Schwelm. Das Altersgefälle beim Handball-Verbandsligisten RE Schwelm ist groß: Drei junge Spieler sind seit dieser Saison wichtige Bestandteile des Teams.
Wer das erste Saisonspiel der Verbandsliga-Handballer der RE Schwelmam vergangenen Wochenende gegen Westfalia Hombruch gesehen hat, mag sich über manch unbekanntes Gesicht gewundert haben. Neben zwei gestandenen Zugängen setzt der Verbandsligist in dieser Saison auf mehrere Nachwuchstalente, größtenteils aus dem eigenen Verein. So feierten am Wochenende mit Benedikt Morguet, Lazaros Lazaridis und Lennart Meißner drei Spieler ihr Debüt im Seniorenbereich. Alle drei zeigten Leistungen, die Mut für die Zukunft machen und beweisen, dass sie wichtige Verstärkungen im Team der Spielertrainer Björn Rauhaus und Yannick Brockhaus sein können.
Besonders im Fokus standen dabei die 17-jährigen Meißner und Lazaridis. „Beide haben auf diesem Niveau einen positiven Eindruck hinterlassen und gezeigt, dass sie es verdient haben, in der Verbandsliga zu spielen“, so Rauhaus. Gleichzeitig wolle man bei den mit einem Doppelspielrecht ausgestatteten Spielern darauf achten, „sie nicht zu verheizen. Wir haben einen genauen Blick auf die Doppelbelastung und werden die Spielzeiten verantwortungsvoll verteilen.“ Nach den Abgängen von Kevin Kliche und Dennis Domaschk sowie zahlreichen Verletzungen werden die frischen Kräfte umso wichtiger, um in der starken Verbandsligastaffel zu bestehen.
Potenzial nach oben ist da
Linksaußen Meißner zeigte gegen Hombruch bereits starke Ansätze. „Er spielt clever, ist flink und hat einen guten Abschluss“, so Rauhaus. Bei allen Nachwuchskräften sieht er noch viel Entwicklungspotenzial für die kommenden Jahre. „Natürlich ist bei allen Jungs noch Luft nach oben. Für ihr Alter machen sie es aber sehr gut und haben sich schnell im Team integriert.“
Lesen Sie auch: RE Schwelm formt das Team von morgen
Meißner selbst kam nach fünf Jahren in der Jugend des Bergischen HC erst im Sommer zur RE, der Kontakt entstand über seine Freunde Morguet und Lazaridis. „Ich habe hier eine sehr gute Möglichkeit, im Seniorenbereich Fuß zu fassen, wurde schnell gut aufgenommen und fühle mich hier sehr wohl“, beschreibt er die Anfänge in Schwelm.
In den kommenden Monaten möchte er wichtige Erfahrungen sammeln und möglichst schnell in der Verbandsliga Fuß fassen. „Das erste Spiel war eine super Erfahrung, ich freue mich auf das, was in diesem Jahr noch kommt.“
Für sein Alter ist Lazaridis schon sehr weit
Ähnlich geht es Lazaros Lazaridis, der am Kreis die hohe Physis im Seniorenbereich besonders zu spüren bekommt. „Das ist auf jeden Fall der größte Unterschied zu den Jugendspielen. Trotzdem hat es am Sonntag und schon in der ganzen Vorbereitung viel Spaß gemacht.“ Lazaridis kommt aus der Schwelmer Jugend und trainiert bereits seit einigen Monaten unter dem Schwelmer Trainerduo. „Laza hat sein Potenzial schon in der Vorbereitung gezeigt. Er ist technisch stark und macht auch in der Deckung einen guten Job“, lobt Rauhaus. Marvin Saszik, über viele Jahre Jugendtrainer von Lazaridis, hat noch beste Erinnerungen an seinen ehemaligen Schützling. „Lazaros hat eine gute Intuition im Stellungsspiel, er erkennt die Angriffsräume für sein Alter sehr gut“, lobt er den 17-Jährigen. „Wenn es ihm gelingt, über die nächsten ein bis zwei Jahre körperlich noch weiter zuzulegen, hat er als Kreisläufer ein wirklich gutes Gesamtpaket.“
Auch interessant: Kurz vor dem Saisonstart: Schwelm und Voerde ziehen Teams zurück
Lazaridis geht wie seine jungen Teamkollegen demütig an die neue Aufgabe, Rauhaus lobt bei allen die hohe Lernbereitschaft im Training. „Ich möchte meinen Platz im Team finden, der Mannschaft helfen und auf diesem spielerischen Niveau so viel lernen wie möglich“, setzt er sich als persönliches Ziel.
Duell mit einem der besten Kreisläufer der Liga
Bereits am Freitag bietet sich den jungen Schwelmer Spielern dafür die nächste Gelegenheit, wenn es um 20.15 Uhr zum Topteam des OSC Dortmund geht. Lazaridis wird sich dann etwa mit Nikita Maystrenko messen, einem der stärksten Kreisläufer der Liga, der beim Erfolg des OSC über Oberligaabsteiger HTV Hemer mit acht Treffern überragte.
Nach der klaren Pleite zum Auftakt gegen Hombruch bekommen es die Schwelmer also mit dem zweiten Spitzenteam aus Dortmund zu tun, erschwert wird die Aufgabe durch den Ausfall von Theo Bezirgiannis. „Der OSC spielt sehr robust, ist eingespielt, erfahren und auf allen Positionen ausgeglichen besetzt. Die Ergebnisse der ersten beiden Wochen sprechen für sich“, äußert sich Brockhaus über den aktuellen Tabellenführer. Beide Mannschaften kennen sich seit Jahren, in der Vorsaison gingen beide Duelle mit 28:23 an die Dortmunder.
Für das Schwelmer Team, insbesondere die junge Garde, wird es zugleich der nächste echte Härtetest sowie die Chance, weitere Erfahrungen bei den Herren zu sammeln.