Ennepetal. Der TuS Ennepetal zeigt im Test gegen Ratingen eine schwache Vorstellung. Am Ende ist es die gute Chancenverwertung, die den Erfolg bringt.
„Gegen einen überlegenen Gegner schlecht gespielt – und trotzdem gewonnen.“ Alexander Thamm, der Trainer des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal zog dieses Fazit nach dem 3:1 (1:0) gegen den Niederrhein-Oberligisten RSV Germania Ratingen. „Ein typisches Vorbereitungsspiel eben“, fügte er hinzu.
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Besonders positiv war für den Coach des Oberligisten aus Ennepetal vor allem, dass sein Team trotz deutlich weniger Ballbesitz und Torchancen am Ende als Sieger den Platz verließ. „Dass wir es schaffen, unterlegen aber dann doch erfolgreich zu sein, finde ich ausgesprochen positiv“, stellte Thamm fest. Aber auch: „Wir haben in den nächsten ein, zwei Wochen noch eine Menge Arbeit vor uns.“
Müller beeindruckt Trainer Thamm
Einer, der den Trainer besonders beeindruckte, war Neuzugang Marius Müller. Vor allem, weil er diesmal kämpferisch alles in die Waagschale warf, wo er doch eigentlich von seinen fußballerischen Qualitäten lebt. Müller war immer präsent und sich für keinen Zweikampf zu schade. Was aber dann dazu führte, dass er in der Pause nicht mehr zurück kam. Der Grund: Nach einer frühen Gelben Karte, die er während der extrem starken Anfangsphase der Ratinger kassiert hatte, wandelte er am Rand der Ampelkarte – oder schlimmer. So kam nach der Pause Deniz Yasar für den Ex-Schonnebecker.
Bei den Ennepetalern lief über weite Strecken offensiv wenig zusammen, auch wenn Nils Nettersheim, Cedrick Hupka und Abi El Youbari immer bemüht waren, gefährlich in den gegnerischen Strafraum zu kommen.
Mehrmals stand dafür Ennepetals Schlussmann Florian Schneider im Mittelpunkt des Geschehens und verteidigte mit Glück und Geschick gegen eine Reihe von Chancen das Unentschieden.
Wie aus heiterem Himmel ging der TuS Mitte der ersten 45 Minuten in Führung. Gleich beim ersten durchgespielten Angriff sorgte Kapitän El Youbari für die Führung. Enjo hatte von links geflankt, Nettersheim per Kopf verlängert und El Youbari am langen Pfosten vollendet.
Den Erwartungen zum Trotz brachte die Führung jedoch keine Sicherheit in das Ennepetaler Spiel. Im Gegenteil: Weiter waren die Zuspiele zu unpräzise, die Ballverluste im Mittelfeld dadurch programmiert. Hinzu kamen Konzentrationsmängel und Flüchtigkeitsfehler. Zudem hatten die Gäste die Lufthoheit.
Verdienter Treffer zum Ausgleich
Auch nach der Pause machte die Mannschaft von Alexander Thamm keinen besseren Eindruck. So kam der Ausgleichstreffer in der 50. Spielminute weder überraschend noch unverdient. Doch wenn den Ennepetalern an diesem Nachmittag etwas hervorragend gelang, dann war es die Chancenverwertung.
Ein weiter Diagonal-Freistoß von Yasar landete bei dem eingewechselten Florian Gerding, der trocken das 2:1 besorgte. Dass dann auch noch das 3:1 fiel, als Hupka eine Hereingabe von Enjo verwandelte, stellte das Spiel ergebnistechnisch komplett auf den Kopf. Sympomatisch für den Spielverlauf stand dann der Lattentreffer von Ratingens Erkan Ari in der Nachspielzeit.