Ennepetal. Torlosserie? Beendet. Niederlagenserie? Beendet. Das Schlusslicht TuS Ennepetal meldet sich beeindruckend in der Fußball-Oberliga zurück.
Das sich Sport auch oft im Kopf abspielt, ist bekannt. Wer daran nicht glaubt, hat am Sonntag ein neuerliches Beispiel dafür zu sehen bekommen. Der Fußball-Oberligist TuS Ennepetal brach nämlich gleich mit zwei Serien im Heimspiel gegen die SG Finnentrop/Bamenohl. Erst musste die 492 Minuten andauernde Durststrecke ohne eigenes Tor enden, ehe es anschließend beinahe wie am Schnürchen für das Schlusslicht lief. Mit 3:0 (0:0) besiegte Ennepetal den Gast aus dem Sauerland und beendete damit auch gleichzeitig die sieben Spiele währende Negativserie.
Auf einmal platzte es aus Dragan Petkovic heraus. Erst hatte Marius Müller verzögert, um dann den Ball auf links zu Deniz Yasar herauszulegen. Die Hereingabe des Linksverteidigers brachte Finnentrops Gordon Meyer im eigenen Netz unter. Spätestens da war klar: Der TuS Ennepetal kann noch Spiele in der Oberliga gewinnen. Entsprechend ausgelassen jubelte Petkovic mit seinen Assistenten über den Treffer zum 3:0 in der 81. Spielminute.
Ennepetals Matchwinner steht im eigenen Tor
So ausgelassen wie er diesen Treffer bejubelte, so nüchtern war Petkovic nach dem Spiel in seiner Analyse. „Das war immens wichtig für uns heute“, brachte er die Bedeutung des dritten Saisonsieges des TuS Ennepetal auf den Punkt.
Dabei hätte es auch ganz anders laufen können. In einer ausgeglichenen und größtenteils ereignisarmen ersten Halbzeit fand wenig bis gar nichts vor den beiden Toren statt. Die Mannschaften neutralisierten sich, so richtig gefährlich wurde es nur ein einziges Mal – und da war Ennepetals Matchwinner Marvin Weusthoff voll da. Gegen Rafael Corchero parierte der Schlussmann stark und verhinderte die Gäste-Führung.
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So auch in der zweiten Hälfte, als Weusthoff in überragender Manier einen Kopfball noch von der Linie kratzen konnte. „Marvin hat uns heute zwei Mal gerettet“, erkannte auch Dragan Petkovic an. Zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison blieben die Ennepetaler dank ihres Torhüters damit ohne Gegentor.
Reyes-Mellado bricht den Torlos-Fluch
Und vorne? Blieb der TuS erst weiter glücklos. Finnentrops Torhüter Jonas Ermes stand Weusthoff nämlich in Nichts nach und konnte gleich zwei scharfe Schüsse von Ramin Shabani und Ben Binyamin an die Torumrandung lenken. Und so war es ein eher glücklicher Treffer, der den Knoten beim TuS Ennepetal so richtig platzen ließ. Lilian Reyes-Mellado bugsierte den Ball mit dem Rücken nach einer Ecke von Robin Gallus über die Linie – und sorgte damit in der 70. Spielminute für lange nicht mehr gehörten Jubel im Bremenstadion.
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Wie schwer die Last der fast 500 Minuten langen Durststrecke bei den Ennepetalern war, zeigte sich in der Folge. Der TuS spielte nämlich fortan beflügelt, lief Finnentrop noch aggressiver an und belohnte sich. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld von Leon Enzmann flankte der eingewechselte Abdulah El Youbari vor das Tor und fand Ben Binyamin, der den Fuß reinhielt und auf 2:0 stellte (73.). Für Binyamin war es das erste Tor in der Oberliga, für El Youbari die erste Torbeteiligung in dieser Saison.
„Man hat gesehen, wie wichtig es ist, auch mal das Momentum auf seiner Seite zu haben. Das hatten wir heute. Die Jungs haben ein klasse Spiel gemacht“, befand ein erleichterter Dragan Petkovic anschließend. Weil auch der Trainer des TuS Ennepetal weiß, dass sich Sport auch im Kopf abspielt.