Ennepetal/Gevelsberg. Nach der abgebrochenen Partie RSV Altenvoerde gegen FC SW Silschede II von vergangener Woche werden gegenseitige Vorwürfe laut.
Nach den Eskalationen im Fußball-B-Liga-Spiel zwischen dem RSV Altenvoerde und dem FC SW Silschede II von vorletzter Woche gibt es neue Entwicklungen. Die Gevelsberger haben zwei Spieler aus ihrer Mannschaft vorläufig suspendiert und sich klar gegen Gewalt positioniert. Altenvoerde dagegen hat keine Maßnahmen getroffen – stattdessen tritt der Verein gegen die Silscheder nach. Der Spruchkammertermin steht derweil fest.
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Was war passiert? Am Sonntag, den 21. August wurde die Partie der beiden Vereine in der 75. Spielminute nach einer Rudelbildung abgebrochen. Auslöser war ein Foulspiel seitens der Silscheder, nach dem die Emotionen hochkochten. Es sollen Spieler, Trainer und Zuschauer auf das Feld gerannt sein und es soll zu einer Schlägerei gekommen sein, so stand es im Bericht des Schiedsrichters. Zudem erhob der Silscheder Trainer Carsten Dietrich Vorwürfe, dass auf ihn eingetreten worden sein soll.
Der FC Silschede hat nun auf die Vorkommnisse reagiert. „Gewalt hat bei uns im Verein keinen Platz und wir verurteilen Vorkommnisse dieser Art aufs Schärfste“, positionierte sich der Verein auf Facebook und Instagram. Dem lässt der Klub auch Taten folgen.
Silschede greift durch
Zwei Spieler, denen Fehlverhalten vorgeworfen wird, hat der Vorstand suspendiert. Bis zur Spruchkammersitzung dürfen die Akteure nicht an den Trainingseinheiten sowie Spielen teilnehmen. „Beide haben zumindest zur Eskalation der Situation beigetragen, eine Gewalthandlung der beiden lässt sich aktuell jedoch nicht nachweisen“, erklärt der Verein. Nach der offiziellen Verhandlung will der Verein entscheiden, wie es mit seinen Kickern weitergehen soll.
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Eine Reaktion, die von Altenvoerder Seite negativ aufgenommen wird. „Dass sie sich gegen Gewalt positionieren, sind nur Floskeln, die man benutzt, wenn man den Schaden begrenzen will“, sagt der Vorsitzende Vedat Yavuz. „Silschede versucht sich gerade von der Täterrolle in die Opferrolle zu bringen“, findet er klare Worte. Sie selber, betont der Funktionär, hätten nichts Schlimmes gemacht. Die Eskalationen seien von der gegnerischen Seite ausgegangen. „Deswegen haben wir bei uns auch keine Maßnahmen getroffen. Ich kann niemanden suspendieren, wenn keiner etwas falsch gemacht hat“, meint Yavuz.
Dass von Seiten der Altenvoerder keine Reue für vorgeworfene Aktionen gezeigt wird, kommt bei Dietrich nicht gut an. Der ehemalige Silscheder Übungsleiter warf dem Gegner nach der Partie vor, dass zwei Altenvoerder auf ihn eingetreten haben sollen, als er am Boden lag. Daraufhin trat er aus Angst von seiner Trainertätigkeit mit sofortiger Wirkung zurück. Nach über zwanzig Jahren bei Silschede will er nun nichts mehr mit dem Fußball zu tun haben.
Dietrich ärgert sich über RSV
Nun sagt der Coach: „Ich war noch einmal am Platz und habe meine Sachen beim Verein abgegeben. Bis ich aber wieder den Platz ohne negative Gefühle betreten kann, wird es noch einige Zeit dauern.“ Körperlich ginge es ihm zwar wieder besser, aber psychisch habe er alles noch nicht verarbeitet, so Dietrich.
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Zudem ärgert er sich, dass sich niemand von Altenvoerde bei ihm gemeldet habe. „Keiner von ihnen hat mal bei mir nachgefragt, wie es mir geht. Mir wurde auch keine gute Besserung gewünscht. Das finde ich schon sehr traurig“, meint der Coach.
Wie es nun mit der Begegnung zwischen den Vereinen RSV Altenvoerde und FC Silschede weitergehen wird, klärt sich in den kommenden Tagen. Am 7. September soll die Spruchkammersitzung stattfinden.