Ennepetal. Irgendetwas stimmt vor dem Anpfiff nicht: ein Dieb stibitz TuS-Torwart Florian Schneider sein Trikot. Der Spieler spricht die Konsequenzen aus.

Beim vergangenen Testspiel des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal kam es zu einer Szene, die sich wohl keiner vorher hätte ausdenken können. Beim Aufwärmen vor dem 2:1-Sieg gegen den SC Westfalia Herne klaute ein kleiner Junge das Torwarttrikot des Ersatzkeepers Florian Schneider, der Verein nimmt das ganze allerdings mit Humor.

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Der kuriose Vorfall ereignete sich, als Florian Schneider sich gerade auf die anstehende Partie vorbereitete. „Ich habe mein Trikot sogar sorgfältig gefaltet“, erzählt er über seine Arbeitskleidung, die während es Aufwärmprogramms auf der Ersatzbank lag. Doch als er es anziehen wollte, konnte der Keeper das Trikot nicht mehr dort finden, wo er es hinterlassen hatte. „Ich habe dann alles abgesucht und die Leute drumherum alle gefragt“, sagt Schneider. Auch seine Mitspieler befragte er bei der Suche nach seinem Kleidungsstück.

Ein kleiner Junge soll mit dem Trikot durch die Gegend marschiert sein, waren die Antworten. „Das“, stellt Schneider klar, „habe ich erst für einen Witz gehalten.“ Nach 20 Minuten schenkte er den Aussagen seiner Mitspieler aber langsam doch Glauben. Und in ihm reifte immer mehr die Erkenntnis, dass ihm ein kleiner Junge sein Trikot abgezogen hatte.

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Schnell kamen in dem Keeper des TuS Ennepetal dann einige Fragen auf, bei denen er amüsiert nur die Hände vor den Kopf schlagen kann. „Ich habe meine Teamkollegen dann gefragt, warum sie den kleinen Jungen nicht angesprochen hatten, als sie ihn in meinem Trikot gesehen haben“, lacht Schneider. Seine Mitspieler sind laut Aussagen des Torwarts aber wohl davon ausgegangen, dass ihr Schlussmann dem Kind sein Trikot geschenkt hätte. Also unternahmen die Spieler des Oberligisten nichts, als sich der Sechsjährige mit seinem Shirt aus dem Staub machte.

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Die Konsequenz: Schneider hatte kein Trikot mehr und musste sich aus der Kabine schnell ein anderes holen. Doch gespielt hat der Keeper in der Begegnung nicht. Dafür durfte er sich den ganzen Tag Sprüche anhören, ob er denn sein Trikot wiedergefunden hat. Ein neues Trikot soll schon bestellt worden. „Es wird genau das gleiche sein wie mein bisheriges, am besten dieses Mal aber mit einer kleinen Diebstahlsicherung“, sagt der Schlussmann augenzwinkernd.

„Auf der einen Seite ist das eine lustige Geschichte, auf der anderen ziemlich dreist gewesen“, findet der Torwart. Doch er schiebt sofort hinterher: „Wir sind aber alle nicht böse. Wenn ich ihn mal in der Stadt mit meine Trikot sehe, gebe ich ihm einfach ein Autogramm. Und wenn der Junge uns das Trikot zurückbringt, überlegen wir uns für seinen Mut eine nette Geste“, sagt der TuS-Torwart.