Gevelsberg. Für den FSV Gevelsberg läuft es in dieser Saison so gut wie noch nie in der Fußball-Bezirksliga. Geht da noch was in Richtung Landesliga?
Karneval wird in diesem Jahr auf Sparflamme gefeiert. Der Fußball-Bezirksligist FSV Gevelsberg geht aber mit voller Kraft in das Nachholspiel am Karnevalssamstag beim SC Hennen (16 Uhr, Naturstadion Hennen). Das ursprünglich für den 5. Dezember 2021 angesetzte Spiel hatten die Gevelsberger wegen vier Corona-positiver Spieler abgesagt – und auch der geplante Nachholtermin war der Pandemie zum Opfer gefallen.
Tabellentechnisch wird die Partie keine Auswirkungen haben, aber bei einem Sieg rückt der FSV bis auf drei Punkte an den Tabellenzweiten SF Hüingsen heran. Ob dieser Platz am Ende zur Teilnahme an einer Aufstiegsrelegation berechtigt, wird sich indes erst nach Saisonende zeigen, wenn die Auf- und Absteiger in den höheren Ligen feststehen. „Man sollte dieses Ziel nie aus den Augen verlieren, aber wir geben es nicht als ‚Muss‘ aus“, erklärt FSV-Trainer Wolfgang Hamann.
Punkt in Kierspe hat Spieler gekostet
„Der Punkt in Kierspe hat mich auch wieder zwei Leute gekostet“, sagt Hamann mit Blick auf die dort verletzt ausgeschiedenen Matthias Schoger (Bänderdehnung) und Leon Herweg (Kopfverletzung). „Beide sind in ärztlicher Behandlung, aber für Samstag wird es sicherlich nicht reichen“, berichtet der Trainer. Dessen „Lazarett“ hat dadurch beachtliche Ausmaße angenommen, denn mit Fabian Rösner, der nach erneuten Beschwerden an der Patellasehne das Training abbrechen musste, Alex Stärk und Max Schröder fehlen weitere Eckpfeiler des Teams. Zudem ist Lukas Josten mit der Bundeswehr unterwegs. Immerhin wird Andre Zschunke wieder dabei sein.
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Auch das „Reservoir“ der am Samstag spielfreien zweiten Mannschaft kann Hamann nicht ohne Probleme anzapfen. „Durch die neuen Regularien ist es immer schwierig, die Leute dann auch wieder für die Reserve spielberechtigt zu bekommen“, stellt er fest. Bekanntlich steckt das Team um Trainer Patrick Kirschhofer ja im Abstiegskampf der Kreisliga A. Und als künftiges „sportliches Bindeglied“ zwischen allen Mannschaften und Vorstand in Kooperation mit dem Sportlichen Leiter Robert Jost hat Hamann natürlich auch darauf einen Blick.
Hamann und Habermann sind die Methusalems
Wann gibt es die Aufstiegsrelegation?
Die Regelung des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) sieht so aus: Der Meister jeder Staffel steigt zur Landesliga auf. Sollte die Anzahl von 64 Mannschaften in den vier Landesliga-Staffeln nicht erreicht werden, tragen die Tabellenzweiten der Bezirksliga-Gruppen eine Aufstiegsrunde um die freien Plätze aus.
Dabei wird das Heimrecht ausgelost. Die Aufstiegsrunde wird im K.O.-System gespielt.
Nach der Saison 2018/19 hat es letztmalig eine solche Relegation gegeben. Hier scheiterte RW Lüdenscheid am späteren Aufsteiger SCV Neuenbeken.
In Hennen trifft der FSV-Coach in Peter Habermann, der dort im Oktober den Trainerposten wieder übernommen hat, auf einen alten Bekannten. „Wir sind sozusagen die Methusalems unter den Trainern“, sagt Hamann, dessen Sohn Daniel mit Jascha Habermann eine gemeinsame Zeit bei den SF Oestrich verbracht hat. „Seitdem gab es zwar keinen Kontakt mehr, aber trotzdem freue ich mich auf ein Wiedersehen“, erklärt Hamann.
Der SC Hennen spielt seit Saisonbeginn gegen den Abstieg, hat sich aber vom vorletzten Tabellenplatz auf Rang zwölf gesteigert und hier stabilisiert. „Hennen ist wie auch Neuenrade nicht mehr die Mannschaft, die wir im Hinspiel dominiert haben“, zeigt der FSV-Trainer hohen Respekt vor der bevorstehenden Aufgabe. Trotzdem wollen die Gevelsberger den Punkt aus Kierspe vergolden, um oben dran zu bleiben und den Kampf um Platz zwei fortzuführen. „Da wird sich am Samstag entscheiden, ob der Dreikampf mit Hüingsen und Deilinghofen weitergeht, oder ob wir uns mehr Richtung Platz fünf orientieren müssen, was allerdings für die Qualität der Mannschaft im Prinzip zu wenig wäre.“