Ennepetal/Sprockhövel. Nach der Kritik des SCO-Trainers äußert sich nun der TuS Ennepetal II zu der Kritik an der Verstärkung aus dem Oberliga-Kader. Und zwar deutlich.

Das mit Spannung erwartete Topspiel der Fußball-Kreisliga A2 zwischen den beiden Reserve-Teams des TuS Ennepetal und des SC Obersprockhövel hat ein Nachspiel. Wie bereits gestern berichtet, echauffierte sich SCO-Trainer Markus Möller gegenüber dieser Zeitung. „Ennepetal hat mit gestandenen Oberliga-Spielern versucht, dem Tabellenersten ein Beinchen zu stellen. Das war eine Schweinerei.“ Eine Aussage, die die Ennepetaler Verantwortlichen so nicht stehen lassen möchten.

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In der Tat setzten die Ennepetaler zwei Spieler aus dem aktuellen Oberliga-Kader im Spiel der Reserve am Sonntag ein. Mit Stürmer Nicolas Külpmann und Mittelfeldspieler Masahiro Enjo kamen zwei Spieler im Kreisliga-Topspiel zum Einsatz, die für gewöhnlich der Mannschaft von Trainer Alexander Thamm in der fünftklassigen Oberliga spielen. „Beide sind in der bisherigen Oberligasaison mehr oder weniger regelmäßig zum Einsatz gekommen sind. Alle anderen Spieler haben bisher nahezu ausschließlich in der U23 gespielt. Wie Herr Möller also den Begriff ’gestanden’ definiert, sollte er vielleicht mal erklären“, formulierte Ennepetals Teammanager Marc Schulte in einer offiziellen Stellungnahme des Verein.

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Staffelleiter bestätigt Verlegungswunsch - mehr aber nicht

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In dieser Stellungnahme schildert Schulte zudem, dass sich die Verantwortlichen des TuS Ennepetal im Vorfeld der Partie bezüglich der aktuell geltenden Regelungen um eine Verlegung beim Fußballkreis Hagen/Ennepe-Ruhr informierten. Staffelleiter Dietmar Achtert bestätigt das. „Ein für die Verlegung notwendiger schriftlicher Antrag ist aber nie bei uns eingegangen“, so Achtert. Dem entsprechend war das Spiel auszutragen.

Markus Möller vom SC Obersprockhövel möchte seine Kritik nicht zurückziehen, er steht zu seinen Worten vom Sonntag. „Wenn es für die Ennepetaler jetzt gegen Esborn gegangen wäre, wären sie vermutlich nicht mit Spielern aus der Oberliga aufgelaufen“, so der Trainer des Tabellenführers. Generell könne er nachvollziehen, warum die Ennepetaler sich mit Enjo und Külpmann für dieses Spiel verstärkten, schließlich beträgt der Rückstand auf den SCO II bereits acht Punkte. „Sie haben ja auch im Vorfeld selbst gesagt, dass es ihre letzte Chance ist“, so Möller.

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Auf Ennepetaler Seite ist die Verärgerung über die Äußerungen von Möller groß. Selbst Oberliga-Trainer Alex Thamm war bezüglich der Vorwürfe fast außer sich. „Das ist eine absolute Frechheit. Vielleicht macht der Trainer erst einmal seine Hausaufgaben, denn bis auf Külpmann spielen alle Spieler regelmäßig in der U23“, so Thamm.

Hilfe aus zwei Mannschaften

Laut dem Verein sei es Fakt, dass „aufgrund von Verletzungen und kurzfristigen Erkrankungen – die Pandemie geht auch an uns nicht spurlos vorbei – einen dezimierten Kader hatten. So haben letztlich zwei Spieler aus der dritten und eben die beiden Spieler aus der ersten Mannschaft ausgeholfen“, heißt es in der Stellungnahme. „Wir hätten auch ganz anders auflaufen können. Spieler wie El Youbari, Nettersheim, Siepmann, Gallus, Meckel und Yasar haben signalisiert, gerne bei uns spielen zu wollen. Wir haben bewusst darauf verzichtet“, so die Ennepetaler weiter.

Möller hingegen zeigte sich verwundert, über die neuerliche Aufregung rund um seine Äußerungen. „Wir haben einen in meinen Augen verdienten Punkt geholt“, freute sich der SCO-Trainer noch über das 1:1-Remis. Er sei zudem gespannt, mit welcher Mannschaft die Ennepetaler am kommenden Wochenende beim Verfolgerduell in Sprockhövel auflaufen werden. „Wenn sie uns einen Gefallen tun möchten, spielen sie wieder mit Oberliga-Spielern“, so Markus Möller.