Ennepetal. Ein Jahr nach dem Aus der Ennepetal Raccoons ist die Enttäuschung vieler Sportfans noch nicht verflogen. Wie eine Stadt eine Chance verpasst hat.
Ich weiß noch genau, wo ich damals war, als ich die Nachricht erhielt, dass die Ennepetal Raccoons keinen eigenen Platz bekommen würden. Für einen Moment war ich geschockt, da mir schnell bewusst wurde, dass dieses das Aus für die Bundesliga-Träume der Baseballer ist. Es wurde noch viel mehr.
Bis heute fehlt mir das eine Argument, wie es soweit kommen musste. Lag es wirklich ausschließlich daran, dass die veranschlagten Kosten für eine neue Anlage zu hoch waren? Findet die Politik bezüglich anderer, teuerer Projekte nicht auch sonst immer einen Weg in Bezug auf die Finanzierung? Die Aussagen einiger Verantwortungsträger lassen auf andere Beweggründe schließen.
Viel mehr als nur Bundesliga in Ennepetal
Und das ist einfach nur schade. Die Ennepetal Raccoons waren, auch abseits der Bundesliga-Mannschaft, ein aufstrebender Verein, der sich nicht nur im Seniorenbereich im Wachstum befand. Immer mehr junge Menschen fanden zu einer Sportart, die noch nicht so verbreitet ist, wie beispielsweise Fußball. So groß wie die Volkssportart Nummer eins wäre der Baseball auch nie geworden – trotzdem hat sie aber seine Daseinsberechtigung.
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Nur weil dieser Sport in der Vergangenheit noch nicht präsent war und dementsprechend damals auch keine Sportstätten dafür gebaut wurden, heißt das nicht, dass eine Stadt nicht auch mal Platz für Neues schaffen kann. In meinen Augen ist der Stadt Ennepetal nicht wirklich bewusst, welche Gelegenheit sie sich da hat entgehen lassen.