Schwelm. Schwacher Start, starkes Finish - so schaffen die Kreisstädter den souveränen Erfolg gegen die Hansestädter.

Während es am Samstagabend anfing zu schneien und sich die Temperaturen um den Nullpunkt bewegten, empfingen die Basketballer der EN Baskets Schwelm eine aufgewärmte und eingespielte Mannschaft aus dem hohen Norden. Das Team des Eimsbütteler TV kam mit breiter Brust in die Sporthalle an die Milsper Straße. Eine Woche zuvor besiegten die Hamburger den SC Rist Wedel in einem wahrlichen Offensivfeuerwerk mit 110:98.Doch auch die Schwelmer hatten in den vergangenen Spielen viel Selbstvertrauen getankt. Gegen zwei Top-Teams der Liga - Münster und Köln - starteten die Kreisstädter eine kleine Serie, die sie mit dem 92:71 (45:31) verlängerten.

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Die Gastgeber hatten überdies den deutlichen 81:59-Auswärtssieg gegen die Hamburger in den Köpfen. Unterschätzen wollte Headcoach Falk Möller die korbhungrigen Hanseaten aber trotzdem nicht. Mit Ausnahmespieler Mubarak Salami in ihren Reihen, der mit 26 Punkten im Schnitt der erfolgreichste Werfer der gesamten zweiten Basketball Bundesliga ProB Nord ist, sind die Basketballer von der Elbe vor allem in der Offensive nur schwer zu stoppen. Nach einem schwachen Start verbesserten sich die EN Baskets kontinuierlich und setzten sich konsequent zum Sieg ab. Salami kam für die Hanseaten auf 32 Punkte.

Schwacher Start der Baskets

Die Hausherren starteten mit Scott, Zahariev, Hollersbacher, Alexis und Mayr. Nach dem verlorenen Sprungball kamen die Basekts nur langsam in das Spiel. Vor allem die Rebounds unter dem eigenen Korb wurden zu oft verloren gegeben und generierten für die Hamburger häufig zweite Chancen. Schon nach zweieinhalb Minuten war Falk Möller gezwungen die erste Auszeit zu nehmen. Doch auch danach stellten die Kreisstädter die Unkonzentriertheiten nicht ab. Auch mit der offensiven Abwehr der Hanseaten kamen die Baskets zu Beginn ganz und gar nicht zurecht. Nach fünf Minuten führten die Norddeutschen bereits zweistellig mit 11:0. „Das erste Viertel war nicht, wie wir uns es vorgestellt haben. Wir wollten vieles richtig machen und haben gekrampft. Aber das zweite Viertel haben wir dann klar mit 30:11 gewonnen. Das Spiel war aus meiner Sicht dann auch schnell entschieden“, analysierte Headcoach Falk Möller.

Khratchenkov-Show im ersten Viertel

In den ersten fünf Minuten des zerfahrenen ersten Viertels war von den Baskets im Prinzip kaum etwas zu sehen. Auf der anderen Seite glänzte dafür umso mehr der 24-jährige Mubarak Salami. Der Shooting-Guard zog ein Foul nach dem anderen und erzielte so viele einfache Punkte. 14 seiner insgesamt 32 Punkte quittierte er bereits im ersten Viertel. Bei den Schwelmern war es Kapitän Nikita Khartchenkov, der seine Mannschaft quasi als One-Man Show im Spiel hielt. Mit fünf Dreipunktwürfen hintereinander markierte er alle 15 Punkte der Baskets im ersten Viertel im Alleingang. Der 34-jährige Routinier war dafür verantwortlich, dass es nach fünf punktlosen Minuten relativ ausgeglichen mit 15:20 in die Viertelpause ging. „Gut, dass wir so einen Spieler haben. Das war ganz wichtig, weil wir echt Probleme hatten offensiv in den Rhythmus zu kommen. Er hatte eine heiße Hand,“ so Möller

Salami nur schwer zu stoppen

Erst nach knapp elf gespielten Minuten trug sich der zweite Schwelmer Akteur in das Scoringboard ein. Milen Zahariev, der mit insgesamt 17 Punkten und acht Rebounds nach Khartchenkov zweiterfolgreichster Werfer wurde, versenkte den Dreier zur ersten Schwelmer Führung zum 21:20. Die Gastgeber kamen nun deutlich besser ins Spiel. Auch in der Abwehr lassen die Baskets nun wesentlich weniger zu. Lediglich Salami hielt beim ETV Hamburg noch dagegen. Er war für die Schwelmer weiterhin schwer zu verteidigen und markierte 25 seiner 32 Punkte in der ersten Hälfte. „Salami ist ein sehr guter Eins-gegen-eins-Spieler. Er zieht viele Fouls. Das haben wir anfangs nicht gut gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir ihn dann aber besser kontrolliert,“ so Falk Möller.

Um Montrael Scott, der gegen Köln und Münster noch so geglänzt hatte, war in der ersten Halbzeit eher ruhig. Er markierte lediglich drei Punkte und fünf Turnover, in 13 Minuten Spielzeit. Vor allem Anell Alexis steuerte zwölf Punkte (bei 100 Prozent aus dem Feld) zur bereits soliden Halbzeitführung von 45:31 bei.

Mayr und Hollersbacher lassen es krachen

Schwelm kam deutlich wacher aus der Kabine. Schnell wuchs der Vorsprung auf 50:33, was bei den Hamburgern zu ersten hängenden Köpfen führte. Aus einer guten Defensive heraus zwangen die Kreisstädter die Hanseaten immer wieder zu technischen Fehlern und bestraften diese mit schnellen und einfachen Punkten. Mitte des dritten Viertels ließen es die Basktes dann Krachen: Marco Hollersbacher und Daniel Mayr stopften den Ball zweimal hintereinander sehenswert in den Korb. Viele konzertiert ausgespielte Angriffe und schnelle Fast-breaks ließen den Vorsprung dann zum Ende des dritten Viertels sogar auf 21 Punkte zum 68:47 anwachsen. Auch von Salami war in den letzten beiden Vierteln nicht mehr viel zu sehen. Er kam lediglich noch auf sieben Punkte.

Am Ende bekommen Youngsters Einsatzzeiten

Als sich die Baskets auf über zwanzig Punkte abgesetzt hatten und der Sieg nicht mehr zu nehmen war, bekamen auch die Youngsters ihre wichtigen Spielanteile, um Erfahrungen mit den Profis zu sammeln. Mit Till Rouven Radtke, Henk Droste und Mats Wessel erhielten drei Nachwuchstalente Spielzeit in der zweiten Basketball-Bundesliga. „Das war gut, dass alle Spieler Einsatzzeit bekamen. Es ist perspektivisch, also vor allem Saisonübergreifend, wichtig, dass die Spieler Erfahrungen sammeln. Aber auch, wenn sich einer verletzt müssen wir auf die jungen Spieler vermehrt zurückgreifen“, so Möller.

Für sein Team stehen jetzt schwere Wochen bevor. Dazu gehören auch drei Spiele in sieben Tagen: am 24. Januar in Stahnsdorf, am 27. Januar in Sandersdorf und am 30. Januar daheim das NRW-Derby gegen Iserlohn. „Es kommen jetzt ganz harte Wochen. Da ist es gut, dass wir durch die drei Siege Selbstvertrauen tanken konnten,“ so Möller.

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