Im ersten Teil der neuen Kolumne „Unsere Stars in der Bundesliga“ schreibt Lukas Klostermann über seine Heimatliebe und Kumpel Tim Oberdorf.

Alexandra Popp, Lena Oberdorf, Tim Oberdorf und ich – dass gleich vier Fußballer und Fußballerinnen aus Gevelsberg Profifußball spielen, freut mich sehr. Vielleicht ist die Luft im Südkreis einfach besonders gut und förderlich für die Karriere. Im Ernst: Es spricht auch für die Ausbildung, die bei den Vereinen dort geleistet wird.

Eigentlich waren wir sogar zu fünft in diesem Kreis, aber leider musste meine Schwester Lisa, die als Torhüterin für die SGS Essen gespielt hat, ihre Karriere im letzten Jahr beenden. Das war extrem schade, doch die Gesundheit steht über allem. Wenn man nicht mehr an seine Maximalform kommt, ist das ein schwerer Schritt, aber auch der richtige. Es gibt im Leben schließlich auch noch andere Dinge als Fußball.

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Meine Familie liegt mir sehr am Herzen und Sport war bei uns schon immer das große Thema. Meine Eltern kommen eigentlich aus der Leichtathletik, Lisa und ich haben sie zu Fußballfans gemacht. Sie waren und sind so oft es geht bei Spielen vor Ort. Umgekehrt schaffe ich es derzeit nicht ganz so häufig, Heimatbesuche zu machen, dafür ist der Terminplan zu voll. Aber ich bin immer gerne in Gevelsberg.

Zu den anderen Profifußballern aus der Gegend habe ich regelmäßig Kontakt, besonders zu Alex Popp und zu Tim Oberdorf, mit dem ich zusammen aufs Gymnasium gegangen bin. Mit Tim habe ich früher auch in der Schulmannschaft und einer Kreisauswahl zusammengespielt, da müsste es auch noch irgendwo ein Foto geben, wie wir zusammen den Westfalenpokal gewonnen haben – mit unfassbar tollen Frisuren.

“Unfassbar tolle Frisuren“: Lukas Klostermann (rechts) zusammen mit Tim Oberdorf nach dem Gewinn des Westfalenpokals der U13 im Jahr 2008.
“Unfassbar tolle Frisuren“: Lukas Klostermann (rechts) zusammen mit Tim Oberdorf nach dem Gewinn des Westfalenpokals der U13 im Jahr 2008. © MÜNCH, Achim

Dass Tim, der keine übliche Karriere gemacht hat, jetzt mit 25 Jahren seinen ersten Profivertrag bekommen hat, freut mich sehr. Er ist bodenständig und hat sich das durch viel Disziplin und eine sehr gute Arbeitsmoral erarbeitet. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege in der Zukunft einmal, das wäre sehr schön. Denn ein paar Jahren spielen wir beide ja noch.

Die Heimatverbundenheit ist bei mir und auch den anderen Fußballern und Fußballerinnen aus Gevelsberg groß. Wir haben in der Vergangenheit schon gemeinsam Aktionen gestartet, wie zum Beispiel nach der Flutkatastrophe im letzten Jahr. Da waren alle sofort und ohne zu zögern mit dabei und haben Trikots für eine Versteigerung für den guten Zweck gespendet. Wir konnten damit auch andere Menschen zum Spenden motivieren und es ist viel Geld zusammengekommen. Es liegt mir am Herzen, dort zu helfen, um etwas an meine Heimat zurückzugeben.

Aufgezeichnet von Tim Müller

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