Schwelm. EN Baskets-Trainer Falk Möller ist nach dem klaren Sieg gegen Ulm nicht gänzlich zufrieden. Rückkehrer Rupert Hennen mich Licht und Schatten.
Das war eine über weite Strecken souveräne Vorstellung der ProB-Basketballer von den EN Baskets Schwelm. Beim 74:61 (37:32)-Sieg im zweiten Spiel der ersten Playoff-Serie gegen die Orange Academy Ulm kam das Team um Rückkehrer Rupert Hennen zu einem nur kurzzeitig gefährdeten Erfolg, durch den am kommenden Wochenende ein drittes Spiel nötig wird. Gewinnen die Schwelmer dann, ziehen sie in die nächste Playoff-Runde ein. Der Erfolg am Samstagabend machte Hoffnung darauf, dass das auch gelingen kann – wenn auch nicht alles rund lief bei den EN Baskets.
Lange Zeit deutete nicht viel darauf hin, dass die Gäste aus Ulm eine Chance in dieser Begegnung haben sollten. Vor allem der zuletzt schmerzlich vermisste Point Guard Rupert Hennen prägte das Spiel der Schwelmer in der Anfangsphase mit Punkten. Steals und sogar Rebounds. „Er hat unserem Spiel wieder deutlich mehr Struktur gegeben“, befand auch Trainer Falk Möller nach dem Spiel. Alles sollte dem zweitbesten Vorlagengeber der ProB allerdings auch nicht gelingen, was neben seinen neun Assists vor allem auch seine sieben Turnover unterstreichen.
Schwelm zwingt Ulm zur frühen Auszeit
Angetrieben vom in der Anfangsphase starken Hennen zogen die EN Baskets schnell davon und zwangen die jungen Ulmer um Trainer und Ex-Nationalspieler Anton Gavel zu einer Auszeit. Ulm kam besser in die Partie und konnte den Rückstand in der Folge konstant halten, so dass es mit 22:14 in die Viertelpause ging. In den zweiten zehn Minuten ließ dann die Offensive der Schwelmer die Struktur in einigen Passagen vermissen, weshalb sich trotz guter Defensive ein offeneres Spiel entwickelte. Bis zur Pause sollte sich am Vorsprung der EN Baskets aber nichts ändern.
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Ganz anders dann unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Ulm kam mit deutlich mehr Feuer aus der Unterbrechung, in der der Geschäftsführer der EN Baskets, Omar Rahim, mit einer besonderen Aktion von den Zuschauern verabschiedet hatte. Viele der Tribünengäste zogen die beim Einlass verteilten gelben T-Shirts mit der Aufschrift „Danke Omar, 15 Jahre“ über und feierten den Mann, der maßgeblichen Anteil daran hat, dass viele Schwelmer am Samstagabend ProB-Basketball in einer neuen Sporthalle sehen können.
Oldham und Burns mit starken Minuten
Zurück zum Spiel: Die Gäste aus Ulm hatten zu Beginn der zweiten Hälfte kurzzeitig die Führung übernommen, ehe vor allem CJ Oldham und Glen Burns mit einigen starken Aktion das Ruder wieder in Richtung der EN Baskets drehten. Vor allem weil sich die Schwelmer defensiv deutlich aggressiver präsentierten, kamen die Ulmer nicht wie im ersten Spiel vor einer Woche dazu, ihre starken Dreierschützen in Szene zu setzen. Dafür gab es nach den insgesamt 28 Fehlversuchen jenseits der Dreipunktlinie immer wieder Rebounds, die sich die Ulmer sicherten und zu Punkten aus zweiter Chance nutzten.
Bei den Schwelmern lief dagegen offensiv immer noch nicht alles rund. „Wir haben den Ball viel zu wenig laufen lassen und uns damit das Leben unnötig schwer gemacht“, analysierte ein kritischer Falk Möller entsprechend auch nach der Partie. Erst als sein Team die eigene Zone unter dem Korb, vor allem dank Daniel Mayr und Marco Hollersbacher, wieder in den Griff bekam, konnten sich die Schwelmer wieder sukzessive absetzen.
Falk Möller schaut auf schweres drittes Spiel
Im letzten Viertel sollte sich der Vorsprung im zweistelligen Bereich einpendeln, die Ulmer kamen kaum noch näher ran und mussten sich am Ende gegen eine souveräne Schwelmer Mannschaft auch in der Höhe verdient geschlagen geben, so dass es am kommenden Samstag (17 Uhr) zum entscheidenden dritten Spiel kommt. Der Sieger dieser Partie trifft dann auf die WWU Baskets Münster, die ihre beiden Partien gegen die White Wings Hanau für sich entscheiden konnten und damit ausgeruhter in die zweite Playoff-Serie gehen werden.
Doch davon möchte Falk Möller noch nichts wissen. „Das wird kommende Woche wieder ein ganz anderes Spiel“, so der Trainer der EN Baskets. In die allgemeine Feierlaune auf den Tribünen und unter seinen Spielern wollte Möller nicht miteinstimmen – es gibt schließlich noch etwas zu tun.