Ennepetal. Überraschend offen spricht Thomas Riedel über die Perspektive des TuS Ennepetal. Vollkommen richtig, aber nur ein erster Schritt. Ein Kommentar.
Thomas Riedel benennt Dinge oft beim Namen und nimmt dabei auch kein Blatt vor dem Mund. Das sich der Sportliche Leiter des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal in der aktuellen Krise vor seinen Trainer Dragan Petkovic stellt, darf man ihm also getrost abnehmen. Floskeln sind eher nicht so das Ding von Riedel.
Die Mannschaft, die nun seit fast einem Jahrzehnt mehr oder weniger die Fahne in der fünften Liga für den, im Vergleich zu anderen Klubs der Liga deutlich kleineren TuS Ennepetal, hochgehalten hat, sind in die Jahre gekommen. Einige wie Maik Bollmann oder Florian Gerding haben den Verein bereits verlassen, weitere dürften in den kommenden Jahren folgen.
Ein Umbruch war notwendig – ein weiterer muss folgen
Noch können die „alten Recken“ in der Oberliga absolut mithalten, aber dennoch ist der im Sommer eingeleitete Umbruch absolut notwendig gewesen. Der TuS Ennepetal muss jünger werden – und das nicht nur auf dem Spielfeld.
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Ob es trotz des personellen Umbruchs im Sommer reicht, um den TuS auch in der Oberliga zu halten, wird sich zeigen. Sollte es nicht reichen, sollte der Verein aber auch an Petkovic, seine Bereitschaft vorausgesetzt, festhalten. Dieser ist ein echter Fachmann, hat gute Kontakte und arbeitet äußerst akribisch. Seine Idee des Fußballs braucht aber Zeit – und einen neuen Stil während eines Umbruchs zu implementieren, ist alles andere als eine einfache Aufgabe.
Gewinnt junge Leute für die Vereinsarbeit!
Viel wichtiger aber als der Klassenerhalt ist es für den Verein dagegen, sich perspektivisch auch professioneller aufzustellen. Die Sanierung des runtergekommenen Bremenstadions ist ein erster Schritt, dort entsteht eine Anlage, mit der man auch in Zukunft Spieler locken kann. Doch nicht nur die Infrastruktur muss modernisiert werden. Darüber hinaus bedarf es des Engagement weiterer, vor allem jüngerer Menschen. Diese gibt es eigentlich zuhauf im Verein – sie müssen nur für diese Arbeit begeistert werden. Nur dann kann der TuS auch in Zukunft weiter hochklassigen Fußball anbieten.