Gevelsberg. Da wird ein Junge aus der Nachbarschaft für die Fußball-WM nominiert und wie fallen die Reaktionen in Social Media aus? Unpassend. Ein Kommentar.
Die Sozialen Medien sind einfach schrecklich. Vor allem wenn es darum geht, Kommentarspalten zu lesen. Dort laden Menschen ihre Meinungen zu Themen ab, selten sind die positiv konnotiert. Meistens werden die Dinge lächerlich gemacht, aus dem Kontext gerissen oder es wird unverhältnismäßig kritisch kommentiert. So wie bei unserer Nachricht über die Nominierung eines Gevelsbergers für die Fußball-Weltmeisterschaft. Kann man sich nicht einfach für Lukas Klostermann freuen?
Allein die Tatsache, dass nach Lena Oberdorf und Alex Popp jetzt auch ein männlicher Fußballer aus einer Kleinstadt wie Gevelsberg beim größten Einzelsportevent der Welt mitvertreten sein wird, ist doch schlicht und ergreifend großartig. Der Fußball in Gevelsberg produziert Stars und Vorbilder für Menschen in ganz Deutschland und teilweise der gesamten Welt.
Keine Wertschätzung für Leistung von Klostermann
Und was liest man in den Kommentarspalten? Nichts, was Wertschätzung zum Ausdruck bringt. Klar, man kann sich über dieses Turnier in Katar aufregen und ärgern, auch dass Lukas Klostermann bei RB Leipzig spielt, ruft nur bei wenigen Fußball-Romantikern große Freude hervor. Das ist auch in Ordnung. Diskussionen und Meinungen gehören dazu. Aber sind wir mal ehrlich: Das, was der Fußballstar aus der Nachbarschaft erreicht hat, ist beeindruckend.
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Ich für meinen Teil hatte mir vorgenommen, die WM in der Wüste gänzlich zu ignorieren. Wegen Lukas Klostermann werde ich nun aber die Spiele der DFB-Auswahl verfolgen. Und ich werde ihm die Daumen drücken, dass er spielen und gute Leistungen abliefern wird. Einfach, weil ich es toll finde, dass ein Junge aus meiner Nachbarschaft so weit gekommen ist.