Kierpse/Gevelsberg. Fast hätte der FSV Gevelsberg den bisherigen Dominator der Fußball-Bezirksliga geschlagen – mit dem Remis dürfte man aber auch zufrieden sein.
Der Kiersper SC bleibt ungeschlagen, dem FSV Gevelsberg ist es als erster Mannschaft gelungen, dem Primus der Fußball-Bezirksliga den Sieg streitig zu machen, nachdem dieser 16 Spiele in Folge als Sieger den Platz verlassen hatte. Die Teams trennten sich am Ende einer Klasse-Partie 2:2 (1:2) unentschieden.
„Vom Kopf her bin ich enttäuscht, aber vom Herzen her bin ich unheimlich stolz auf meine Jungs“, bekannte FSV-Trainer Wolfgang Hamann nach aufregenden 90 Minuten. „Sie haben hundertprozentig umgesetzt, was ich verlangt habe, haben gekämpft und sich Torchancen erarbeitet – Respekt, ich bin stolz auf sie.“ Recht hatte er, denn die Gevelsberger waren mehrfach dran, den Sack zuzumachen.
Zwei Gevelsberger müssen verletzt raus
Das 3:1 war durchaus bereits im ersten Durchgang greifbar nahe. Ramazan Ünal war schon nach zwölf Minuten der Führungstreffer gelungen, ehe Hamann die Mannschaft umbauen musste, weil zwei Säulen der Mannschaft ausfielen. Erst humpelte Goalgetter und Freistoßspezialist Matthias Schoger nach einer knappen halben Stunde vom Platz, kurz vor der Halbzeit verletzte sich Abwehrorganisator Leon Herweg. Bei der Einwechslung für Schoger bewies Hamann ein besonders glückliches Händchen, denn Nasir Bartu, der ihn ersetzte, traf schon kurz nachdem er auf den Platz gekommen war zur 2:1-Führung.
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Von den beiden Ausfällen ließen sich die Gevelsberger aber nicht beirren und machten ihr Spiel erfolgreich weiter. Zwar bauten die Kiersper insbesondere im zweiten Abschnitt mächtig Druck auf, aber Daniel Hamann im FSV-Tor vereitelte alles, was auf sein Tor kam.
Kierspe dreht die Partie fast noch
„Bis auf dieses blöde Ding wenige Minuten vor Schluss“, ärgerte sich der FSV-Trainer über das Ausgleichstor in der 87. Minute, bei dem böse Erinnerungen an das Hinspiel wach wurden, in dem Kierspe die Partie in der Nachspielzeit noch gedreht hatte. Einen zu kurz geklärten Eckball nahm Andreas Kalman im Rückraum direkt, und durch mehrere Beine hindurch und von ihnen auch noch abgefälscht fand der Ball den Weg zum 2:2 ins Tor. „Da war dann nichts mehr zu machen für Daniel“, kommentierte der Coach die Szene.
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Und fast wäre den Sauerländern sogar noch das Siegtor gelungen. Doch Stefanos Kafetzis, der bereits den 1:1-Ausgleich markiert hatte, vergab kurz nach dem Ausgleichstreffer das, was landläufig als „Großchance“ bezeichnet wird. Das wäre denn auch des Guten zu viel gewesen für den Ligaprimus.
Hamann voll des Lobes für sein Team
„Es hätten auch drei Punkte für uns sein können“, meinte Wolfgang Hamann hinterher. „Aber wir wollen die Kirche mal im Dorf lassen. Vor dem Spiel hätte ich das 2:2 unterschrieben, aber wo wir so dicht vor dem Dreier gewesen sind, tut es schon ein bisschen weh.“
Dass beide Mannschaften angesichts der Wetterverhältnisse mit peitschendem Regen und heulenden Sturmböen Außerordentliches geleistet haben, das begeisterte den Gevelsberger Coach: „Ich bin stolz auf meine Jungs, aber auch die Kiersper haben als Mannschaft Moral bewiesen und zweimal einen Rückstand weggesteckt.“ Jetzt, nachdem sie der Überfliegermannschaft weh getan haben, wollen die Bachtaler natürlich oben dran bleiben.