Hagen/Gevelsberg. Klare Pleite im ersten Spiel der Handball-Oberliga und dennoch spricht HSG-Trainer Šimec von einem Abend zum Genießen. Was es damit auf sich hat:

Traurig oder enttäuscht wirkte Sascha Šimec keinesfalls. Dabei hatte sein Team von der HSG Gevelsberg/Silschede zum Auftakt in die neue Saison in der Handball-Oberliga mit 29:35 (13:15) beim TuS Volmetal das Nachsehen gehabt. Die Art und Weise, wie sich sein dezimiertes Team dabei aber verkaufte, hinterließ einen zufriedenen Übungsleiter. „Das war wirklich ein sehr schöner Handballtag“, lautete dann auch das angesichts des Ergebnisses überraschende Fazit von Šimec.

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Grund dafür war, neben dem couragierten Auftritt der gerade einmal mit neun Feldspielern in Volmetal angetretenen Gevelsberger, die Atmosphäre in der Sporthalle am Volmewehr. „Es war richtig was los, man hat viele Gesichter gesehen, die man seit einigen Jahren nicht gesehen hat“, fasste der HSG-Trainer die Umstände des Saisonauftaktes zusammen. Das am Ende nicht mehr als eine letztendlich klare Niederlage beim Drittliga-Absteiger für seine Mannschaft zu Stande kam, nahm Šimec relativ gelassen hin.

Ein Volmetaler macht den Unterschied aus

Dafür hatten seine Spieler in den 60 Minuten gegen die runderneuerten Volmetaler gesorgt. Über weite Strecken der Partie begegneten die Gevelsberger dem Gastgeber auf Augenhöhe, lediglich die ausbaufähige Chancenverwertung stand der HSG im Weg. Und ein gewisser Luca Sackmann vom TuS Volmetal. Der Linkshänder war der klare Unterschiedsspieler dieser Partie, nicht nur aufgrund seiner neun Treffer überragte der Drittligaerfahrene Linkshänder an diesem Abend.

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Volmetal – Gevelsberg/Silschede 35-29 (15-13)

HSG Gevelsberg/Silschede: Scholz (1.-15.), Wulf (15.-60.) – Lindemann (7), Schröter (6), Christopher Schrouven (5/3), Breuker (5), Skupin (3), Philippi (2), Rüggeberg (1), Isenberg, Fege, Stippel, Apel, Bulk.

Tore TuS Volmetal: Sackmann (9), Albrecht (6), Stange (6), Henkels (4), Brieden (3), Moog (2), Heidemann (2), Kandolf (1), Mehlhorn (1), van Wieringen (1).

So geht es weiter: Am kommenden Samstag gegen den CVJM Rödinghausen in der Halle West. Anwurf ist um 19.15 Uhr.

„Wir haben kein Mittel gegen ihn gefunden. Wenn er nicht selber zum Abschluss kam, hat er seine Nebenleute gut in Szene gesetzt“, lobte Šimec den besten Spieler dieser Begegnung. Neben Sackmann waren es auch die beiden Torhüter der Volmetaler, die im direkten Vergleich mit den Gevelsberger Schlussleuten Christian Scholz und Sven Wulf den besseren Eindruck hinterließen. Dritter Faktor an diesem Abend war der deutlich besser besetzte Kader der Gastgeber, die immer wieder frische Alternativen auf allen Positionen reinwerfen konnten, während angesichts der Ausfälle von Krüger und Fege im ohnehin schon dünn besetzten HSG-Team deutlich weniger neue Impulse von der Bank kamen.

Am Ende fehlt auch die Kraft

Das machte sich dann gegen Ende der Partie bemerkbar. Die Gevelsberger waren nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte schlecht in den zweiten Spielabschnitt gekommen, konnten den zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand zur Mitte der zweiten Halbzeit aber fest egalisieren (23:25). Dann aber ließ die HSG drei gute Gelegenheiten liegen, während die Volmetaler konzentrierter im Abschluss waren und sich entscheidend absetzen konnten. „Vielleicht haben uns da dann auch ein wenig die Kräfte gefehlt“, vermutet Šimec.

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Alles in allem konnte der Gevelsberger Trainer mit der Niederlage im Volmetal leben. „Ich habe im Vorfeld gesagt, dass die ersten Spieltage für uns, nicht nur aufgrund des knackigen Auftaktprogramms für uns, schwierig werden. Wie die Jungs das unter den Umständen gelöst haben, stimmt mich aber zuversichtlich“, so sein Fazit. Am kommenden Wochenende gegen Rödinghausen will Šimec mit seiner Mannschaft auf dieser Leistung zum Auftakt aufbauen – und dann vor heimischen Publikum wieder einen Abend zum Genießen erleben – dann aber auch mit dem entsprechenden Ergebnis.