Ennepetal. Gevelsberg II sorgt für die größte Überraschung des Kreisliga-Spieltages. Ennepetal bleibt offensiv blass und verliert die Tabellenführung.
Für die größte Überraschung des Spieltages hat die zweite Mannschaft des FSV Gevelsberg gesorgt. Dank einer guten Defensivleistung stürzte das Team den bisherigen Tabellenführer der Fußball-Kreisliga A2. Einen 2:1 (1:0)-Sieg fuhren die Kicker aus dem Stefansbachtal gegen den Favoriten TuS Ennepetal II ein – und fügten diesem damit eine bittere Niederlage zu.
Entsprechend große Freude herrschte nach dem Dreier aufseiten der Gevelsberger. Bereits den fünften Sieg in Folge fuhr die Zweitvertretung damit ein, bestätigte die aktuell gute Verfassung und festigte damit den dritten Tabellenplatz. Die Einstellung soll es laut Gevelsbergs Trainer Marvin Borberg gewesen sein, die sein Team zum Überraschungssieg beflügelte. „Jeder von uns hat einfach gebrannt und alles herausgehauen“, schwärmte er.
Schwacher erster Durchgang
Auf der anderen Seite herrschte bei Ennepetal große Enttäuschung. Schließlich ging man mit einer Siegesserie und als Tabellenführer als der klare Favorit in das Duell – doch dieser Rolle wurde die Elf nicht gerecht. Dafür war vor allem eine schwache erste Halbzeit ausschlaggebend. „Das Spiel haben wir im ersten Durchgang verloren“, stellte auch Ennepetals Teammanager Marc Schulte fest.
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Während die FSV-Zweite in der Defensive einen disziplinierten Job ablieferte, fand der TuS kaum Wege, sich gegen die gute Abwehrarbeit einen Weg zu Torchancen zu erarbeiten. Dieses Manko bestrafte Gevelsberg eiskalt. Nach einer knappen halben Stunde eroberten die Kicker von Trainer Borberg den Ball, Dennis Hoppe spielte steil auf Jonathan Kissing, der den Konter im Tor unterbrachte (27.).
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Nach dem Seitenwechsel legten die Gevelsberger dann rasch nach. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff hielt Carsten Feldmann aus knapp 16 Meter auf den Kasten von TuS-Keeper Florian Schneider, der bei der Szene nicht gut aussah und den Ball zum 0:2 passieren ließ (56.). Doch vom erneuten Rückschlag ließ sich Ennepetal nicht aus der Bahn werfen. Das Team nahmen im zweiten Durchgang das Heft in die Hand, um noch etwas Zählbares mitzunehmen. „Wir waren in der zweiten Halbzeit klar spielbestimmend und haben Gevelsberg in deren Hälfte gedrängt“, beschrieb Schulte.
Fehler führt zum Anschluss
Doch viel kam dabei nicht herum, wie FSV-Coach Borberg klarstellte. „Ennepetal hätte noch lange spielen können, bis sie ein Tor schießen“, war er sich sicher. Das wäre wohl auch so gewesen, wenn Gevelsberg sich einen Treffer quasi selber einschenkten hätte. Alen Susic spielte eine Rückpass an seinem eigenen Keeper vorbei, der gegen den Posten ging – den Fehler nutzte Beniamin Calin aus und schob den Ball zum Ennepetaler Anschluss ein (62.), bei dem es schließlich bleiben sollte.
Der TuS stand damit nach saisonübergreifend fünfzehn Spielen ohne Niederlagen nach langer Zeit mal wieder mit leeren Händen da. Doch man selber sieht die Pleite nicht kritisch. „Dass man ohne Niederlage durch eine Saison marschiert, ist unwahrscheinlich“, meinte Schulte. Nun ist die TSG Sprockhövel II, der ärgste Konkurrent um die Meierschaft, aber erst einmal um drei Punkte enteilt.