentin übernimmt in ernster Lage
Ab sofort übernimmt die bisherige Co-Trainerin Alessa Geis die Führung der Mannschaft. „Ich drücke ihr alle Daumen und hoffe, dass sie die richtige Einstellung in die Truppe bekommt“, sagt Stefanie Muthke über ihre Nachfolgerin. Zwei Spiele sind noch bis zur knapp dreimonatigen Winterpause zu absolvieren, gegen den Tabellendritten RW Ahlen wird es vermutlich nicht viel zu bestellen geben – das Hinspiel am ersten Spieltag verloren die Silschederinnen mit 0:8. Durchaus besser stehen die Chancen beim Spiel gegen Westfalia Hagen zum Jahresabschluss. Die Hagenerinnen stehen aktuell auf dem ersten Nichtabstiegsplatz und damit genau dort, wo die Silschederinnen noch bis zum Saisonende hin möchten. Ab sofort muss das nur ohne Stefanie Muthke funktionieren.