Gevelsberg/Leipzig. Die Saison begann gut, Lukas Klostermann stand mit Leipzig an der Bundesliga-Spitze. Jetzt sieht es nach einer längeren Zwangspause aus.
Erst das rechte, jetzt das linke Knie. Das, was allgemein als Gelenk mit größter Anfälligkeit für Verletzungen gilt, hat den Gevelsberger Lukas Klostermann voll erwischt. Im September 2016 erlitt der Fußball-Profi des Bundesligisten RB Leipzig einen Kreuzbandriss. Im vergangenen Oktober musste er am linken Meniskus operiert werden. Längere Rekonvaleszenzen war und ist die Folge.
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Wie das Magazin „kicker“ vermeldet, wird Klostermann in diesem Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen können. Die Rehabilitation nach der Operation, die Mitte Oktober war, dauert an. Der 24-Jährige befindet sich zwar im Aufbautraining, doch an Einheiten mit der Mannschaft ist frühestens im Januar dran zu denken. „Bei Lukas Klostermann ist ein Einsatz 2020 mehr als unrealistisch”, bestätigt RB-Trainer Julian Nagelsmann.
Gelungener Start in die Meisterschaft
Dabei hat die Meisterschaft für Lukas Klostermann durchaus gut begonnen. Dem 3:0-Sieg in der ersten Runde um den DFB-Pokal in Nürnberg folgten die ersten vier Spieltag in der Bundesliga und Tabellenplatz eins. Die ersten beiden Spiele gegen Mainz (3:1) und in Leverkusen (1:1) spielte der Nationalverteidiger komplett durch. Beim 4:0 gegen Schalke wechselte ihn Nagelsmann zur 71. ein. Der vorläufig letzte Auftritt auf dem Feld am 17. Oktober in Augsburg (2:0) endete für Klostermann mit der Auswechselung in der Pause.
Verletzung ohne Fremdeinwirkung
Zwei Länderspiele standen überdies auf dem Plan des Gevelsbergers. Beide in der Nations League. Zunächst mit dem 2:1-Auswärtssieg in der Ukraine, in dem Spiel er in der 90. Minute ausgewechselt wurde. Die komplette Distanz stand Klostermann auf dem Platz beim 3:3 gegen die Schweiz – das war der 13. Oktober. Vier Tage später das Gastspiel in Augsburg, als sich Klostermann ohne Fremdeinwirkung verletzte und zur Pause in der Kabine bleiben musste. Die aktuellen Schmerzen reichen aber sogar noch weiter zurück, denn Klostermann hatte bereits während der Länderspielabstellung mit Problemen am Knie zu kämpfen. Der arthroskopischen Eingriff wurde am Meniskus unausweichlich. Und das angesichts der Saison-Premiere in der Champions League, die wenige Tage nach der Operation mit dem 2:0 gegen den türkischen Vertreter Istanbul Basaksehir FK gelang. Damit ist die Hinrunde für Lukas Klostermann beendet.
Gerücht, dass FC Bayern München Interesse hat
Doch trotz der erneuten Verletzungspause kamen Gerüchte auf, dass der FC Bayern München an dem Nationalspieler interessiert sei. Hintergrund waren und sind die Diskussionen um David Alaba. Auch wenn es Meldungen gibt, dass der österreichische Nationalspieler über die Winterpause hinaus in München bleibt, so scheint eine Trennung von Alaba und FC Bayern im kommenden Januar nicht ausgeschlossen. Laut „Sport Bild“ hätte der Triple-Sieger mit Klostermann eine Alternative für Alaba im Blick. Da Klostermann erst im Mai seinen Vertrag mit den Sachsen bis 2024 verlängerte, schätzt das Fachblatt eine Ablöse auf mindestens 40 Millionen Euro.
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Dass sich Lukas Klostermann nach schwerer Verletzung zurück kämpfen kann, das hat er vor drei Jahren bewiesen. Vielversprechend war sein Bundesliga-Debüt im September 2016 – nachdem er bei den Olympischen Spielen in Rio mit der von Horst Hrubesch trainierten Nationalmannschaft Silber gewonnen hatte. Doch beim Training der Folgewoche blieb der damals 20-Jährige mit dem Fuß im Rasen stecken, verdrehte sich das Knie: eine MRT-Untersuchung ergab die niederschmetternde Diagnose Kreuzbandriss.
Comeback gegen den FC Schalke 04
Das zweite Spiel in der Fußball-Bundesliga in seiner Laufbahn war sein Comeback mit dem Gastspiel beim FC Schalke 04. Im August 2017 war es für Lukas Klostermann ein gelungenes Comeback als spurtschneller Defensivspieler, aber ein misslungenes Comeback beim Blick auf das Ergebnis. Der Vorjahreszweite biss sich an der Verteidigung der Knappen die Zähne aus, wurde ausgekontert und unterlag mit 0:2 (0:1). Dabei hatte der Gevelsberger eine solide Partie hingelegt. Unter anderem zählten di Santo oder Goretzka zu seinen Gegenspielern. Um nach der Pause mehr Druck aufzubauen, stellte RB-Trainer Hasenhüttl um, wechselte Klostermann von der rechten auf die linke Außenbahn.
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Jetzt heißt es für den Gevelsberger in aller Ruhe wieder seine Fitness zurück zu gewinnen. An ein Mannschaftstraining ist nicht zu denken. Wer Lukas Klostermann kennt, wer auf die jüngere Vergangenheit schaut, kann sicher sein, dass der pfeilschnelle Verteidiger gewaltig zurück kommen wird.
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