Schwelm. Anfangs nervös, mit laufender Spieldauer souveräner. So haben die EN Baskets Schwelm den Turnaround geschafft.

Das war schon ein wichtiger Sieg, den die EN Baskets Schwelm mit dem 90:76 (45:39) gegen die TKS 49ers aus Stahnsdorf einfahren konnten. Nikita Khartchenkov mit 21 und Milen Zahariev mit 20 Punkten hatten die größte Ausbeute für die Gastgeber zu verzeichnen. Nach drei Niederlagen in Folge war das Selbstvertrauen der Schwelmer Spieler durchaus angeknackst, war das Team gar in die Playdown-Zone abgerutscht. Nun haben sich die Kreisstädter zurück gekämpft, haben gezeigt, was in ihnen steckt – phasenweise zumindest. Denn der Sieg offenbarte auch, dass es noch einige Baustellen gibt. Jedenfalls sind die EN Baskets für den „harten Dezember“, wie es Trainer Falk Möller ausdrückt, gerüstet.

Veränderte Starting Five

Die Schwelmer zeigten sich vom ersten Sprungball an konzentrierter als in den vorherigen Begegnungen. Überdies hatte auch Möller reagiert, hatte die startende Aufstellung verändert. In der Starting Five standen neben Anell Alexis, Milen Zahariev und Montrael Scott diesmal Dario Fiorentino und Felix Meyer-Tonndorf. Platz machen mussten Daniel Mayr und Nikita Khartchenkov. Die Partie begann ausgeglichen. Stahnsdorf setzte zu etlichen Dreier-Würfen an. Drei gelangen in den ersten vier Minuten. Doch diesmal blieben die Schwelmer cool, wenngleich ein Hauch von Nervosität den Mannen im gelben Dress anzumerken war. „Drei Niederlagen in Folge sind nicht einfach zu wegzustreichen“, so Trainer Falk Möller nach der Partie.

Nach Dreier-Fehlversuchen von Fiorentino und Scott zielten die Schwelmer besser. Es dauerte allerdings gut fünf Minuten, ehe den Gastgebern der Ausgleich gelang. Zum 15:15 traf Alexis Anell per Freiwurf. Kurz darauf kamen Khartchenkov und Mayr ins Spiel. Eine Wende gab es nicht. Noch nicht. Zahariev war es, der mit dreizehn Punkten in den ersten zehn Minuten seine Farben im Spiel hielt.

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Doch nach und nach kamen die Schwelmer besser ins Spiel, trafen sicherer, standen in der Abwehr stabiler. „Dennoch müssen wir da aber noch dran arbeiten. In der Defensive müssen wir besser werden“, so die Analyse des Trainers. Immerhin reichte es, um das erste Viertel mit 25:24 für sich zu entscheiden. Daran hatten wechselweise Anell und Marco Hollersbacher großen Anteil. Sie wussten zu kompensieren, dass Mayr und Fiorentino bereits in den ersten zehn Minuten drei Fouls kassierten.

Übrigens war es das Comeback von Hollersbacher nach zwei Jahren (Zwangs)-Pause. Jubel von der Schwelmer Bank wurde laut, als er knapp vier Minuten vor dem Viertel-Ende kam. Ebenso, als er zwei Minuten später seine ersten beiden Punkte für die EN Baskets Schwelm in dieser Saison erzielte. Die Uhr zeigte 19.46 an diesem 28. November 2020 – ein durchaus kleiner historischer Moment. Nicht auszudenken die Stimmung in der Halle, wenn es kein Geisterspiel gewesen wäre.

Khartchenkov-Show im zweiten Viertel

Der zweite Durchgang war die Show des Nikita Khartchenkov. Er warf und traf wie er wollte. 15 seiner 21 Punkte markierte er in den zweiten zehn Minuten. Davon drei seiner vier Dreier. Das 20:15 in diesen zweiten zehn Minuten mit dem 45:39-Pausenstand war so etwas wie eine kleine Vorentscheidung. Wobei diese Führung von sechs Punkten im Basketball alles andere als beruhigend ist.

Einer der wichtigen Faktoren im Schwelmer Spiel war einmal mehr David Ewald – mit seiner unauffälligen, aber effektiven Art: TKS-Spielmacher Karolis Babkauskas kam nicht zur gewohnten Entfaltung. Anfangs-Schwierigkeiten hatte der Gäste-Shooter Malik Toppin, der mit laufender Spieldauer immer treffsicherer wurde. Er und Sebastian Füller holten wie zu erwarten war die meisten Gäste-Punkte – nämlich 20 und 25.

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Im Viertel Nummer drei machte Schwelm schließlich alles klar. Die 45:39-Pausenführung bauten sie kontinuierlich aus. Das Selbstbewusstsein wurde größer. Gleich zweimal hatten die Gastgeber einen Vorsprung von 19 Zählern. Der erste Sieg nach den drei Niederlagen in Folge war nicht mehr zu nehmen. In den letzten zehn Minuten nahm Schwelm etwas Tempo heraus, Falk Möller wechselte mehr durch, gab auch Henk Droste die Chance, sich zu präsentieren. Der junge Neuzugang löste seine Aufgabe in seiner Spielzeit – die ersten 2:58 Minuten in der ProB – gut.

Keine Frage, dass der Trainer nach der Partie durchaus zufrieden war. Klar ist aber auch, dass nicht alles gut war im Spiel der EN Baskets Schwelm. „Insbesondere in der Defensive müssen wir uns noch verbessern“, unterstreicht Falk Möller, der überdies die Premiere von Hollersbacher als „in Ordnung“ bezeichnete. „Das war das, war von ihm zu erwarten ist“, so Möller, der sich jetzt mit seinem Team auf den Dienstag konzentriert, wenn um 20.30 Uhr die Nachholpartie beim ETV Hamburg beginnt.

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